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11.7.10

Finale

Tag 31 – Das Buch, das Du als nächstes liest/lesen willst


Nachdem die Verfilmung genau den Nerv meiner Pulp-Ader getroffen hat, bin ich gespannt, inwiefern man sich dabei an Howards Vorlage gehalten hat.
Das wars dann auch mit den Büchern; manche Fragen waren regelrecht dämlich, andere zu beantworten hat dafür Spaß gemacht, und ein wenig traurig bin ich, weil ich nicht annähernd die Bücher unterbringen konnte, die ich eigentlich unterbringen wollte. Aber vielleicht erstellt ja irgendwer mal die "365 Tage - 365 Bücher"-Umfrage, bei der man dann auch mal ausschweifender werden kann. Und wer weiß - vielleicht kann ich bis dahin sogar das ganze Alphabet...?

10.7.10

Pornographie Vs. Dritter Platz

Tag 30 – Das Buch, das Du zur Zeit liest


Das hatte ich die Tage mal beiläufig erwähnt und auf einmal fand es sich in meinem Besitz wieder.
Es ist genau der Schmutz als den ich ihn in Erinnerung hatte. Herrlich. Glücklicherweise werden Bücher mit anderen Maßstäben bewertet als Filme und Spiele, denn im Gegensatz zu denen sind sie ja immer hohe Kunst - auch wenn sie den Straftatbestand der Jugendpornographie nach § 184c StGb erfüllen.
Die Nazis haben uns damals mit der Bücherverbrennung einen großen Gefallen getan; keiner traut sich heute mehr, etwas gegen sie zu sagen - leider haben sie dabei aber weder Filme, noch Computerspiele verbrannt, sonst würden diese heute vielleicht genauso wenig Auflagen unterliegen...?

9.7.10

Kaffeeklatsch der Fotzen

Tag 29 – Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt???


Ein Buch, in dem Frauen sich so aufführen, wie sie sich in dem Buch aufführen, ist in erster Linie gar nicht so schlimm. Weibliche Autoren taugen eh nüscht, und die meisten Frauen lesen sowieso nichts, was über einen Groschen kostet. So kommt niemand auf die Gedanken, sich den Müll zum Vorbild zu nehmen - bis HBO sich der Sache annahm. Auf einmal kamen die Frauen auf den Trichter, uns Männern ebenbürtig zu sein, und in der Öffentlichkeit übers Ficken reden zu müssen. Die Pferdefresse von Sarah Jessica Parker wurde zum Schönheitsstandard erklärt (wtf???), und jeder Mann wurde eifersüchtig, weil sein Weib ständig von Manolo Blahnik schwärmte. Überdies hatte das alles für uns harte Kerle überhaupt nichts zu bieten, außer vielleicht Mitleid mit den armen Tropfen, die die Bullenbeißerinnen da einmal die Woche überrollt haben; unser jahrtausendelang gepflegtes Patriarchat war innerhalb von 5 Minuten zerstört und konnte sich bis heute nicht vollständig regenerieren.
Ich hab irgendwann mal erwähnt, daß ich Frauen nur dann als Fotze bezeichne, wenn sie es auch wirklich verdient haben.
Carrie Bradshaw ist eine Fotze.
Samantha Jones ist eine Fotze.
Charlotte York ist eine Fotze.
Miranda Hobbes ist eine Fotze.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

8.7.10

Sex, Gewalt und gute Laune

Tag 28 – Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!


