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27.7.14

Zuletzt gesehen: Divergent


Okay...es gab einen ziemlich schlimmen Krieg, und nach dessen Ende wurde um Chicago eine große Mauer gezogen. Was dahinter ist, weiß zwar niemand, aber Angst vor Monstern oder Bösewichtern wird trotzdem geschürt. Das reicht aber nicht, also sind die Menschen in 5 Kasten unterteilt. Die schlauen Wissenschaftler, die dummen Bauern, die nur-die-Wahrheit-Sager, die mutigen Kämpfer, und die Wohltäter, die die Regierung stellen und sich um die kümmern, die keiner Kaste angehören. Die Jugend macht in einem bestimmten Alter einen Test, der ihnen sagt, in welche Kaste sie gehören, und dann müssen sie wählen. Dabei müssen sie nicht zwangsläufig die Kaste wählen, die ihnen beim Test angezeigt wurde, aber nach der Wahl gibt es kein Zurück mehr, und wer die Aufgaben nicht schafft, fliegt und ist dann den Rest seines Lebens auf die Wohltäter angewiesen.
Überraschung - es gibt Leute, die in keine dieser Schubladen passen, weil sie vielseitig begabt sind; aber die werden gejagt und ermordet. Tris gehört dazu, aber weil sie nicht ermordet werden will, verrät sie es keinem und geht zu den Kämpfern. Da wird sie von anderen gedisst, weil sie von den Wohltätern kommt, und die mag keiner, weil die Schlauen lieber regieren wollen. Kämpfen kann sie auch nicht wirklich und droht rauszufliegen, aber weil sie anders und vielseitig ist, übt sie fleißig und kommt in die zweite Runde des Trainings. Da muß sich jeder seinen Ängsten stellen, und das schafft sie besser als alle anderen, weil sie eben anders ist. Und weil sie durch Ihr Zugutsein aufzufliegen droht, übt sie mit ihrem Trainer, die Sache langsamer anzugehen. Die Abschlußprüfung meistert sie unter den Argusaugen der Schlauen dann mit Bravour. Btw: Ihre größte Angst, der sie sich in der Prüfung stellen muß ist, daß Ihr Trainer sie ficken will, obwohl sie noch nicht dazu bereit ist, aber ein Tritt in die Eier schafft Abhilfe.
Dann bekommen alle Kämpfer eine Droge gespritzt, die sie zu hirnlosen Kampfmaschinen macht - ein Coup der Schlauen und ihrer Mindmashcine, um die Regierung der Wohltäter zu stürzen. Aber weil Tris eben anders ist, wirken die Drogen nicht bei ihr, und zusammen mit Freunden und Familie schalten sie die Mindmaschine ab, bevor zu viele Leute umgebracht werden.
Dann fliehen sie aus der Stadt...
Diese Scheiße passiert, wenn 12-jährige Mädchen Bücher schreiben, hirntote Weiber den Scheiß kaufen und verschlingen, und Hollywood Neil Burger 150 Millionen Dollar gibt, damit der den Rotz auf die Leinwand bringt.
Ähnlich unterhaltsam wie Hunger Games, und dabei so viel dümmer, daß es physisch wehtut.
Ich bin auf Teil 2, 3.1 und 3.2 gespannt.

