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9.9.11

Romantic Comedies #263


Driver ist schüchtern und redet nicht viel, aber sein spitzbübisches Lächeln reicht aus, um das Herz einer alleinerziehenden Mutter zu erweichen. Seine Wahl hätte schlimmer ausfallen können - z.B. hätte er Carey Mulligan mit ihrem Kampflesbenhaarschnitt aus Wall Street 2 erwischen können. Gottseidank ist ihr Haar aber wieder etwas länger, und das Paar ist schnucklig anzusehen, wenn es bei Sonnenuntergang durch die Heide fährt. Dazu donnert aus allen Kanälen schwülstigster 80s Synthie-Pop, der zusammen mit den überleuchteten Bildern eine Synergie bildet, die schöner nicht sein könnte. "Drive" ist romantische Poesie der Güteklasse A, die zeigt, daß Männer zuweilen dumm genug sind, alles für die Frau zu geben, ohne es hinterher zu bereuen. Da wird auch mal kurz im Fahrstuhl ein Gesicht zu Klump getreten - der Fuß durch einen zuvor erhaltenen Kuß magisch gestählt, sodaß über dem Hals nicht mehr als eine blutige Masse übrig bleibt. Dem Gros des Publikums bleibt dieser magische Moment, der zu den schönsten Momenten der Filmgeschichte zählt, leider verschlossen. Es hat den Wink mit dem Zaunpfahl am Anfang nicht verstanden.
Da geht die Kamera langsam über eine protzige Karre nach der anderen, um an einem unscheinbaren weißen Allerweltsmobil stehen zu bleiben. Es geht schließlich nicht um prollige Vin Diesel Action, sondern um Unauffälligkeit. Unauffällig und leise fährt Refns "Drive" direkt ins Herz und nach oben auf der Leiter der besten Filme des Jahres. Eine schönere Romanze gab es seit "Punch-Drunk Love" nicht mehr.

Gruselige Vorstellung:
"Ryan Gosling replaced Hugh Jackman."

"Nicolas Winding Refn replaced Neil Marshall as director." - imdb

8.10.10

Geheimes Superman Script geleaked

Kaum bekommt das Projekt einen Regisseur, schon hat "Home of the Weird" es geschafft, 2 Seiten des Drehbuchs in die Finger zu bekommen. Und nicht nur das: sogar Zack Snyders persönliche Randbemerkungen sind darauf zu sehen. Wenn das Drehbuch so in Produktion geht, kann man sich wohl auf eine ganze Masse an Schurken freuen, die Superman das Leben zur Hölle machen. Bleibt die Frage, was vom Nolan-Script noch übrig bleibt, nachdem es vollständig versnydert wurde.
Vorsicht! Spoilergefahr:


Und hier ein Megaspoiler! Die letzte Seite des Drehbuchs mit dem Ende des Filmes!

16.7.10

Romantic Comedies #11


Killers

Barbie macht mit ihren Eltern in Nizza Urlaub und trifft auf Ken. Ken ist ein James Bond - minus das Charisma, ein xXx - minus die Muskeln, ein Martin Blank - minus den Zynismus, ein Mr. Smith - minus das Aussehen, ein Schakal - minus den Intellekt.
Barbie hingegen ist einfach nur blond.
Eines Tages platzt ein Killer nach dem anderen zur Tür hinein - natürlich alles Freunde und Bekannte des Pärchens - 20 Millionen Dollar Kopfgeld sind einfach zu verlockend.
Getreu dem Jahresmotto 2010, daß kein Blockbuster den Intellekt einer Scheibe Knäckebrot übersteigen darf, wird hier freundlich gekalauert-, behäbig geschossen- und sanft geprügelt was das Zeug hält, bis alle Zuschauer vor Lachen am Boden liegen oder die Hand peinlich berührt über das Gesicht halten.
"Killers" ist nicht der schlechteste Film des Jahres - der Preis dürfte jetzt schon "Grown Ups" gebühren - es ist viel mehr ein harmloser Spaß fürs Date; vorausgesetzt das Date ist so blond wie Barbie.
Und für Leute, die immer gleich zum Fazit scrollen gibts hier noch die Top 5 Gründe, diesen Film zu sehen:
1. Tom Selleck
2.
3.
4.
5.

Welcome to the family, Spencer. -
Thank you, Mr. Kornfeldt. -
Please, call me Sir.