Wenig Gutes kann man über die Ausdünstungen einer fetten Frau sagen, die sich die Wechseljahre in Form feuchter Träume von der Seele schreiben mußte, und inzwischen seit fast 10 Jahren wie am Fließband die feucht-fröhlichen Abenteuer einer redneckischen Baarkeeperin produziert. Ein Vampir hier, ein Werwolf da, übernatürliche Wesen, ein wenig Sex und fertig ist der Schmarrn, der millionenfach Hausfrauen beglückt - im Grunde gar nicht unähnlich der schwülstigen Emo-Vamirsaga, die millionenfach Mädchen feucht werden läßt. Twilight hatte allerdings nicht das Glück, daß Alan Ball sie entdecken und sich die Rechte sichern würde...
Alan Ball ist als Homo vielleicht empfänglicher für den Kitsch, er hat als kreativer Kopf hinter "Six Feet Under" aber auch ein Gespür für Charaktere, Geschichten und obskuren Humor. Also legte er seine magischen Hände auf das Buch und zauberte daraus eine wundervoll witzige Serie mit viel Gewalt und noch mehr Sex. Und aus dem häßlichen Entlein ward ein Schwan. Eine der wenigen Ausnahmen, bei der die Umsetzung (um Welten) besser ist als die Vorlage.

7.7.10

Elitäres Gefasel

Tag 27 – Ein Buch, dessen Hauptperson sein "Ideal" ist


Alfons' Ideal ist Alfons. Und der ist einzigartig. Ein Buch ist gar nicht fähig, diese Persönlichkeit akkurat wiederzugeben. Ist schließlich kein Kinski oder irgendein anderer C-Promi. Basta.

6.7.10

Du willst Dein Brechmittel nicht essen?

Tag 26 – Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest


Ist neben Kings "Talisman" das schönste Kinderbuch der Kategorie "Eigentlich schreibe ich sonst nur kranke Horrorscheiße, aber jetzt will ich mal was anderes probieren." Aber wenn sie dann 10 sind, wird das Kamasutra auswendig gelernt.

5.7.10

Der Dreibeinige Herrscher

Tag 25 – Ein Buch, bei dem die Hauptperson Ihn ziemlich gut beschreibt


Diesen Ratgeber wollte Alfons unbedingt noch einbauen, da kam diese Frage gerade recht. Er ist nämlich unumgänglich für Leute mit OMG, und es wird gezeigt, wie man als Dreibein stolz durchs Leben schreiten kann, ohne ständig über den eigenen Schwanz zu stolpern.
Früher war ihm das Negersyndrom ja peinlich, aber das Buch half Alfons, den Fluch als Segen zu sehen und sein Selbstbewußtsein zu steigern, so daß er nun keine fadenscheinigen Ausreden mehr erfinden muß, wenn er gefragt wird, weswegen er bei Temperaturen von 30+° keine kurzen Hosen trägt.

4.7.10

Geheimnisse der Fotze

Tag 24 – Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, daß Du es liest/gelesen hast


There's “powderbox,” “derrière,” a “poochi,” a “poopi,” a “peepe,” a “poopelu,” a “poonani,” a “pal” and a “piche,” “toadie,” “dee dee,” “nishi,” “dignity,” “monkey box,” “coochi snorcher,” “cooter,” “labbe,” “Gladys Siegelman,” “VA,” “wee wee,” “horsespot,” “nappy dugout,” “mongo,” a “pajama,” “fannyboo,” “mushmellow,” a “ghoulie,” “possible,” “tamale,” “tottita,” “Connie,” a “Mimi” in Miami, “split knish” in Philadelphia, and “schmende” in the Bronx. I am worried about vaginas.

Leute die Alfons kennen, wissen, daß er eine relativ hohe Schmerzgrenze hat, was alles angeht, weswegen es ziemlich schwer ist, etwas gelesen zu haben, das niemand von ihm erwartet hätte. Deswegen hat er "The Vagina Monologues" extra für diesen Tag gelesen, denn sollte es ein Buch geben, das ihm niemand zutrauen würde, dann wäre es genau dieses. Jetzt hat er es Euch aber gegeben. Da gibt es also ein Buch, in dem verklemmte Frauen über ihre Möse reden, und was hat es gebracht? Daß sich Menschen in der Öffentlichkeit trauen, das Wort Vagina auszusprechen. Hurra!
In den glorreichen Zeiten, als Harald Schmidt noch die Doofnase Pocher mit an Bord hatte, gab es mal eine Gästin, die nicht aufhören konnte, immer wieder das Wort Fotze auszusprechen. Hinterher gab es viel Ärger, die Aufregung kannte keine Grenzen. Warum? Weil eine junge Frau es satt hatte, daß man die Vagina als Schimpfwort verwendet (gibt es im Deutschen oder im Englischen ein böseres Wort?) und es sich einfach zurück nahm. Denn wenn man Menschen entwaffnet, fällt es ihnen schwerer, jemanden zu schlagen.
Also sagt Alfons, der alte Frauenrechtler:

Freiheit für die Fotze!

3.7.10

Grimm Vs. Viertelfinale

Tag 23 – Das Buch in Deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat


Es ist nicht gerade leicht, in den Bücherschränken verteilt das Buch zu finden, das die wenigsten Seiten aufweist. Zuerst fand ich ein altes dictionary für Vorschulkinder von Disney, das hatte 42 Seiten. Dann fand ich einen Mini-Atlas der DDR mit 25 Seiten; da freute ich mich, weil ich dann die Weltkarte hätte abbilden können. Aber dann fand ich ganz unten im Kleiderschrank "Die goldene Gans". 16 Seiten, gedruckt im Kinderbuchverlag Berlin; und da hinten 1,50 DM draufsteht, muß es wohl zwischen 1949 und 1964 erworben worden sein.
Auf der ersten Seite steht in krakeliger Kinderschrift der Name meiner Mutter. Was man nicht alles aufhebt...

2.7.10

Staubfänger

Tag 22 – Das Buch in Deinem Regal, das die meisten Seiten hat


Die "Illustrierte Hausbibel nach der deutschen Übersetzung von Dr. Martin Luther mit über 1000 Abbildungen und Karten, Erläuterungen und einer Familien-Chronik" hat genau 1714 Seiten und schlägt alles andere in meiner Sammlung um mindestens 500 Seiten. Ein Erbstück von meinem Urgroßvater, dem Pfarrer, gedruckt 1889 in Berlin.
Warum habe ich so etwas? Weil es (wenig) Geld wert ist, und weil es nie schadet zu wissen, wie der Feind denkt.
Und da gibt es viele Bibelpassagen die, zu einem Sprüchlein zusammengefügt, ich halb auswendig kenne:

"Der Pfad der Gerechten (Psalm 1,6; 23,3; 37,5; Sprüche 2,20) ist gesäumt von Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei der Verworfenen. (Psalm 52, 3; 53, 2 u. 6; 71) Gesegnet sei, der im Namen der Barmherzigkeit die Schwachen (Sprüche 14, 21) durch das Tal der Dunkelheit (Psalm 23, 4) geleitet, denn er ist der wahre Hüter seines Bruders (Genesis 4, 9) und der Retter der verlorenen Kinder... (Psalm 79, 11; 102, 21; Jeremia 3, 14 u. 22) [vgl. auch Hesekiel 34, 16; Matthäus 15, 24; 18, 11; Lukas 15, 24] Und will große Rache an ihnen üben, die da versuchen, meine Brüder zu vernichten, (vgl. Deuteronomium 32, 40ff.) und mit Grimm sie strafen, daß sie erfahren sollen, ich sei der Herr, wenn ich Vergeltung an ihnen geübt habe." (Hesekiel 25, 17)

1.7.10

Goethe Vs. Schlink

Tag 21 – Das blödeste Buch, das Du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast



Klares Unentschieden; ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welches von beiden schlechter ist: 50 Seiten lang ausufernde Naturbeschreibungen, die den Protagonisten als schwer abhängigen LSD-Konsumenten outen, oder die zähe bübische Fickgeschichte, die am Ende den Holocaust mit Analphabetismus entschuldigt.
Haarscharf verloren: Narziß & Goldmund, bei dem ich mich nicht einmal mehr erinnern kann, warum ich es so gehaßt habe; hatte aber sicherlich irgendwas mit Hermann Hesse zu tun...