12.9.13

Kokowääh 2

"Tust Du Dir das freiwillig an?" wurde ich gestern gefragt. Ja. Weil ich mich gerne mit schlechten Filmen selbst foltere. Der erste Teil war schon biederes Spießer-Kalauer-Kino der allerschlimmsten Sorte - aber erfolgreich, weil Deutschland nun mal biederes Spießer-Kalauer-Kino mag. "Das findste erst gut, wenn Du selber Kinder hast" - wurde mir der Film damals verteidigt. Warum, weil ich dann automatisch dümmer werde?
Teil 2 kam nun beim Publikum überhaupt nicht an. Dabei ist er genauso biederes Spießer-Kalauer-Kino. Aber vermutlich wußte das Volk mit der Meta-Ebene nichts anzufangen, denn Kokowääh 2 schaut sich wie eine Rechtfertigung/Entschuldigung Schweigers vor seinen Kritikern. Er versucht also, mir zu erklären, warum er solche schlechten Filme macht, natürlich typisch in schweigerplatt.
Schweighöfer spielt sich selbst, und wird dem Til für seinen Film aufgedrückt, weil er Geld bringt. Til findet den zwar Scheiße, kann sich aber eher mit ihm abfinden als mit dem Regisseur - einem österreichischen Dogma-Star, der einen Film über eine Häutung gedreht hat, und Groupies fürs Anhimmeln bezahlen muß. Die Quint-Essenz ist also, daß Til zwar nie einen Oscar oder eine Goldene Palme gewinnen wird, aber er wenigstens auf der Straße erkannt wird und scheinbar beliebt ist. Das wirkt aber nur trotzig - die Vermutung, daß er es gerne andersherum hätte, kommt nicht von ungefähr. Aber mehr Talent und mehr Hirn bekommt man leider nicht geschenkt.
Und deswegen geht es genauso doof weiter: Dieser Regisseur schreibt also das Drehbuch um, und der Held erschießt sich am Ende. Aber Tils Filme sollen unterhalten und Filme ohne Happy End sind schlechte Filme. Deswegen haben sie meist auch unter 20.000 Zuschauer.
Til mäandert sich also immer tiefer durch sein beschissenes Drehbuch, und wenn am Ende alle wieder vereint sind, Schweighöfer mit neuer Freundin plötzlich kein Idiotenarschloch mehr ist, seine Tochter gelernt hat, daß man mit netten Jungs besser fährt als mit Arschlöchern und der Ösi-Regisseur plötzlich meint, daß Happy Ends doch gut sind, und daß sie es so machen, wie Til es will, dann kommt die Botschaft, daß Filme gefälligst wie Märchen zu sein haben. Jeder Topf seinen Deckel und alle glücklich.
So versucht uns Til also für zwei Stunden in die Welt der Märchen zu entführen, aber wenn der Film zu Ende ist, wissen wir trotzdem: Schweighöfer ist ein Idiotenarschloch, Frauen lernen nie, daß Arschlöcher nicht die beste Wahl sind und der Ösi-Regisseur hat Recht. Wenn Schweiger sich am Ende des Films kommentarlos erschossen hätte, wäre er besser geworden. Aber nicht viel.
Das verhindern die schlechten Spießer-Kalauer. Innerhalb der ersten Stunde wird immer rumgenörgelt, daß in der Dusche das Licht kaputt ist, und tatsächlich geht man dann in einen Lampenladen, und fragt die Verkäuferin 10mal ohne begleitende Worte nach "Duschlampe".

20.8.13

Mehr Filme

Pain and Gain
Oh mein fickender Gott! Michael Bay kehrt nach 10 Jahren zum Ultrazynismus zurück und läßt eine Bande von Idioten Menschen entführen. Ultrazynismus, weil Bay aus einem grausamen Verbrechen eine Komödie inszeniert und den Zuschauer bei jeder Gelegenheit daran erinnert, daß es sich hierbei um wirkliche Ereignisse handelt. Seinen Höhepunkt findet diese Taktik in einer Szene, in der The Rock zuvor abgehackte Hände bei strahlendem Sonnenschein auf dem Grill röstet (um Fingerabdrücke zu entfernen) und dabei freundlich lächelnd einer Passantin zuwinkt, während im unteren Bildrand "This is still a real story" blinkt. Ich habe gelacht.
Leider ist der Film trotzdem nicht gut, denn wegen seines Prädikates "voll echt", ist er auf 130 Minuten Lauflänge ein wenig sehr dröge. Denn reale Menschen machen nicht immer interessante Sachen, und nach 30 Minuten geht den Pumpern auch schon die Luft aus. Und ehrlich mal: Wenn man über dumme Bodybuilder lachen will, braucht man eigentlich keinen Film.

