Eine dreifache Premiere für Wes Anderson: erster nicht eigener Stoff, erster Animationsfilm, erster Film ohne R-Rating. Letzteres ist relativ einfach umzusetzen. "Fuck" im Drehbuch durchgestrichen und durch "Cuss" ersetzt, schon hat man das PG-Rating. Das Wort "Cuss" ertönt sehr häufig.
Wer Anderson kennt, weiß was ihn erwartet: Hölzerne minimalistische Stop-Motion, die auch als solche erkannt werden will, eine Dahl-Umsetzung von dessen Vorlage nur noch die Grundzüge übrig geblieben sind und skurrile Dialoge/Aktionen/Situationen am laufenden Band - "Fantastic Mr. Fox" ist Anderson pur.
Darin dürfte auch sein (einziges) Problem liegen: er wird als Familienfilm verkauft, ist bis auf die Tricktechnik aber nur bedingt kinderkompatibel - was wiederum kein Problem sein sollte, wenn man es vorher weiß, und die Kinder einfach zu Hause läßt.
"Hat man einen gesehen, hat man alle gesehen" - könnte man über Anderson sagen. Könnte man. Seine Filme durchziehen immer die gleiche melancholische Lethargie, die gleichen Farbtöne, die gleichen verschrobenen Charaktere, die gleichen Kamerafahrten, die gleiche Aufarbeitung von Vaterkomplexen, die gleiche Easy-Listening-Musik. Könnte man sagen - muß man aber nicht. Warum? Seht einfach selbst.