Ja, auch hier haben wir ein alternatives Ende ausgegraben - heute sogar mal zwei.
Beim ersten verlassen Ken und Barbie zum ersten Mal das Haus, seitdem das Baby da ist und freuen sich auf einen schönen Abend bei Wein und Kerzenschein:


Das zweite setzt direkt an ihrem Hochezeitstag im verlfixten 7. Jahr an:

9.7.10

Die jüdische Welt der Amélie

Mary and Max


Mary ist ein kleines einsames Mädchen in Australien.
Max ist ein einsamer Mann in New York.
Mary zieht seine Adresse aus dem Hut und beginnt eine Brieffreundschaft, die über viele Jahre hin anhält.
"Mary and Max" hat ca. 25 Worte an Dialogen; es wird fast ausschließlich das geschriebene Wort vorgelesen, und über das, was der Zuschauer durch die Briefe nicht mitbekommt, informiert ein Erzähler. Die beiden Protagonisten leben in ihrer eigenen einsamen grauen Welt, die durch die mangelnde Kommunikation erst richtig verlassen und verzweifelt wirkt.
Unterlegt ist die Geschichte mit zynisch-ironischem Humor und lauter animierten Figuren, die alle den sterotypen Kummerjuden verkörpern. Ob das für den Humor notwendig war, oder ob der Regisseur hier nur seine eigene Variante des ewigen Juden auf Film bannen wollte - wer weiß...
Aber der grautrauriglustige Film ist ziemlich gut geworden, auch wenn die ein oder andere kindische Pointe seinen Weg in einen eigentlich gänzlich erwachsenen Film gefunden hat. Geht in einem Animationsfilm wohl nie ganz ohne.

3.7.10

Der Fluch der weißen Oberschicht


Please Give

Catherine Keener läuft mit ihrer Tochter die Straße entlang; als sie einen Penner sieht, zückt sie einen Zwanni, aber die Tochter interveniert. Wer diese Summen verschenkt, kann seiner Tochter auch die Designerhose kaufen. Das will sie aber nicht, also nimmt die Tochter ihr den Zwanni weg, und Keener gibt dem Penner peinlich berührt einen Fünfer.
Sie gehört zu einer besonderen Gattung: sie schämt sich für ihr Geld. Also will sie helfen. Sie will in einem Altersheim aushelfen, erträgt den Anblick, der kranken Menschen aber nicht und flüchtet.
Sie geht in ein Freizeitzentrum für Menschen mit Down-Syndrom, erträgt den Anblick der Mongos aber nicht und flüchtet. Helfen ja, emotionale oder physische Bindung nein. Sie hält sich für etwas besseres, aber auch dafür schämt sie sich. Einmal bietet sie einem Neger, der vor einem Restaurant steht, Essen an - der wartet aber nur auf einen Tisch. Sie hat gehört, der mexikanische Hausmeister hätte zwölf Kinder und eine kranke Frau, also bekommt er 200 Dollar zu Weihnachten. Der Hausmeister hat eine normale Anzahl Kinder und eine gesunde Frau.
Sie ist eine Rassistin mit Vorurteilen, aber auch dafür schämt sie sich. Pennern Geld zu geben hilft, diese Scham zu lindern.
Ihre Nachbarin ist eine alte verbitterte Schachtel ohne Freunde, die immer nur meckern kann und von ihren Verwandten gehaßt wird. Nachdem sie stirbt, erfährt Frau Keener, daß sie früher viel gespendet hat und ganz dolle aktiv Sozialdienst geleistet hat. So will sie nicht enden, also arrangiert sie sich damit eine reiche weiße Frau zu sein.
Und kauft ihrer Tochter die Designerhose.

18.6.10

Wieder keine Lemschen Ausmaße

Wie wertvoll "Moon" sein kann, erfährt der geneigte Zuschauer erst bei der Zweitsichtung. Bei der Erstsichtung verläuft der Spannungsbogen nämlich allein im Kopf ab. Wen sieht er da? Warum hat er Wahnvorstellungen? Prügeln sich die Kerle bald die Scheiße aus dem Leib? Bringt einer den anderen heimtückisch um? Dreht einer komplett durch und tut etwas Unerwartetes? Wann fängt der Computer an zu töten? Ah jetzt...och nö, er tippt nur das Paßwort ein. Bringt die Rettungscrew alle um? Wird er der Welt einen Klon-Skandal aufzeigen?
Die Antworten kennt der zweitsichtende Zuschauer, der sich nun nicht mehr den Kopf zerbrechen muß und stattdessen völlig in den Film eintauchen kann. Und er erlebt ein ganz großes Nichts. Es gibt keine Spannungskurve, keine Überraschungen und alles, was 20 Minuten vorher angekündigt wird, passiert auch genau so.
Ist das jetzt so einfallslos, daß es wieder originell ist...?

