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5.4.13

Ebert hat von sich selbst abgeraten


Heute machte eine traurige Nachricht die Runde: OFDb-Star-Kritiker Ebert ist von uns gegangen. Er hatte sich in seiner Wohnung erhängt. Die Polizei fand einen kurzen Abschiedsbrief, der uns exklusiv zugespielt wurde: "Über ein Jahrzehnt Zensur durch Moonshade. Ich kann nicht mehr." Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen gegen den langjährigen OFDb-Co-Admin und Latexfetischisten Moonshade eingeleitet.

In Gedenken an einen großen Kritiker:

Replicant (2001)
Ein Kurzkommentar von Ebert (Bewertung des Films: 1 / 10)
eingetragen am 12.02.2003 (zensiert von Moonshade, 27.06.2003)

„Nach diesem Film muss der Staatsanwalt voll durchgreifen. Denn hier wird der Videokunde durch seine Videothek und lumpige Filmemacher doppelt beschissen: man muss den Quarkstatisten Van Damme doppelt sehen, und wird auch noch mit einer billigen Terminator-Verarsche abgespeist.
Was ist an diesem Film strafrechtlich relevant?
- Van Damme und seine Replikant kloppen sich zusammen. Das ist Beschiss: Van Damme haut sich selbst in die Fresse und gibt das als Action aus. Was soll denn daran neu oder toll sein?
- Die Replikanten werden in einer Glaskammer herangezogen und genetisch manipuliert. Das ist so abgelutscht und peinlich, das jeder weiß: dieser Mist wurde ihm in der Videothek von pickligen Sonderschülern empfohlen, weil das Gesindel anteilig am ausgeliehenen Scheiss beteiligt wird.
- Dann ist da Van Damme’s Synchro: aus welchem Porno ist die hergeholt?
Fazit: der Film ist kriminell peinlich, und wahrscheinlich wird Van Damme bald bei den Chippendales strippen.“

13.10.12

Geschichten, die das Leben schreibt

Kurz vor dem Schlafen gehen, wollte Alfons noch mal kacken. Nur kurz und kräftig, denn es drückte schon ziemlich ordentlich. Und kennt Ihr das auch, wenn man drückt und drückt und drückt, aber es kommt nichts? Wenn man sich fühlt wie im Kreißsaal, nur daß man das Baby hinterher nicht in den Arm nimmt? Wenn der Schweiß in Strömen fließt und man sich so fühlt, als wäre man gerade einen Marathon gelaufen? - So ging es Alfons heute. Es wurde die härteste Sitzung seines Lebens, und nach 30 Minuten des verzweifelten Drückens war er so am Ende, daß er etwas tat, daß er noch nie im Leben getan hatte: Er griff sich ans Arschloch, um die Scheiße rauszupulen. Dabei bemerkte er, daß hinter dem jungrfäulichen Loch ein fußballgroßer steinharter Kotklumpen der Befreiung harrte - kein Wunder also, daß das Kampfdrücken nichts brachte. Er setzte also mit zwei Fingern an und fing an zu pulen. Stück für Stück bröckelten kleine gepreßte Kackeklumpen in die Kloschüssel,während der Schließmuskel vom Drücken schon so weit geöffnet war, daß Arschficken in dem Moment wie Salami in den Flur schmeißen wäre. Und trotzdem wollte der Brocken nicht von alleine raus. Am Ende waren die Finger besudelt mit Scheiße und Blut, und das meiste lag in der Schüssel. Selbst die Finger waren nicht in der Lage, alles zu erreichen, aber zumindest der Druck hatte abgenommen. Und als Alfons sich nach dem Arsch putzen zur Schüssel drehte, weil er nichts geringeres als den Kackhaufen aus Jurassic Park erwartete, sah er folgendes:
Selbst 100 Stücken Seife würden den Geruch dieser Scheiße an den Fingern nicht ausmerzen können.
Seltsam, aber so steht es geschrieben...