Olympus Has Fallen
Leider nicht ganz so reaktionär wie Taken, aber genauso bekloppter Edeltrash. Nachdem die Nordkoreaner das Weiße Haus stürmen und den Präsidenten als Geisel nehmen, kann nur Gerard Butler helfen, der in Ungnade gefallen ist, nachdem er die First Lady hat abnippeln lassen. Leider ist er kein abgeranzter Penner - das war den Autoren dann wohl doch ein wenig zu viel. Mit einem enormen Bodycount hat Fuqua gut vorgelegt - mal sehen was Emmerich draus macht. Ich bin trotzdem zuversichtlich, denn was patriotischen Pathos angeht, macht den Deutschen in Hollywood keiner was vor.

A Good Day to Die Hard
John McClane fährt in die Russerei, weil Junior wen umgenietet hat. Weil der Taxifahrer ihn dann mit schlecht gesungenen Sinatra-Songs quält, muß er die Fahrt nicht bezahlen. Der erste und einzige nette Russe, den McClane im ganzen Film trifft; denn danach fährt er selbst Auto. Youtube mein Arsch! Und weil es nicht reicht, Moskau in Schutt und Asche zu legen, gehts danach weiter nach Tschernobyl - das kann nicht einmal McClane kaputter bekommen als es ist. Dann muß Sebastian Koch eben reichen.
Es ist schon schwer, sich als 4. Fortsetzung mit dem besten Actioner aller Zeiten messen zu müssen, aber das ist Teil 2-4 auch nie gelungen, also druff jeschissen. Teil 5 ist mit 98 Minuten knapp 30 Minuten kürzer als alle anderen Teile, und das ist auch gut so. Warum Zeit mit Handlung verschwenden (da haben die Vorgänger das Rad immerhin auch nie neu erfunden), wenn man stattdessen Autos und Straßen- oder gesichtslose Bösewichter kaputtmachen kann? Der Film beschleunigt nach 15 Minuten von 30 auf 200, und fährt dann 75 Minuten auf der Überholspur, sodaß man nie in Versuchung kommen kann, sich über die nicht vorhandene Handlung zu ärgern. Das hat Moore sich wohl bei Paul "Resident Evil 1-14" Anderson abgeschaut. Das mag für Die Hard schwach sein - für einen 08/15 Actionfilm isses aber immer noch okay. Besser als DTV Bruce Willis.

Cloud Atlas
Kollaboration der kreativsten Köpfe der Welt: bei den Wachowskis gibts wieder ordentlich Rambazamba mit PuffPengKnall, während Tykwer die ruhige Schiene fährt; interessant, daß alle Darsteller mindestens 321 verschiedene Rollen spielen - daran lächerlich sind die beschissenen Masken und die schlechten Dialekte. Platz 1: Tom Hanks als schmieriger Schotte.
Ich kann verstehen, daß man den Film sehr schlecht finden kann, Er ist es nämlich, und es gibt einfach zu viele von besseren weltbekannten Autoren geklaute Handlungsstränge, die man versucht, per Holzhammer in einen Gesamtkontext zu bringen. Als würde man 3 Stunden in in einem Schulbuch verschiedene Textauszüge lesen. "Fibel - Der Film" oder "Reader's Digest - der Film" wären dann auch vielleicht bessere Titel für den Film gewesen.
Aber: bei den Wachowskis gibts wieder ordentlich Rambazamba mit PuffPengKnall, während Tykwer die ruhige Schiene fährt; wenn er so weitermacht, muß ich wohl doch irgendwann anerkennen, daß er so etwas wie ein Regisseur ist. Der Film ist spannend, lustig, kitschig, er macht Spaß - auch wenn man vermutlich jede einzelne Szene in der Luft zerreißen könnte...

Maniac
Das Original fand ich damals Scheiße, deswegen war ich gerade um so mehr überrascht. Das Remake besticht durch Ruhe, geilen Soundtrack und schöne Kamera; der Sleaze des Originals geht dadurch verloren und der Film wirkt poetisch.
Nicht ganz so romantisch wie Punch-Drunk Love oder Drive, aber meine Augen waren am Ende trotzdem leicht feucht. Sehr schön geworden.