12.6.10

Romantic Comedies #10


When in Rome


Dumme, unlustige Scheiße - um mal mit der Tür ins Haus zu fallen. Charaktere, die so flach eindimensional bzw. nicht vorhanden sind, daß sie einem komplett am Arsch vorbei gehen, treffen auf Situationen, die so dämlich und vorhersehbar sind, daß sie einem komplett am Arsch vorbeigehen. Wobei das gelogen ist. Wenn sie wirklich egal wären, müßte man sich vermutlich nicht so sehr darüber aufregen.
Lustigste Szene: Ein paar Typen und ein Blondchen fahren im kleinsten Auto der Welt mitm Affenzahn durch die Stadt -muahaaa. Nee, ich kenne da einen wirklich guten Witz, in dem man viel mehr Personen in ein Auto bekommt. Wie ging der nochmal...Ach ja, der ist eher was für die Kinopremiere von "Der ewige Junky 8".
Immer diese Abschweifungen, wo waren wir? - Ach ja. When in Rome...
Die fahren mit dem Miniauto dann sogar direkt bis in den Fahrstuhl vom Guggenheim Museum und noch weiter. Spätestens an der Stelle wünscht man sich dann, alle würden im Kreuzfeuer des Feuergefechts zwischen Clive Owen und den Schurken sterben. Passiert aber leider nicht.

Ein paar Fragen:
  • Warum hat sie nur Münzen von Kerlen aus dem Brunnen gefischt?
  • Warum verliebt sich Josh Duhamel Hals über Kopf in eine Frau, die überhaupt nichts zu bieten hat?
  • Warum muß jede dieser Schnulzen mit einer Hochzeit enden?
  • Wo bleibt der Veronica Mars Film?
  • Warum dreht Johnson nicht lieber wieder trashige Marvel-Verfilmungen?
  • Warum glaube ich ungesehen, daß der folgende Namensvetter dagegen wie ein Meisterwerk wirkt...?

  • 28.5.10

    YPS - Der Film

    Splice


    Der Traum eines jeden Jungen: Tüte mit Pulver, Wasser drauf und nach 3 Wochen hat man eine neue Spezies; eine Kreuzung aus irgendwelchen Tieren und menschlicher DNA. Das wichtigste aber ist, daß das Vieh völlig geschlechtsreif ist, also Titten und ein Loch mitbringt. Nur nicht von dem Schwanz mit dem Stachel abschrecken lassen - das Biest will ficken. Aber Vorsicht, daß Mutter nicht reinkommt, wenn es Euch gerade einen Dutch Pancake bäckt; es könnte ihr nicht gefallen. Aber auch auf solche Eventualitäten ist das neue Gimmick vorbereitet; einfach noch 3 Tage warten und es wird zum Kerl, der auch nur ficken will - ein Spaß für die ganze Familie.
    Urzeitkrebse my ass!

    21.5.10

    Schuld & Wut

    Five Minutes of Heaven


    So ist das also. Man ist jung, dumm, idealistisch und will unbedingt jemanden erschießen. Da findet sich schnell jemand - man befindet sich immerhin in Nordirland in den 70ern und die Katholiken lauern hinter jeder Ecke. 33 Jahre später sieht man dann zwei gescheiterte Existenzen: den Todesschützen, der keinen Seelenfrieden finden kann, da seine Tat an ihm nagt, und den Bruder des Opfers, der das Gräuel mit ansehen mußte und anschließend von seiner Mutter für den Tod verantwortlich gemacht wird.
    Ein Fernsehteam will beide nun für eine Dokumentation in einem Raum versammeln, sie nach 33 Jahren miteinander konfrontieren, versöhnen, was auch immer - Hauptsache Quote.
    Oliver Hirschbiegel ist es nach über 25 Jahren im Filmgeschäft endlich mal gelungen, einen sehenswerten Film abzuliefern; ein Kammerspiel, das durch zwei Darsteller getragen wird, die Verzweiflung und Wut durch einen simplen Gesichtsausdruck darstellen können; minimalistisch und präzise. Die Lösung, die eigentlich altbekannte Opfer-Täter-Beziehung durch sich selbst aufzu- und dadurch beide zu erlösen, ist dabei ebenso simpel wie notwendig.
    Nicht simpel sind lediglich ein paar herausragenden Plansequenzen, die es schaffen, trotz behäbiger Inszenierung wahnsinnige Spannung zu erzeugen.

