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10.4.10

pm.entenhausen weiß es besser - Heute: "Töten"

Wir haben keine Kosten gescheut und einen Hochkaräter als Kolumnisten eingekauft. pm.entenhausen ist studierte Hebamme und wird uns ab sofort dabei helfen, die Welt zu erklären. Anlässlich des Todes des polnischen Präsidenten bei einem Flugzeugabsturz stellt sich die Frage, wurde der Schmierfink nun getötet oder ist er gestorben?

pm.entenhausen:

"Nun zunächst einmal, Dirt, kannst du nicht sagen, dass sich anlässlich des Todes des polnischen Präsidenten bei einem Flugzeugabsturz eine Frage ergebe, höchstens durch einen Flugzeugabsturz. Er starb bei einem Flugzeugabsturz, das kannst du sagen, hier aber geht es ja nur um den Anlass des Todes. Und der kann nicht bei einem Flugzeugabsturz sein, das ergibt keinen Sinn.

Nun zum Eigentlichen, die Schlagzeile: "Polens Präsident Lech Kaczynski und andere bei Flugzeugabsturz getötet." Ein Grenzfall des Sprachgebrauchs, würde ich sagen. "Töten" wird verbunden mit einer handelnden Person gedacht, "getötet" hat aber vielleicht eine leichte Bedeutungsverschiebung erfahren. Vor allem im allgemeinen Sprachgebrauch. Eine Schlagzeile ist nicht Rechtssprache.
Deshalb gibt es an dieser Schlagzeile nichts auszusetzen. Auch wenn ein Flugzeugabsturz per se nicht töten kann, da kein Vorsatz vorliegt, es sei denn das Flugzeug führt ein Eigenleben oder jemand instrumenalisiert das Flugzeug als "handelnde Person", bsp. ein Pilot, der Kamikaze fliegt.

Grundsätzlich gilt: Wenn du jemanden tötest, dann ist er auch gestorben. Aber wenn jemand gestorben ist, dann ist er nicht zwangsläufig auch getötet worden. Nichtsdestotrotz gibt es komplizierte Fälle, wann "eine Person handelt" wie diesen:


Hier muss letztlich die Rechtsprechung entscheiden."

Und in der nächsten Woche in der neuen Rubrik "Fischzwiebel": pm.entenhausen erklärt, warum jeder, andere, einige, viele ebenso wie zum einen, zum anderen und die anderen keine Substantive sind und deshalb klein geschrieben werden, während das Ganze, im Übrigen i.d.R. substantiviert werden.

Übernächste Woche dann: pm.entenhausen erklärt das Paradoxon, warum die pimmelcrew so sehr auf Titten abfährt.