Jack Reacher
Ruhiger und streckenweise mörderspannend inszenierter Thriller von Christopher McQuarrie, der durch einen megacoolen und ständig kalauernden Tom Cruise ein wenig an Bruce Willis in The Last Boy Scout erinnert. Der Grat zwischen überzogener- und unfreiwilliger Komik ist schmal und wird öfter überschritten, aber das sorgt zumindest dafür, daß es auf 130 Minuten keinen Leerlauf gibt. Das absolute Sahnehäubchen dabei ist Werner Herzog als Bösewicht der haarsträubend blöden Geschichte, der die Rolle so ruhig und gelassen spielt, wie man ihn immer kennt - großartig.
"I was in prison in Syberia. I spent my first winter wearing a dead man's coat. A hole in one pocket. I chewed these fingers off before the frostbite could turn to gangrene."

Prometheus
Meeh - Scott kopiert Scott, aber schlecht.

Dredd
Am Anfang gehen 2 Leute in ein riesiges Haus mit vielen Bösewichtern, und am Ende kommen 2 Leute wieder raus aus einem riesigen Haus mit vielen toten Bösewichtern. Kompromißlose schnörkellose Action mit viel Gore und einer Prise trockenem Humor. Die amerikanische Antwort auf den indonesischen Überraschungserfolg "Serbuan maut" - nur in 3D und in gut.


4 Fäuste gegen Rio
Konnte dem Film nie was abgewinnen, hab mich aber von den guten Screenshots überrumpeln lassen.
Film ist sogar noch schlechter als ich dachte - nach knapp 10 Jahren Dauerfeuer ist bei Brandt und Spencer/Hill/Barboni einfach die Luft raus.

2 außer Rand und Band
Einer der Filme, die ich inner Dauerschleife sehen könnte - da sitzt einfach jeder Gag. Höhepunkt: Das Abendessen, bei dem eine Flasche Whiskey nach der anderen auf Ex aus Weingläsern gesoffen wird.
"Die ersten 20 Liter gehen so rein, dann muß ich mal kurz aufstossen."

Zwei Bärenstarke Typen
Nach DRudLHDT einer der ersten Spencer/Hill Filme, die ich je gesehen habe. Hat mich mit 6 oder 7 natürlich vor allem aufgrund der Bond-Persiflage geflasht, und genau das reißts auch heute noch, weil die Synchro nicht so viel bietet wie bei den anderen Titeln. Trotzdem geiler Film mit super Soundtrack.
"Die Ärzte sagen, es wäre einfacher, geschnetzelte Leber in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen."

26.1.13

Django Unchained

Hans Landas Opa war Zahnarzt und hat während seines Aufenthaltes in den USA schillernde Gestalten wie Onkel Tom und den KFC Colonel kennengelernt. blablablablablablablablablablablablablablablaTarantino blablablaWaltzblabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla fehlende Epik blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla  jeder zweite Nichtneger sieht aus wie James Remar.blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla Eine Komödie, die keine ist, weil der Regisseur nicht besonders komisch ist blabla blablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blutig blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla Neger blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla  Edgar Wright hat Jonah Hill mal gefragt blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla Albernheiten blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla gute Musik blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla
blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla selbstverliebt blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla blablablablabla Tarantinos längster Film - und das merkt man auch. 
 