    14.5.10

    Der Tag, an dem das Ritalin alle war

    The Crazies


    Alfons hatte heute Karten für ein Screening von "Shrek Forever After". In Erinnerung an die ersten beiden Teile mit dem darauffolgenden Ausfallen lassen des Drittlings hatte er darauf aber keine Lust, also hat er die Karte seiner 4-jährigen Nichte geschenkt. Die ist natürlich glatt in den falschen Saal gelaufen...
    Hier ist ihr Bericht:
    "Und wie wars, Berta?" -
    "Nich schön." -
    "Wieso? Weil er genauso Grotte ist wie die ersten 3?"
    "Nein." -
    "Was war denn los?"
    "War gar kein Shrek da, Onkel Alfons." -
    "Was? Was war denn da?" -
    "Der Rüsselcowboy, der sonst immer Leute pufft." -
    "Timothy Olyphant? Aber der spielt in Shrek doch gar nicht mit." -
    "Ja, der Fant mit dem Hut." -
    "Worum gings denn?" -
    "Da waren so böse Menschen, und er hat einen gepufft. Dann kamen andere böse Menschen, und sie mußten weglaufen, weil noch andere böse Menschen die anderen bösen Menschen gepufft haben." -
    "Und das fandste nicht gruselig?" -
    "Nein! War spannend!" -
    "Und dann?" -
    "Dann hats ganz doll Bumm gemacht und nur Onkelfant und Tante sind weitergelaufen." -
    "Hast Du mir jetzt das Ende gespoilert, Du Mistgöre?" -
    "Neiiin!" -
    "Dein Glück. Und wie ist Dein Gesamteindruck?" -
    "Breck Eisner nimmt sich Zeit für extrem ruhige Bilder und schafft dadurch eine drückende Spannung - die Ruhe vor dem Sturm als durchgehendes Stilmittel. Das drohende Unheil und der Beginn der Apokalypse schwebt immer unausgesprochen im Raum, und der Kampfstoff wird irgendwann redundant, weil die Menschen sich lieber gegenseitig abmurksen." -
    "Und wie steht er bei Dir im Vergleich zum Original?" -
    "Das kenn ich nich, Onkel Alfons. Bin doch erst Vier!"

    8.5.10

    Ermüdender Routinesex



    Home Of The Giants
    Seltsame Mischung aus Sportfilm, Thriller und Coming Of Age Drama, die durch Haley Joel Osment getragen wird. Dabei fällt momentan automatisch der Vergleich mit der Bullock-Oscar-Katastrophe ein, den Home of The Giants nicht zu scheuen braucht. Aber eigentlich ist jeder Film im Vergleich mit "Blind Side" besser...

    Beauty And The Briefcase
    TV-Film für Masochisten: Hilary Duff will unbedingt für "Cosmo" schreiben und geht undercover, um zu schauen, ob es in der Wirtschaft nicht ein paar geile Typen gibt. Kling bescheuert ist aber noch viel dämlicher. Hab ich erwähnt, daß Hilary Duff mitspielt? Und daß sie am Ende die große Liebe findet? Schööööön...*schmacht*

    Wake
    Bijou Phillips (mal nicht total abgeranzt) crasht gerne Beerdigungen (wie Will Ferrell in "Wedding Crashers") und findet dabei den perfekten Kerl. Dumm nur, daß er von der Polizei verdächtigt wird, seine Verlobte umgebracht zu haben. Doppelt dumm, daß sie aus Versehen den Verlobungsring aus dem Sarg klaut. Dreifach dumm, daß sie ihm erzählt, seine tote Verlobte und sie wären Freunde. Vierfach dumm, daß er wirklich was zu verbergen hat, und sie nun um ihr Leben fürchtet. Gar nicht dumm, daß der Film erfrischend anders ist und - obwohl aus der Sicht der Frau erzählt - keine stereotypen Rollenverteilungen bietet - auch wenn das Ende alles andere als überraschend ausfällt.

    New York, I Love You
    Ein Arsch voll Regisseure, noch mehr Stars und Sternchen und viele ineinander verwobene Geschichten in New York. Dabei nervt nicht einmal der eigentlich untalentierte Brett Ratner, und von seicht komisch bis traurig tragisch ist alles dabei. Schade: Scarletts Regiedebüt wurde wegen zu schlecht aus der finalen Version geschnitten.

    Prom Wars
    Kanadischer Zickenterror verursacht einen Privatkrieg zwischen zwei ohnehin schon verfeindeten Privatschulen. Warum tut man sich so etwas immer wieder an? - Ach ja, Alfons ist komplett schmerzfrei und hofft dabei immer wieder auf den großen Wurf. Und die interessantesten Titel stehen nun einmal oft im untersten Regal. Der hier gehört dann vielleicht doch nicht in die Kategorie, aber hat immerhin viele unverbrauchte Darsteller, R-rated Dialoge und einen Haufen Nerds zu bieten, die am Ende die Mädchen kriegen - passiert im Kino irgendwie öfter als in der Realität...