24.11.10

Der Zauberlehrling

Original:


Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.
Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!
Walle! walle
manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!
Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.
Nein, nicht länger
kann ichs lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Mine! welche Blicke!

O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!
Willst am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!
Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.
"In die Ecke,
Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu diesem Zwecke,
erst hervor der alte Meister." - Johann Wolfgang von Goethe

Remake:


Ey Alter, da gabs ja mal Merlin und der ist tot. So richtig.
Totgemacht von der Borgqueen und verraten von dem Opfer aus Raiders.
Dann gibts da noch Nicolas Cage.
Der hat schon lange alle Frisuren durch und ist nun wieder bei Con Air angekommen.
Na auf jeden sucht er jetzt den Auserwählten, damit die Matrix besiegt werden kann oder irgendsowas und findet ihn ne arschlange Zeit viel später. Is der dürre Kasper aus dem Apatow-Universum.
Der interessiert sich aber (apatow-typisch) eher fürs Ficken -> so kommts dann zur Überschwemmung durch Besen; Goethes Vorlage: Check.
Nach viel *puff* *peng* *zack*, ein bißchen Physikquatsch, ner Menge Schenkelklopferhumor und ganz viel heißer Luft, schießt der Bengel dann Feuerbälle aus dem Arsch und rettet die Welt. Geilomat! Nachm Abspann: Fortsetzung droht. Nicht so Geilomat! - Jon Wolfgang von Turteltaub

Unterhaltsamer als Indiana Cage isset allemal, also freu ick mir dann schon auf die nächste Bruckheimer/Turteltaub Kollaboration: Schillers Glocke. - *ding* *dang* *dong*

6.11.10

Die Arschloch-Brigade

Die jungen Arschlöcher


The Social Network
Die kennt jeder, der mal eine Uni oder ein Internet Café von innen gesehen hat: Nerds, die unfähig sind, außerhalb des Internets miteinander zu kommunizieren, sind neidisch auf offline (nicht minder arschlochigere) Herrenmännchen und kreieren mal eben so ein milliardenschweres soziales Netzwerk. Das packt Fincher in die ersten 20 Minuten und beschäftigt sich dann 100 Minuten damit, die Dekonstruktion von Freundschaften aufzuzeigen. Arschlöcher ohne Geld wollen gerne größere Arschlöcher mit Geld werden. Arschlöcher mit Geld werden größere Arschlöcher mit mehr Geld.
Wieso haben Arschlöcher eigentlich Freunde? Die Frage muß Fincher gar nicht beantworten; gleich und gleich gesellt sich eben gern.


Die alten Arschlöcher


Wall Street: Money Never Sleeps
Stone wills noch einmal wissen und schickt Opi Douglas erneut an die Wall Street, um seine Tochter und Möse LaBuff zu bescheißen. Dabei wirft er so übertrieben mit Arschlöchern um sich, daß man zwischenzeitlich gar nicht mehr weiß, obs überhaupt Identifikationsfiguren gibt. Ist aber (wie bei Fincher) auch völlig egal – an der Börse solls schließlich keine Identifikationsfiguren geben. Interessant: Hannas Misogynie-Vorwürfe hat Stone nicht vergessen und versucht es hier zu kaschieren, indem er der sonst niedlichen Carey Mulligan einen Kampflesbenhaarschnitt verpasst, und sie gleich auch noch das Ruder in die Hand nehmen lässt, während LaBuff neben seinem weinerlichen Dackelblick nicht viel beizusteuern hat, außer der Erkenntnis, daß man ohne Rückgrat und haarige Eier keine Chance hat.


Das historische Arschloch


12 men are dead, 34 severely injured– I think we can call this a success.