13.10.12

Geschichten, die das Leben schreibt

Kurz vor dem Schlafen gehen, wollte Alfons noch mal kacken. Nur kurz und kräftig, denn es drückte schon ziemlich ordentlich. Und kennt Ihr das auch, wenn man drückt und drückt und drückt, aber es kommt nichts? Wenn man sich fühlt wie im Kreißsaal, nur daß man das Baby hinterher nicht in den Arm nimmt? Wenn der Schweiß in Strömen fließt und man sich so fühlt, als wäre man gerade einen Marathon gelaufen? - So ging es Alfons heute. Es wurde die härteste Sitzung seines Lebens, und nach 30 Minuten des verzweifelten Drückens war er so am Ende, daß er etwas tat, daß er noch nie im Leben getan hatte: Er griff sich ans Arschloch, um die Scheiße rauszupulen. Dabei bemerkte er, daß hinter dem jungrfäulichen Loch ein fußballgroßer steinharter Kotklumpen der Befreiung harrte - kein Wunder also, daß das Kampfdrücken nichts brachte. Er setzte also mit zwei Fingern an und fing an zu pulen. Stück für Stück bröckelten kleine gepreßte Kackeklumpen in die Kloschüssel,während der Schließmuskel vom Drücken schon so weit geöffnet war, daß Arschficken in dem Moment wie Salami in den Flur schmeißen wäre. Und trotzdem wollte der Brocken nicht von alleine raus. Am Ende waren die Finger besudelt mit Scheiße und Blut, und das meiste lag in der Schüssel. Selbst die Finger waren nicht in der Lage, alles zu erreichen, aber zumindest der Druck hatte abgenommen. Und als Alfons sich nach dem Arsch putzen zur Schüssel drehte, weil er nichts geringeres als den Kackhaufen aus Jurassic Park erwartete, sah er folgendes:
Selbst 100 Stücken Seife würden den Geruch dieser Scheiße an den Fingern nicht ausmerzen können.
Seltsam, aber so steht es geschrieben...

2.7.12

Quickies

Bad Teacher
Irgendeine häßliche alte Frau tut so, als wäre sie Gottes Geschenk an die Männer - dabei ist sie nur irgendeine häßliche alte Frau mit den Eigenschaften einer dummen Fotze. Was man vor einigen 100 Jahren noch vor großem Publikum auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte, darf sich nun also vor großem Publikum auf der Leinwand räkeln, schlechte Witze reißen und am Ende den Sportlehrer knallen, der sowieso viel besser zu ihr paßt als Justin Timberlake. Ist das fair?


Moonrise Kingdom
Altkluge Kinder reißen aus, und erleben drollige Situationen.
Warum "Moonrise Kingdom" der bis dato schlechteste Anderson ist, kann mehrere Gründe haben:

  • die aufkeimende Ideenlosigkeit, die den Film nach 45 Minuten wieder von vorne anfangen läßt 
  • das depperte Publikum, das im Kino neben einem sitzt und sich über die noch nie dagewesenen skurrilen Charaktere und die visuelle Brillanz freut
  • Arschlochkinder als Protagonisten: es ist ein Unterschied, ob gescheiterte Existenzen zu Arschlöchern werden, oder ob sie schon als Kinder welche waren. Dabei fehlt der Charme der gebrochenen unschuldigen Kinderherzen, wie z.B. wenn Royal seine Kinder beleidigt, weil das von ihnen inszeniert Theaterstück schlecht ist.
  • Aber selbst ein schlechter Anderson ist besser als kein Anderson.

    Jack and Jill
    Adam Sandler ist endgültig auf Eddie Murphy abgerutscht und wird unten von Al Pacino begrüßt. Jack and Jill ist unglaublich doof.

    Ghost Rider: Spirit of Vengeance
    Egal, wie weit unten Sandler und Pacino sind, Nic Cage schaut noch zu ihnen auf. Neveldine/Tyalor wissen mit einem zweistelligen Millionenbudget offenbar nichts anzufangen und geben es für Explosionen aus. Da die billig sind, gibt es entsprechend viele. Mehr aber auch nicht.
    Für alle, denen das Kaminfeuer auf DVD nicht genug knistert.

    Blutzbrüdaz
    Hier gibts keine knallharten Gangster, hier gibts Jungs, die Musik machen wollen. Und weil sie das nicht können, rappen sie eben. Der Grat zwischen subtiler Ironie und Selbstvertrashung ist schmal, weswegen der Film manchmal über sich selbst stolpert, aber man kann zumindest die meiste Zeit erkennen, daß sich hier keiner richtig ernst nimmt. Das macht den Film zwar besser als das Bushido-Debakel, aber was will das schon heißen...?