    Daybreakers
    Atmosphärischer Vampirkäse, futuristischer Look, wenig Action, etwas Drama und übler Gore lassen Daybreakers überraschenderweise zu einem hübschen B-Film werden - und mehr hatten die Spierig Brüder wohl auch nicht vor.

    Me And Orson Welles
    Richard Linklater zeigt anhand des Schicksals einen jungen Mannes, was Orson Welles für ein Arschloch war. Die Kombination aus Talent und dem Wissen um das eigene Talent ist eben nicht immer die beste. Der junge Mann lernt außerdem noch auf die harte Tour, wie die Besetzungscouch funktioniert, daß viele Frauen nur dumme Huren sind, und daß das Showgeschäft kein Zuckerschlecken ist. Man mag es nach diesen Worten kaum glauben, aber Linklater hat hier einen bezaubernd charmanten Theaterfilm abgeliefert, der bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzt ist.
    Zac Efron! *schmacht*

    Valentine's Day
    Wieder so ein gescheiterter Versuch eines romantischen altmanschen Episodenfilms, der sich leider um den lächerlichsten aller Feiertage dreht. Wäre nicht von Anfang an klar, daß sich wirklich jedes noch so kleine Problem am Ende in Wohlgefallen auflöst, damit sich jeder in den Armen liegen kann, hätte man vielleicht was reißen können - so bleibt leider nur eine Pointe alle 20 Minuten, was bei 130 Minuten aber immerhin 6,5 ausmacht. Ist also lustiger als jeder Bully Film.

    All About Steve
    Absurd grotesker Streifen, der im schnellen Wechsel mit Zoten und sprödem Drama jongliert, und dabei in 90 Minuten mit mehr auffährt als dem durchschnittlichen Zuschauer zugemutet werden darf. Bullocks Charakter nervt so sehr, daß es wehtut, was nach all den Jahren als nettem Objekt der Begierde ein echter Balsam für die Seele ist. Die Goldene Himbeere ist dabei natürlich ebenso lächerlich wie der Oscar für den anderen Streifen.

    Towelhead
    Ein Redneck und ein konservativer Libanese mit amerikanischem Paß zeigen, wie stereotyper Rassismus funktioniert. Dabei kann man sehen, wie American Beauty eventuell hätte aussehen können, hätte Ball selbst Regie geführt. Frei nach dem Motto "Kindermund tut Wahrheit kund" wird die Geschichte aus der Sicht eines 13-jährigen Mädchens erzählt: wertungsfrei, bitterböse und sehr komisch.

    The Notebook
    Grottenschlechte Schmonzette, geschrieben von einem augenscheinlich heterosexuellem Kerl, der damit jegliche Männlichkeit beleidigt und zum Fremdschämen animiert.
    Seltsamer Effekt: Frauen werden reihenweise feucht, wenn der Name Nicholas Sparks ertönt. Erinnert irgendwie an: "Wie können Sie nur so gut über Frauen schreiben?" - "Das ist ganz einfach; ich nehme einen Mann und subtrahiere Verstand und Zurechnungsfähigkeit." Sparks ist vermutlich aber doch nur eine Klemmschwuchtel.

    Iron Man 2
    Wenn man in einer Fortsetzung wenig auf erweiterten Charakterbau setzt, muß man es wenigstens ordentlich krachen lassen, das funktioniert bei Michael Bay schließlich auch. Vor dem transformerschen Totalausfall bewahrt einen dann aber Downey jr. und eine selbstironische Inszenierung seitens Jon Favreaus, wodurch der Film zu einem unterhaltsamen Blockbuster wird, der dem ersten Teil zwar in wenig nachsteht-, ihn aber eben auch nicht wirklich ergänzend weiterführt.

    Bitten
    Jason Mewes kommt nach Haus und seine Ex-Freundin liegt tot in der Ecke, während die Dame, die er Tags zuvor aus dem Müll gerettet hat, blutverschmiert daneben sitzt. Da "Bitten" eher ein Softporno als alles andere ist, reagiert Mewes daraufhin damit, die blutverschmierte Dame erst einmal zu knallen und sich dann erst den Kopf darüber zu zerbrechen, wie er die Leiche entsorgen kann.
    Bewundernswert zeigt Mewes hier, wie er versucht, fehlendes Schauspieltalent mit der exzessiven Benutzung des Wortes "Fuck" wettzumachen, um daran kläglich zu scheitern.
    Wesentlich besser ist da die Hauptdarstellerin Erica Cox (kein Pornoname!), die mit ihren Titten viel eher in der Lage ist, von ihrem Unvermögen als Schauspielerin abzulenken. Alfons durchschaut den Plot trotzdem: Bitten ist ganz großer Mist.

