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1.1.10

Jux und Böllerei

Endlich ist die Scheiße vorbei; das Jahr ist um, und wieder haben Millionen Deutsche Millionen von Euros einfach so in die Luft gejagt. Da ich das Zeug verkaufe, stört es mich natürlich nicht, ich wundere mich aber trotzdem jedes Jahr wieder, wie die Leute ihr frisch überwiesenes Arbeitslosengeld/AlG II bei mir verprassen.
Zwei besonders einprägsame Erlebnisse dieses Jahr:
  • Ein Kunde will unbedingt eine komplette Kiste kubische Kanonenschläge kaufen. In dieser Kiste befinden sich 60 Packungen mit je 3 Kanonenschlägen, Einzelverkaufspreis 2,95€, macht 177€ für die ganze Kiste. Die Kiste kostet im Einkauf 42,50€, und als ich den Chef frage, was ich dafür nehmen soll, meint der: "Sag 155€ und laß Dich zur Not auf 150€ runterhandeln." Ich hab sie ihm für 165€ verkauft, und er ging mit einem strahlenden Gesicht aus dem Laden, als hätte er gerade das Schnäppchen seines Lebens gemacht. Später habe ich dann erfahren, daß ca. 20% dieser Kanonenschläge zu Fehlzündungen neigen, aber nächstes Jahr haben das die meisten eh schon wieder vergessen.
  • Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund denken viele, daß wir am 31.12. gegen Nachmittag verzweifeln, wenn noch Ware da ist, und wir diese so dringend loswerden müssen, daß wir wahnsinnige Rabatte geben. Die Leute wissen wohl nicht, daß der ganze Scheiß bis zum nächsten Jahr beim Hersteller eingelagert wird und wir ihn dann für den gleichen Preis wieder verkaufen.
    Noch mehr begehen außerdem einen elementaren Denkfehler: um 16 Uhr schließen die Geschäfte, und ich bin als einziger noch da und gebe Nachzüglern eine Chance, an ihr geliebtes Knallfeuerwerk zu kommen. Wieso sollte ich das dann billiger machen? Die meisten kläre ich darüber auf, und gebe ihnen aus Großmütigkeit noch eine Packung Harzer dazu, wenn sie für 95€ eingekauft haben, aber den ganz frechen gebe ich ihren Rabatt.

    "Jetzt is ja alles billiger."

    "Wieso das?"

    "Na, morgen darfste ja nich mehr verkaufen."

    "Und Du glaubst, ich schmeiß den Rest weg?"

    "Ja, aber das darfste nicht sagen, weil Du dann Deine Verhandlungsbasis verlierst."

    "Na gut. Bekommst Rabatt."

    "Wußt ich doch. Was kosten die Raketen da?"

    Er zeigt auf ein Sortiment für 12,95€; die Preisschilder sind inzwischen ab, ich bin schließlich im gesamten Bezirk der einzige Verkäufer, der noch auf hat.

    "Unser Familiensortiment mit Raketen und Bodenfeuerwerk für 19,95€ - für Dich 15€."

    "Siehste? So kommen wir doch ins Geschäft. Gib mir 3 davon. Bekomme ich noch was dazu?

    "15€ Rabatt reichen Dir nicht?"

    "Hast ja Recht, danke."

    Der kommt nächstes Jahr wieder.
  • 31.12.09

    "Im Krieg wird nicht geheult"

    Ja, dieser erhabene Spruch könnte aus "Der Soldat James Ryan" oder "Arielle" stammen, doch tatsächlich erinnere ich mich an ein Silvester vor 18 Jahren aufm Dorf. Wir alles kleine Butscher, die Briefkästen, Fische und Frösche in die Luft sprengten. Einen verwegenen Veteran gab es da aber, der eines perfektioniert hatte: Den Polenböller genau im richtigen Moment gezielt zu werfen, dass er neben dem Kopf eines Soldaten des feindlichen Lagers explodierte. Da flossen dann schon mal Tränen, und auch dieser tolle Spruch. Der Sieg war unser, wir hatten die Butze (= Bushaltestelle) erobert.









    Edit Alfons:
    Ich nutze die Gelegenheit hier mal, um nicht auf den "Guten Rutsch!"-Posting-Zug aufzuspringen, und gebe allen Lesern ein freundliches

    FICKT EUCH DOCH SELBER, IHR PAPPNASEN!

    mit auf den Weg.
    Auf ein noch nieveauloseres Jahr 2010 - wir sind noch nicht am Ende...