30.6.10

Als man "Deutschland" und "Märchen" in einem Satz noch nicht mit Fußball assoziierte

Tag 20 – Das beste Buch, das Du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast


Während die Kleine von Himmelslust
Getrillert und musizieret,
Ward von den preußischen Douaniers
Mein Koffer visitieret.

Beschnüffelten alles, kramten herum
In Hemden, Hosen, Schnupftüchern;
Sie suchten nach Spitzen, nach Bijouterien,
Auch nach verbotenen Büchern.

Ihr Toren, die ihr im Koffer sucht!
Hier werdet ihr nichts entdecken!
Die Konterbande, die mit mir reist,
Die hab ich im Kopfe stecken.

Hier hab ich Spitzen, die feiner sind
Als die von Brüssel und Mecheln,
Und pack ich einst meine Spitzen aus,
Sie werden euch sticheln und hecheln.

Im Kopfe trage ich Bijouterien,
Der Zukunft Krondiamanten,
Die Tempelkleinodien des neuen Gotts,
Des großen Unbekannten.

Und viele Bücher trag ich im Kopf!
Ich darf es euch versichern,
Mein Kopf ist ein zwitscherndes Vogelnest
Von konfiszierlichen Büchern.

Glaubt mir, in Satans Bibliothek
Kann es nicht schlimmere geben;
Sie sind gefährlicher noch als die
Von Hoffmann von Fallersleben!


So ein Schelm - und ein richtig garstiger noch dazu. Neben dem jüdischen Antisemiten Tucholsky mein liebster in der Schule entdeckter Schriftsteller. Was aber nicht heißt, man hätte mir sonst nur Scheiße vorgesetzt: Physiker, Parföng, Mario & der Zauberer und noch vieles mehr empfand ich damals schon als lesenswert. Was wiederum nicht heißt, man hätte mir gar keine Scheiße geboten; aber dazu mehr an Tag 21...

29.6.10

Schon mal im blassen Mondlicht mit dem Teufel getanzt?

Tag 19 – Ein Buch, das Du schon immer lesen wolltest


Auch eine relativ blöde Frage; wenn ich ein Buch lesen will, dann kaufe ich es mir.
Bleibt also nur ein Buch, das es nur sehr schwer gibt. In der Kategorie blieben für mich nur zwei: Das Necronomicon, das ich allerdings gelesen habe, nachdem ich eine Ausgabe ausfindig machen konnte - und ich meine nicht die stümperhaften Kopien, bei denen mit Kinderhokuspokus und Budenzauber die Seiten gefüllt wurden, nachdem es in den 80ern wieder populär wurde. Ich konnte unter Einsatz meiner Seele ein in Menschenhaut gebundenes Exemplar ergattern, aber nachdem man erfolgreich Cthulhu beschworen hat, und überlebt hat, um darüber zu berichten, ist irgendwie die Luft raus.
Und deswegen bleibt nur "The Nine Gates of the Kingdom of Shadows", das schon sehr viel schwerer zu beschaffen ist - schließlich will man auch hier eine Ausgabe, die wirklich funktioniert. Sollte also jemand wissen, wie man da ran kommt: Bitte melden.

28.6.10

Arsch offen?

Tag 18 – Das Buch, mit dem schönsten Cover, das Du besitzt


Der eindeutige Beweis dafür, daß diese Liste von einer Frau erstellt wurde. Meine Bücher haben keine schönen Cover - nur zweckmäßige.
Stattdessen präsentiere ich hier mal ein lustiges Albencover:
Cemetery Rapist - Children Of The Porn
gefunden von Ralle