Walker
18Blumenkohl wird William Walker nach Nicaragua geschickt, um die Lage zu stabilisieren und die Einwohner unter Kontrolle zu halten. Alex Cox jagt einen famos stocksteifen Ed Harris durch eine anachronistische Welt und lässt ihn dabei stets den Glauben aussprechen, den Einwohnern einen Gefallen zu tun, weil es nichts Größeres gibt, als von den USA beherrscht zu werden.
Einen der großartigsten Momente liefert Cox, wenn der Trommler am Abend vor dem Einmarsch fragt, ob er die Trommel nicht gegen ein Gewehr eintauschen kann, da er sich sonst so unsicher fühlen würde. Walker antwortet nur
As long as you’re under my command, nothing is going to happen to you.

In der nächsten Szene wird der Trommler an der Spitze der Einheit von Kugeln zersiebt wie seinerseits der Waffentester von Ed-209, während Walker sich mit dem Arzt über das Wetter unterhält.


Die Amateur-Arschlöcher


Underworld Cats
Es liest sich wie der Traum jeden Mannes ohne jegliche soziale Kompetenzen:
Ein Sexroboter, der jeden Wunsch erfüllt, geradezu lebensecht daherkommt und mit der Fernbedienung des DVD Players/Videorekorders gesteuert werden kann.
Der Haken: Der Hersteller hat Mist gebaut und die Weiber von „Ficken“ auf „Töten“ gestellt – ein Fehler fundamentalis.
Die Rückrufaktion verläuft dann leider auch nicht so, wie man sich das vorstellte, da sich ein einzelner Ficker weigert, das Produkt zurückzugeben; nun kommt die vom Sexshop gesandte Spezialeinheit zum Zug, die das Spielzeug um jeden Preis zurückbeschaffen soll…und das sonst so friedliche Örtchen Stadtlohn brennt.
Taubert glaubt zu wissen, was seine Zuschauer sehen wollen, und so dauert es gerade einmal 1:14 Minuten, bis die ersten blanken Titten im Bild erscheinen – nicht gerade schöne Titten, aber immerhin Titten. Für die schönen muß man schon mehr als 5 Minuten durchhalten – Taubert weiß schließlich um seine Qualitäten als Regisseur.
Wenn man die vollen 81 Minuten durchhält, bekommt man aber auch einiges geboten: Frauen, denen Stromkabel in die Mumu gesteckt werden, woraufhin sie explodieren, Frauen, denen Handgranaten in die Mumu gesteckt werden, woraufhin sie explodieren und Frauen, die beim Sex miauen, damit der Titel gerechtfertigt ist.
Als Zuschauer ziehendes Zugpferd wurde die dem geneigten Fan schon bekannte Schabracke Dolly Buster verpflichtet. Die sitzt zwar nur auf der Couch und schminkt sich, durch geschickte Szenenmontage wird daraus allerdings eine Hauptrolle mit ca. 20 Minuten Screentime. Bravo!

30.7.10

Home of the Weird trauert dieser Tage

Denn Blade Runner wird definitiv nicht auf die Autorenbühne der OFDb zurückkehren. Der Allseits angesehene Maschinenbauer bestätigte vor einigen Tagen seinen Rückzug. Bis zuletzt haben seine Fans auf der ganzen Welt gehofft, er würde ein Comeback starten, und haben sein Postfach mit Petitionen zugemüllt. Damit ist uns einer der ganz Großen nun endgültig verlustig gegangen. Bleibt uns nur seine einzigartige Hinterlassenschaft, mit der wir ihn in unseren Herzen behalten werden. Zum Glück halten uns mit McClane und Moonshade noch die anderen zwei Beine des Triumvirats die Treue.




P.S. Mr. Vincent Vega hat unlängst noch einmal bestätigt, ebenfalls nicht mehr für die OFDb zu schreiben. Das war uns noch gar nicht aufgefallen.


Edit Alfons:
Es ist schon hart, so etwas zu lesen. Zwar gab es lange nichts Neues von ihm, aber die Hoffnung hat man dennoch nie ganz aufgegeben. Jetzt ist es traurige Gewissheit.