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13.11.09

Sneak 12.11.09


Es ist schon eine zweischneidige Sache, die F. Gary Gray da auf die Leinwand gebracht hat; auf der einen Seite, wird dem durch Lynchmobmentalität geschädigten Publikum vorgeführt, daß Selbstjustiz keine Lösung ist, auf der anderen Seite greifen Polizei und Staatsanwalt am Ende genau dazu, um einen Irren zu stoppen.
Wenn Butler am Anfang die Mörder seiner Familie umbringt, ist das moralisch zwar sehr fragwürdig, aber trifft genau den Nerv des Publikums, das regelmäßig von Gerechtigkeit und Todestrafe in einem Atemzug redet. Wenn er dann einen Zellnachbar absticht, ist das zwar nicht ganz so koscher, aber es handelt sich ja bloß um einen Knacki, den niemand vermissen wird; wenn er dann eine Richterin erschießt, die seiner Ansicht nach falsch gehandelt hat, fängt es langsam an zu dämmern: der Mann ist nicht nett. Und wenn er dann mehrere Autos samt Insassen hochjagt, dürfte selbst der letzte Mensch mitbekommen, daß die moralische Unterstützung des Bestrafers vielleicht ungerechtfertigt war; der Kerl ist schließlich komplett verrückt und läßt rechts und links Leichenberge liegen.
Leider scheint die Regie das aber nicht so ganz zu wollen; statt nun alle Sympathie auf Foxx zu verlagern, und zu hoffen, daß Butler geschnappt wird, tritt hier der Saw-Effekt ein: man fiebert mit dem falschen und wartet sehnsüchtig darauf, wer als nächstes auf welche Art über den Jordan geschickt wird.
Foxx ist Butler in Höflichkeit und Intelligenz hoffnungslos unterlegen und kann nur gewinnen, indem er sich ebenso rücksichtslos wie er verhält. Am Ende scheint Butler sogar froh zu sein, daß ihn jemand kaltgestellt hat, und er geht als gebrochener Held mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Das ist letztendlich wesentlich verwerflicher als der Rachefeldzug eines Liam Neesons, da der nie versucht, seine Handlungen zu rechtfertigen, sondern einfach nur tut, was er tut.
Spaß machen beide Filme auf ihre eigene Art trotzdem; bei beiden ist die Freigabe ab 16 aber ein schlechter Scherz - wobei es vermutlich auch 20-jährige gibt, die das Verhalten total geil finden.

Ach ja: Hier noch das alternative Ende, das es leider nicht in den Film geschafft hat, vermutlich, weil Jamie Foxx krass auf weiße Frau geschminkt wurde:

19.10.09

Romantic Comedies #1

The Ugly Truth
Verbohrte Blondine mit Megamöpsen trifft auf das sympathische Arschloch, das sich lediglich durch einen gepflegten 5-Tage Bart von allen anderen in dem Film herumlaufenden Kens und Barbies unterscheidet. Und weil Hollywood scheinbar selbst aufgefallen ist, daß es immer wieder die gleichen Screwballkomödien dreht, versucht man es hier mit einem Cyrano Subplot zu verdecken, der leider so berechenbar ist wie der Einkaufszettel. However; man war mal ein wenig mutiger, und hat das Ganze mit knuffigen R-rated Dialogen versehen (nach der Flut an PG-13 Scheiße hab ich bei sowas immer eine kleine rosarote Brille auf), die zwar nie in Kevin Smith Gefilde vordringen, aber leidlich amüsant sind, und somit wenigstens eine zeitlang darüber hinwegtäuschen, daß es sich bei "The Ugly Truth" um konventionelle Fließbandware handelt, die keinerlei Überraschungen zu bieten hat. Ich will nicht zuviel verraten, aber sie kriegen sich natürlich am Ende; leider war der Mut nicht groß genug, Luketics Originalende in den Film zu packen, das ich hier mal ausgebuddelt habe. Es zeigt Superphallus und Platindoof am Morgen danach beim Frühstück:

Heigl scheint ja ein besonders schwerer Fall der Gattung "Ohne Schminke sehe ich Scheiße aus"-Weibchen zu sein, aber die größte Frage die sich einem aufdrängt ist doch: Kann man Butler nach "300" eigentlich noch als Schauspieler bezeichnen...?