27.6.10

Das tapfere Ossilein

Tag 17 – Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen


Ein Lexikon ist das, wo man vor dem Internet mit Hausaufgaben gemacht hat. Es besitzt zwar nicht annähernd so viele Einträge wie die Wikipedia, die Informationen sind allerdings alle von Fachmenschen und Kennern geprüft, so daß man nie Gefahr läuft, einen Scherzartikel zu lesen oder falsche Fakten wegen Unwissenheit überliefert zu bekommen.
Meine Ausgabe ist aus dem VEB Verlag für Buch- und Bibliothekswesen Leipzig und von 1974; zur Veranschaulichung über die Unfehlbarkeit von Lexika präsentiere ich hier mal unreflektiert zwei Einträge:

Imperialismus: höchstes und letztes Stadium des Kapitalismus; monopolistisch faulender oder parasitärer, sterbender Kapitalismus, dessen 3 Hauptwidersprüche (Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital, zwischen den imperialistischen Mächten selbst und zwischen den Metropolen des Imperialismus und den kolonialen und abhängigen Ländern) sich auf das äußerste zuspitzen

BRD, amtlich Bundesrepublik Deutschland: imperialistischer Staat in Mitteleuropa

Und obwohl ich mich nicht so richtig erinnern kann, wo der Blutfleck auf dem Einband herkommt, schätze ich mal, daß ich damit mindestens sieben Kapitalisten auf einen Streich totgeschlagen habe.

26.6.10

Alfons County Jr.

Tag 16 – Das 9. Buch in Deinem Regal von rechts


Die einzige Biographie in meinem Besitz; einfach aus dem Grund, weil es sich hierbei um den einzigen Menschen handelt, der Alfons das Wasser reichen kann. Und warum sollte man etwas lesen, was unter seinem Niveau ist?
Hab gerade das Buch noch einmal gelesen, in dem Bruce Campbell sein Leben beschreibt, und habe festgestellt, daß sein Humor dem meinen gar nicht so unähnlich ist. Gut, er springt vom Niveauzug noch früher ab, ist nicht so beleidigend, nicht so ordinär, nicht so widerlich, er verschont Randgruppen, und ist wesentlich weniger rassistisch, aber ansonsten ist der Humor dem von Alfons gar nicht so unähnlich. Faszinierend.

25.6.10

The Evil Alfons

Tag 15 – Das 4. Buch in Deinem Regal von links


Die einzige Biographie in meinem Besitz; einfach aus dem Grund, weil es sich hierbei um den einzigen Menschen handelt, der Alfons das Wasser reichen kann. Und warum sollte man etwas lesen, was unter seinem Niveau ist?
Hab gerade das Vorwort noch einmal gelesen, in dem Sam und Ivan Raimi mit dem Verleger um Gage für das Vorwort schachern, um anschließend sein Büro nach irgendwas Wertvollem zu durchwühlen, und habe festgestellt, daß das Gespräch unseren Redaktionssitzungen nicht unähnlich ist. Faszinierend.

24.6.10

Vom Einscheißen und Decke bis unter die Nasenspitze ziehen

Tag 14 – Ein Buch aus seiner Kindheit


Damit niemand auf die Idee kommt, Alfons hätte in seiner Kindheit nur Kinderbücher gelesen. Nein, nein, er war schon immer fasziniert vom Übernatürlichen und Unerklärlichen, wodurch es nicht allzu lange dauerte, bis er die unheimliche Welt des H.P. Lovecraft entdeckte. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, daß Alfons heute noch Angst im Dunkeln hat, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht...