    Kein Sex ist auch keine Lösung
    Lieber Til Schweiger, Lieber Matthias Schweighöfer,
    Es tut mir leid, daß ich Eure letzten Filme durch die Bank weg Scheiße fand. Gemessen an dem, was noch geht, seid Ihr nämlich super. Für dieses ungewollte Kompliment könnt Ihr Euch bei den Stümpern bedanken, die diesen Rotz der untersten Schublade verbrochen haben. Ein Arschloch-Protagonist, der die Kamaralinse von oben bis unten mit Dünnschiß vollsprüht, wenn er Sprüche raushaut wie: "Ich bin ne Granate im Bett - ich weiß, das sagt jeder, aber bei mir stimmts" oder "Die Frau ist schlank, sexy und attraktiv - das einzige Problem: sie ist meine Mutter" gehört von morgens bis abends verhauen - genau wie der Drehbuachautor, der Frauenbilder aus den 50ern einbaut, die sich die ganze Zeit nach Typen verzehren, weil die sie mal kurz angelächelt haben.
    Bestseller-Verfilmung steht auf dem Cover - Scheiße - eine Milliarde Fliegen können sich nicht irren.

    Iron Sky
    Meh...


    God Bless America
    Im TV läuft nur noch Scheiße, die Kultur verfällt, die Gesellschaft wird zu Arschlöchern. Das findet irgendein Murray-Bruder nicht gut, und fängt an zu morden. Mr. Floppy betrachtet die Situation von oben herab mit einer kaltschnäuzigen Arroganz, zeigt in jeder Szene durch Haßpredigten, daß er besser ist als der durchschnittliche Zuschauer - und liefert dabei genau das, was er die ganze Zeit tadelt: Verrohte Gewalt, zügelloses Rumgehample und verzogene Gören.
    Ob man sich dessen bewußt war und dem Publikum einen Spiegel vors Gesicht halten wollte, oder ob man nur eine Ausrede für einen lustigen Amoklauf wollte, wird dabei leider nie wirklich klar. Schade.


    Extremely Loud & Incredibly Close
    Über 25 Jahre mußten wir auf Goonies 2 warten, und nun ist er endlich da...und enttäuscht. Keiner aus dem Original ist mehr dabei und die Schatzsuche gestaltet sich auch eher langweilig, keine Fallen und Rutschen, nur Türklingen - und es gibt am Ende nicht einmal einen Schatz!
    Stattdessen aber schlimmsten Kitsch - 130 Minuten lang weinende und sich umarmende Menschen - eine friedfertige Aufarbeitung des 11. Septembers. Wer zu dem Thema nichts aufzuarbeiten hat, schaut in eine Röhre voller Schleim. Verwunderlich, daß Tom Hanks für sein Anrufbeantworter-Gestammel nicht für den Oscar nominiert war - aber Max von Sydow als greisiger Sloth war wohl wichtiger.

    21.5.12

    Zuletzt abgeschaltet

    Carnage
    Wenn sich Yuppies mit Körnerfressern streiten, lacht die Unterschicht.
    Weil sie die thematisierten Probleme für überzogen hält.
    Der normale Mensch mit IQ über 5 verliert.
    Weil er solche weltfremden Arschlöcher zur Genüge kennt.
    Weil es nicht überspitzt genug sein kann.
    Weil 'Carnage' bittere Realität ist.
    Und er nichts dagegen tun kann.
    Das stimmt ihn traurig.

    16.5.12

    Gesammelte Weisheiten aus "The Darkest Hour"

