5.8.09

Kino: Adventureland

Da seine Eltern nicht das nötige Geld haben, um James in New York auf die Uni zu schicken, muß er es selbst verdienen, indem er den Sommer über auf dem Rummel arbeitet. Dort tummeln sich zwar eher merkwürdige Gestalten, unter ihnen aber auch Em(ily), die es schnell schafft, James das Herz zu rauben, während sie den Hausmeister im Keller von dessen Mami knallt.
Der zweite Spielfilm von Regisseur Greg Mottola ist wesentlich behäbiger und gesetzter als seine letzte Arbeit "Superbad", was vor allem an der Abwesenheit eines Hills, Rogens oder Apatows liegen dürfte. "Adventureland" verzichtet auf koddriges verbales Dauerfeuer der Protagonisten und setzt stattdessen auf die Geschichte; die wehmütige Erinnerung an die vergangene Jugend, erste und zweite Liebe und die zwangsläufig damit verbundenen Enttäuschungen.
So erinnert der Film nicht nur an den großartigen Hughes der 80er, sondern vor allem auch an eine Leinwandversion von "Freaks & Geeks", und da Martin Starr auch hier wieder quasi sich selbst spielt, könnte es sogar als Fortsetzung in der post Highschoolzeit durchgehen, und das obwohl der Film angenehm zeitlos ist; es gibt nicht allzu viele Anspielungen auf die 80er, und wenn werden sie auch nicht ironisiert, wie es "The Wedding Singer" seinerzeit tat. Was wohl daran liegen dürfte, daß sehr viel Herzblut in diesem Film steckt, da Mottola Erlebnisse aus seiner eigenen Jugend verarbeitet hat, und wohl zuviel Respekt vor ihr hat, um sich über sie lustig zu machen.
Und in der Schlußszene merkt man dann aber doch die starken Parallelen zu "Superbad" - denn während Seth & Even in der Mall in eine unbestimmte Zukunft laufen, landet James völlig durchnäßt bei Regen in einem New Yorker Apartment bei Em, und beide wissen nicht so recht, wie es weitergehen soll. Da Mottola das Ende von "Saturday Night Fever" aber wohl zu pessimistisch war, läßt er die beiden im Eifer des Gefechts noch ficken, aber bevor sie ihre Probleme während des pillow talks weiter diskutieren können, blendet er ab und schließt den Vorhang ins Ungewisse.
Manchen mag dieser Grad an Drama und Ernsthaftigkeit in einem als Komödie vermarkteten Film nicht gefallen, deswegen hat Walt Disney Deutschland ihn in weiser Voraussicht am 30.7.09 mit 5 Kopien (davon eine OV) ins Kinorennen geschickt; die Drecksäcke.

6 Kommentare:

  1. Lol, und ausgerechnet mein Kaff ist eines der Orte, wo er läuft. Hier, wo's nur Prollos und Bitches gibt, weißt. Auf jeden Fall Perlen vor die Säue. Soll ich deiner Meinung nach also dem 5. Mal Transformers 2 vorziehen, Alfons? Die Kritik liest sich nämlich so ambitioniert und fast schon... naja... seriös. Oder soll ich auch lieber saugen wie du?

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  2. Scheiße, wieder den Bogen zur Niveaulosigkeit verfehlt, liegt wohl am Wetter. Kino lohnt sich alleine wegen der geilen Schnalle, die hier im Gegensatz zum vampirischen Mädchenkino mal keine schwule Enthaltsamkeit predigt und sich ordentlich durchrödeln läßt.

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  3. :rofl:
    Ja, das ist das komplette Ende, das wird Euch lehren, hier mitzulesen ohne den Diskussionsgegenstand zu kennen.

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  4. Zwar ein bisschen viel romantisiert so einen Sklavenjob in einer Freizeitparkkolonie, aber insgesamt doch ganz nett, wenn auch die Titten fehlten. Von Kristen Stewarts Schauspielfähigkeiten bin ich aber dennoch noch nicht überzeugt. Ohne diesen Enthaltsamkeitsblick geht es bei ihr wohl nicht.

    Hätte mich auch mal interessiert, wie Sarge das Ding nun fand.

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