    Dirt Diggler ergänzt mal um Synecdoche, New York
    Charlie Kaufmans Regiedebüt. Anders als Michel Gondry und Spike Jonze ergibt sich Kaufmans Regie vollkommen der Geschichte. Die ist mal wieder Mindfuck bester Kajüte. S.P. Hoffman spielt einen Theaterregisseur, der sein eigenes Leben inszeniert, dupliziert und noch weiter verlambdafacht. Das ist natürlich plump von den Filmen des berühmten Björn Last geklaut. Kaufmans Film ist ein bisschen egozentrisch, schwermütig und hypochondrisch : Das Leben wird stellenweise als eingebildete Krankheit begriffen und vor dieser Krankheit herrscht große Angst.

    1.5.10

    Ameliator


    Nein - das ist sie nicht. Das ist irgendein anderes Flughäschen neben Amelias Stecher. Name habe ich vergessen; war glaube ich Alice irgendwas. Wir können hier leider kein vernünftiges Foto der Flugpionöse veröffentlichen, weil wir von "Home of the Weird" nicht für spontane Kotzanfälle und Blindheit verantwortlich sein wollen. Und trotzdem ist "Amelia" kein schlechter Film. Bis auf die Hauptrolle bis in die kleinsten Nebenrollen gut besetzt, malerisch gefilmt und mit einem wundervollen Soundtrack unterlegt, werden hier die wichtigsten Jahre aus dem Leben Amelia Earharts abgerissen bis sie über dem Atlantik verschallt.
    Dieser Abriß erfolgt manchmal zäh, manchmal kitschig und manchmal auch unfreiwillig komisch, aber das ist das grundsätzliche Problem mit Biografien: sie müssen (bzw. sollten) sich an Fakten halten. Gerne hätte ich gesehen, wie sie am Ende in eine Anomalie fliegt, um anschließend mit einer Sternenflottenkampflesbe Tee zu schlürfen, aber so ist es leider (noch?) nicht passiert. Das ist vielleicht auch der Grund, warum Mira Nair ihr Talent für komplexe Charaktere ein wenig verschenkt, aber selbst eine ihrer Fingerübungen ist besser als der übliche Mist - vielleicht liegts daran, daß es auch ein wenig Gore gibt...?

    23.4.10

    Fuckable

    She's Out Of My Fucking League


    There's this fucking guy and this fucking girl. He's a fuck ugly loser - she's fucking hot and fucking successful. They fucking meet. They fucking like each fucking other and go out on fucking dates. His fucking friends are fucking assholes. Her fucking friend is a fucking cunt. They fucking tell him that she's too fucking hot for him, while she's fucking telling her that he's too fucking ugly for her. Some fucking time passes. They fucking start believing their fucking friends. They fucking break up. Then one of the fucking asshole friends realizes that no one's too fucking hot or too fucking ugly for anyone. If you fucking love each fucking other, nothing fucking else matters. He fucking tells them. They fucking kiss. Happy Fucking End. They say the word "fuck" a lot. But they don't fuck on the fucking screen or off the fucking screen. There's only fucking cum on fucking pants and fucking pubes on fucking balls. Do you have to fucking watch this fucking flick? If you fucking like the fucking word "fuck", you might fucking enjoy it a little fucking bit. If fucking not, fucking replace the fucking word "fuck" in this fucking text with fucking "smurf" and fucking decide for yourfuckingself. The fucking rest is fucking silence. Hallefuckinglujah!

    16.4.10

    Fantastic Mr. Fox



    Eine dreifache Premiere für Wes Anderson: erster nicht eigener Stoff, erster Animationsfilm, erster Film ohne R-Rating. Letzteres ist relativ einfach umzusetzen. "Fuck" im Drehbuch durchgestrichen und durch "Cuss" ersetzt, schon hat man das PG-Rating. Das Wort "Cuss" ertönt sehr häufig.
    Wer Anderson kennt, weiß was ihn erwartet: Hölzerne minimalistische Stop-Motion, die auch als solche erkannt werden will, eine Dahl-Umsetzung von dessen Vorlage nur noch die Grundzüge übrig geblieben sind und skurrile Dialoge/Aktionen/Situationen am laufenden Band - "Fantastic Mr. Fox" ist Anderson pur.
    Darin dürfte auch sein (einziges) Problem liegen: er wird als Familienfilm verkauft, ist bis auf die Tricktechnik aber nur bedingt kinderkompatibel - was wiederum kein Problem sein sollte, wenn man es vorher weiß, und die Kinder einfach zu Hause läßt.
    "Hat man einen gesehen, hat man alle gesehen" - könnte man über Anderson sagen. Könnte man. Seine Filme durchziehen immer die gleiche melancholische Lethargie, die gleichen Farbtöne, die gleichen verschrobenen Charaktere, die gleichen Kamerafahrten, die gleiche Aufarbeitung von Vaterkomplexen, die gleiche Easy-Listening-Musik. Könnte man sagen - muß man aber nicht. Warum? Seht einfach selbst.

