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1.9.09

70 Jahre Osterweiterung.

Wie die Zeit verfliegt; mir ist, als wäre es erst gestern gewesen, als meine Kameraden und ich im Schützengraben kniend der Welt zum zweiten Mal zeigen wollten, wie ein richtiger Krieg aussieht. Das ist uns zwar besser gelungen, als wir es uns je zu träumen gewagt hätten, aber mit dem Gewinnen haperte es letzendlich doch ein wenig; wir hätten die Leitung eben nicht einem Ausländer überlassen sollen. An Tagen wie diesen stimmt es vielleicht den ein oder anderen traurig, daß wir am Ende erneut den schwarzen Peter zugeschoben bekommen haben, aber für diese Leute habe ich ein kleines Geheimrezept. Ich habe nämlich meine eigene Schnittfassung von "Der Untergang", nur bei mir heißt er "Der Aufschwung" - die letzten 30 Minuten habe ich herausgeschnitten und durch die ersten 15 Minuten von "Vaterland" ersetzt; Freudentränen der Rührung sind dabei vorprogrammiert. Im Aufschwung ist ja wohl auch die NPD - in Sachsen immerhin im Landtag und aufgrund des Jubiläums garantiert auch bald im Bundestag. Und dann zeigen sie der Welt aber wirklich mal, wie Deutsche einen 4-Frontenkrieg gewinnen (Schlieffen Plan²), denn aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei...

26.6.09

Sneak 25.6.09


Es gibt ihn also doch noch, den nicht pathetischen Kriegsfilm, bei dem einen die gesamte Laufzeit die Kugeln um die Ohren fliegen, der lauter kracht und rumst als Transformers und gleichzeitig nägelzerkauend spannend ist. Kathryn Bigelow sei Dank.
Der Film hat keinen durchgehenden Handlungsstrang, er erzählt episodenhaft die Erlebnisse eines Bombenkommandos im Irak, und beginnt 40 Tage bevor es wieder nach Hause geht. Nachdem der letzte Spezialist in den ersten 10 Minuten von einer Bombe zerwichst wurde, kommt der Neue in die Einheit - ein Hitzkopf, der durch sein Verhalten mehr Leute in Gefahr bringt, als er eigentlich rettet. Die Handkamera begleitet ihn aufdringlich dabei, während er in der Straße verbuddelte Bomben entdeckt, Autobomben entschärft und auch mal mitten in der Wüste mehrere Stunden von einem Heckenschützen in Schach gehalten wird, wobei das Überleben meistens mehr Glück als Verstand ist. Das Kameragewackle und deren Nähe zu den Protagonisten erinnert an Cloverfield und läßt den Zuschauer den Streß und die Angst förmlich mitspüren, weswegen es auch gerechtfertigt ist, daß manche Szenen zu ausgewalzt und zu langezogen sind. Krieg kann man schließlich nicht abstellen.
Und wenn die 40 Tage endlich rum sind, und unser Cowboy wieder zu Hause ist, wird dem Zuschauer nicht zum ersten Mal aufgezeigt, daß er eigentlich nur ein dummer Junge-, ein Taugenichts ist, der sich in der Realität überhaupt nicht zurecht findet.
Also zurück nach Baghdad, der Countdown zur Ablösung auf 365 Tage reseted, und Bubi wird wieder zum Mann, wenn er in seinem Bombenschutzanzug in Zeitlupe und mit Metalmusik unterlegt heroisch auf die nächste Bombe zuläuft.
Das mögen manche Leute vielleicht als Militärpropaganda sehen - in Wirklichkeit ist es aber der zynische Abgesang auf die Gestalten, die sich weltweit in jeder Armee tummeln; im Gegensatz zu Valley Of Elah wird das sogar ohne die übergroße Moralkeule serviert - der Zuschauer darf hier mal wieder selbst denken.