23.6.10

Nepotismus, Kryptosexualität & Faschistoide Kleinbürger

Tag 13 – Ein Buch, bei dem Du nur lachen kannst


Ich kann über viele Dinge lachen, sogar über Sachen, die eigentlich gar nicht komisch sind. Deswegen war es wieder eine Qual, sich hier für ein repräsentatives Werk zu entscheiden.
Und wieder ist es hier mit der Kindheit verbunden; Ich kann mich nicht erinnern, welches mein erstes Comic mit Donald Duck war, ich kann mich nur daran erinnern, daß irgendein Lustiges Taschenbuch mein erstes Westcomic war. Mein Bruder hatte sich das von irgendwem geborgt, und wir haben uns im Kampf darum fast totgeschlagen. Bei uns im Haushalt gab es das nämlich nicht; ich kannte Frösi, Atze, Mosaik und vielleicht noch ein paar andere Hefte, die ich inzwischen verdrängt habe, aber die waren alle nicht so bunt, daß man fast glaubte, in einen LSD-Rausch verfallen zu sein.
Das war zumindest mein damaliger Ersteindruck.
Als dann die Mauer fiel, wurde soviel aufgesaugt wie möglich: "Micky Maus", "Donald Duck", "LTB "(die Micky Ausgaben nur widerwillig) und zeitweise sogar das doofe "Limit".
Und 1994 las ich dann in der Zeitung eine Buchvorstellung von "Die Ducks - Psychogramm einer Sippe", in dem Dagobert als Waffenschieber- & Gustav als homosexueller CIA Agent enttarnt wurde, und in dem man über die Fortpflanzung durch Veronkelung berichtete.
Das mußte ich haben.
Und auch heute noch lassen mich die staubtrockene Analyse und die vielen Fußnoten mit Bemerkungen angesehener Psychologen und Sozialforscher schallend lachen; vor allem wenn man sieht, mit wie viel Hingabe man sich durch Berge von Comics gewühlt hat, um die Thesen mit passenden Zitaten und Handlungen zu untermauern. Eine augenzwinkernde Demontage der schillernden Entenhausener Helden von Nerds für Nerds.
Ein Hoch auf den Donaldismus!

22.6.10

Harry Potter und der Leopard 2A5

Tag 12 – Ein Buch, das du von Freunden/Bekannten/… empfohlen bekommen hast


Es muß so vor etwas über 10 Jahren gewesen sein, als eine der Hennen in meinem Deutschkurs auf die Idee kam, die Lehrerin zu fragen, welches Buch sie gerade mit ihrer Tochter lesen würde.
"Harry Potter und der Stein der Weisen" war die knappe Antwort und sie wollte weiter über "Das 7. Kreuz" reden (oder irgendein anderes Buch aus dieser Richtung).
Alfons aber hatte Blut geleckt.
"Was soll das sein? Ein Jugenddetektiv?" Irgendwie assoziierte ich den Titel mit Pinky.
"Nee, ein Zauberer." antwortete sie und verbrachte die restlichen 80 Minuten damit, über die Welt von Harry Potter zu schwärmen.
Klang interessant, also ging ich zu meinem Bruder, und fragte ihn danach. Und in der Tat nannte er die ersten 3 Bände sein eigen und händigte sie mir aus.
Eine sehr kurze Nacht später erschlug ich dann meine Deutschlehrerin mit ihrem eigenen Stuhl, da sie versäumte, zu erwähnen, daß die Reihe offen endet und Band 4 noch nicht erschienen war.
Alfons hat die Bücher seitdem jedes Jahr gelesen, selbst die Bundeswehr konnte ihn nicht davon abhalten, weswegen seine Ausgaben immer noch den Anschein haben, als wären sie mit Motoröl in Berührung gekommen. Ist aber nur Dreck, da Panzer nicht die saubersten Fahrzeuge sind.
Mein Feldwebel fand es nicht gut, daß ich während eines Manövers im Panzer lesen mußte, also drückte er mir ein Fernglas in die Hand und gab mir den Befehl, nach Feindflugzeugen Ausschau zu halten. Ich stellte meinen Sitz also so ein, daß ich aus dem Panzer schauen konnte und las dort weiter.
Später erwischte ich ihn dann, als er hinter meinem Rücken durch die Kompanie ging, und über mich lästerte:
"Da schau ich raus, und das Arschloch läßt sich die Sonne auf den Bauch scheinen und liest Harry Potter."
Aber weil er ein sehr gutmütiger Panzerkommandant war, erzählte er dabei nie, daß ich in eben jener Sonne die kompletten 4 Bände geschafft habe...