    9.4.10

    With no power comes no responsibility.


    Das passiert also, wenn man John Hughes Charaktere in Superheldenkostüme steckt: es wird laut, bunt, schrill, komisch und blutig, ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren. Matthew Vaughn beherrscht den Umgang mit vielschichtigen Charakteren dabei nämlich ebenso gut, wie die Inszenierung herrlich übertriebener Actionsequenzen - ein Mordsspaß und ein waschechter selbstreflektierender Nerdfilm.

    Okay you cunts...let's see what you can do now!

    2.4.10

    A Couple Of Dicks

    Cop Out


    Kevin Smith ist endgültig beim Mainstream angekommen; statt alle Aufgaben in Personalunion in sich zu vereinen, beschränkt er sich hier nur auf die Regie, wobei die Betonung eher auf "beschränkt" liegt, als auf "Regie". Da seine Stärke immer schon nur in Dialogen denn in Schauspielerführung lag, hilft es ihm nicht, daß er sich für seine erste Fremdarbeit ein relativ schwaches Drehbuch ausgesucht hat: ein Buddy-Movie mit ein wenig dreckigen Dialogen, noch weniger Action und gar keiner Handlung. Smith scheint dadurch gänzlich auf einen ADS geschädigten Tracy Morgan zu setzen, der sich durch den kompletten Film improvisiert, wodurch der neben ihm stehende Bruce Willis entnervt aus der Wäsche schauen darf. Das kann streckenweise zwar durchaus komisch sein, wirkt aber an jeder Ecke etwas halbgar; zu oft hat man das Gefühl, daß im Film keiner wirklich weiß, wohin es eigentlich gehen soll - am allerwenigsten die Böswichte. Die schauen zwar zuweilen bedrohlich in die Kamera, um aber im nächsten Moment zu exaltierten Witzfiguren/Karikaturen zu verkommen, vor denen niemand Respekt haben kann. Und um sie dann noch weniger böse wirken zu lassen, wird bei ihren Morden schön weggeblendet; ein weiteres Zeichen für planlose Inkonsequenz: In einem R-rated Film, in dem das Wort "Fuck" circa 20 mal in der Minute ertönt, wirkt es ein wenig lächerlich, wenn Schußwaffen selten Einschußlöcher- und nie Blut hinterlassen.
    Am Ende wirkt "Cop Out" so, als hätte Smith einfach alle machen lassen was sie wollen, um später im Schneideraum so etwas wie einen Film daraus zu basteln - sicherlich hatten alle einen Mordsspaß, aber der Zuschauer droht auf der Strecke zu bleiben; solche Geschichten machen nämlich oft nur dann richtig Spaß, wenn man selbst dabei gewesen ist.

    26.3.10

    Brooklyn's Finest


    Antoine Fuqua versucht Robert Altmann und erzählt die Geschichten von 3 unterschiedlichen Polizisten in unterschiedlichen Situationen, die sich am Ende irgendwie über den Weg laufen. Das tut er ruhig, ohne allzu viele Schußwechsel und relativ sperrig. "Brooklyn's Finest" beginnt mit der Exekution eines Kriminellen durch einen Polizisten, der sich anschließend mit einer Tüte voller Geld aus dem Staub macht, und er bleibt auch die restlichen 125 Minuten unbequem - der Zynismus tropft die gesamte Laufzeit aus jeder Pore. Daß die Ordnungshüter alle mehr oder weniger falsche Entscheidungen treffen, korrupt sind oder versuchen, ihre Fehler unter den Teppich zu kehren, ist womöglich relativ einseitig konstruiert; es gibt keinen weißen Ritter, der das entstandene Unrecht wieder gutmacht, keine positive Figur, die dem Zuschauer zur Identifikation dient. Und trotzdem, oder vielleicht deswegen, ist der Film ambivalenter und reifer als der dröge "Training Day"; die Charaktere mögen dabei zwar am Reißbrett entstanden sein, sie sind in ihren Beweggründen und ihrer Korrumpiertheit aber wesentlich realistischer und glaubhafter als die nicht enden wollende Flut an wahren Actionhelden, mit denen uns Hollywood regelmäßig zuwirft. Polizisten sind auch nur Menschen, und Menschen sind meistens nicht gut.
    Oder würde hier jemand nicht das Bündel Geld einstecken, das bei den toten Drogendealern auf dem Tisch liegt?

    13.3.10

    Ein Neger namens Beethoven

    The Blind Side


    Hillbillies retten einen verlausten Köter von der Straße, und während sie versuchen, ihn stubenrein zu bekommen, gibt es viel zu lachen, zu weinen und zu seufzen.
    Underdog Biographien sind immer toll, besonders wenn sie dabei die dunklen Seiten weglassen und nur den Sonnenschein zeigen - das läßt mehr Spielraum für die Kombinationsgabe des Zuschauers. Was man hier zwischen den Zeilen lesen kann: Gelangweilte Blondine holt sich ein neues Boytoy ins Haus, der es ihr mal so richtig besorgt, zum Dank schmiert sie seine Lehrer, damit er aufs College gehen kann, und er ist so undankbar, daß er es hinter ihrem Rücken mit ihrer Tochter treibt, während ihr Sohn dabei zuschaut.
    Und nebenbei sehen wir die Verwandlung einer Raupe (Neger) in einen Schmetterling (Weißer). Wenn man die Frauen und den Sport aus der Gleichung nimmt, könnte das also auch die Lebensgeschichte von Michael Jackson sein.
    Und der Oscar für die schlechteste Matthew McConaughey Parodie geht an...Sandra Bullock!
    "Dear academy, I've been in the business for a long time and had to come a long way before realizing that you prefer the story of the negro underdog gone white to be told from the perspective of a white redneck. So if it has to be, I gladly play a dumb republican NRA bitch to be taken seriously in Hollywood and to get this golden pile of shit I'm holding in my hands right now. And now that I know what makes you wet, dear academy, prepare for a lot more cuntiness to come. No more Mrs. Nice Gal! Thank you."



    Clip Eingentum von Fox

    5.3.10

    Die wirklich allerletzte Legion

    Legion

    Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.


    Da stehen sie nun deppert in der Wüste und haben keine Ahnung, was da abgeht: gerade erst hat eine nette alte Dame Papa in den Hals gebissen und Mama als Fotze bezeichnet, und keine fünf Minuten später steht Erzengel Michael mit einem Haufen Knarren im Gepäck auf der Matte, um den neuen Messias zu beschützen. Das ist nicht gerade einfach - immerhin hat Gott persönlich die Apokalypse befohlen...
    Es grenzt schon an ein biblisches Wunder, daß hier alle Schauspieler ihre Dialoge aufsagen können, ohne dabei ständig laut loszulachen, aber vermutlich war es ihnen aufgrund der Bezahlung egal (Bettany, Dutton, Gibson), sie waren zu besoffen (Quaid) oder einfach nur zu doof (Black, PalIcki), um zu erkennen daß sie sich damit der absoluten Lächerlichkeit preisgeben.
    Legion ist der lustigste Film seit Knowing, der homoerotischste Film seit 300 und der größte Trash seit Uwe Boll. Doofe Handlung, schlechte One-Liner und ein Engel, der mit einer MG in jeder Hand auf alles ballert was sich bewegt - eine solch cineastische Meisterleistung durften wir nicht mehr auf der Leinwand erleben, seit Arnie vor über einem Jahrzehnt mit ner Knarre gegen den Teufel antrat.
    Somit gibt es endlich mal wieder eine Granate der unfreiwilligen Komik im Kino zu sehen, und den sollte man sich nicht entgehen lassen, denn so schnell wird den Film keiner vom Trash-Thron stoßen.
    Ps: Obwohl der Film auf der Tittenskala eine 0/10 bekommt, sollte man Willa Holland positiv erwähnen, die bei O.C. schon gezeigt hat, daß mal ein heißes Ding aus ihr werden wird. Dürfte allerdings die wenigsten hier interessieren, da sie inzwischen legal ist.
    Pps: Vor dem Film lief ein Trailer, der gute Chancen hat, Gurke des Jahres zu werden:

    26.2.10

    Kerle zum Anschmachten

    The Men Who Stare At Goats


    Eine Bande gut gelaunter Schauspieler versucht mit nicht ausschließlich guten Pointen zu verbergen, daß sie in einem Film agieren, der nur den Hauch einer Handlung zu bieten hat. Das schaffen sie zwar eher schlecht als recht, allerdings dürfte das den meisten Zuschauern egal sein; solange Clooney und McGregor in einer Einstellung zu sehen sind, ist die Handlung sowieso egal und jeglicher Leerlauf vergessen. *seufz*

    We don't fight with guns, we fight with our minds. You pick one of 'em out, you lock eyes with him and you go into this monotone: "Mmmmmmmmmmmmmmmmm, nooooo, I'm not going to attack you." Relax your body and your voice, puuuuuuuh - then you just rip out one of his eyes.