  • Kaputte Jacketts sehen wie neu aus, nachdem man sie mit einem Edding behandelt hat.
  • In Rußland gibts kein Urheberrecht, und wenn Dich trotzdem einer darauf anspricht sagst Du nur "Welcome to Moscow!"
  • Wenn Du einen Jungen süß findest, der aber von Aliens vaporisiert wird, machst Du stattdessen einfach mit seinem besten Freund rum.
  • In Moskau gibt es nur einen Club, in dem sich alle treffen.
  • Selbst nach dem Weltuntergang kannst Du Dich darauf verlassen, daß die SMS von Mutti Dich erreicht.
  • Russen versuchen, alle Probleme mit Waffengewalt zu lösen - selbst wenn sie wissen, daß Aliens mit ihrem Schutzschild kugelsicher sind.
  • Wenn Du Dich im Vorratskeller vor Aliens versteckst, rette den Einarmigen - der stirbt gleich und frißt Dir kein Essen weg.
  • Russen können eine Mikrowellenwaffe innerhalb von 15 Minuten funktionstüchtig nachbauen.
  • Schweden sind Arschlöcher.
  • Aliens können durch Autos und Häuser sehen, aber nicht durch Glas und Autoböden.
  • Wenn Du weißt, daß Aliens nicht durch Autoböden schauen können, bleib trotzdem stehen und schieß nutzlos mit dem Gewehr auf sie, obwohl Du von Autos umgeben bist.
  • Elektrizität ist Orange.
  • Wenn Du weißt, daß Aliens nicht durch isolierende Stoffe sehen können, trag lieber Metallketten, statt Porzellan oder Gummi.
  • Wenn Du während einer Alieninvasion Highheels trägst, zieh sie aus, lauf barfuß, obwohl genug andere Schuhe verfügbar sind, und trag die Highheels noch eine Weile mit Dir rum; wer weiß - vielleicht kannst Du sie ja bald wieder anziehen?
  • Es gibt Russen, die in farradayschen Käfigen wohnen.
  • Wenn Du vor Aliens wegrennst und die Wahl hast, einem ruhigen Mädchen zu folgen, das ein sicheres Versteck kennt, oder einer panischen Freundin, die die ganze Zeit nichts weiter tut, als mit ihrem Geheule zu nerven, wähle die panische Freundin.
  • Wenn das U-Boot ablegen will, reicht eine Ansprache und alle machen sich auf, das hübsche Mädchen zu suchen.
  • Das beste Mittel für Zusammenhalt nach dem Weltuntergang ist Pathos.
  • Jeder Russe ist ein Experte im "Aus nichts einen Molotowcocktail basteln" - selbst ein 12-jähriges Mädchen.
  • Wenn ein dicker Russe mit einem 12-jährigen Mädchen und einer verdrahteten Katze in einem Käfig lebt, ist das nicht pervers.
  • Wenn Du zu einem 500m entfernten U-Boot willst, renne einen Kilometer in die entgegengesetzte Richtung und verstecke Dich in einem Bus.
  • Ein O-Bus, der Strom erhält, fährt automatisch los.
  • Mädchen, die sich in einem Bus verstecken, hören weder die Rufe anderer, noch Maschinengewehre, noch Raketenwerfer, dafür aber Gejubel.
  • Die Energie der Aliens läßt Lampen leuchten und Telefone klingeln, aber die Batterien Deiner Mikrowellenwaffe lädt sie nicht auf.
  • Wenn Du in eine Alieninvasion gerätst, keep your freak-out on the inside, und Du wirst überleben.
  • Wenn man Aliens mit Körperteilen ihrer Spezies bewirft, explodieren sie.
  • Wer am Ende sagen kann "This is how it starts", ohne dabei zu grinsen, ist trotzdem kein guter Schauspieler.
  • 2.4.12

    Stock im Arsch

    Jochen wirft und wir fangen auf. Die Regeln interessieren uns dabei natürlich einen Dreck, sodaß wir es bei der simplen Beantwortung der 5 Fragen belassen.
    Das Weiterwerfen fällt schon alleine deswegen aus, weil Jochen ihn eh schon an alle gereicht hat, die wir kennen.

    1. Nenne einen Film, den du großartig findest, der aber von einem Regisseur stammt, mit dessen Gesamtwerk du sonst wenig anfangen kannst. Erläutere, warum gerade dieser Film aus dem Œuvre des betreffenden Regisseurs heraussticht!

    DIRT: Da fällt mir eigentlich gerade nur Werner Herzogs "Bad Lieutenant" ein. Keine Ahnung, ob Herzog bei Entstehung dieses Films noch an einer Vergewaltigung durch einen Grizzly-Bären zu knabbern hatte, aber dieser Film ist im wahrsten Sinne die volle Dröhnung. Gab's da nicht diese breakdancende Seele eines Negers vor herumkreuchenden Leguanen? Mehr muss man, glaube ich, nicht sagen.

    ALFONS: Das ist schwer, weil Regisseure entweder gute Filme machen oder beschissene, während die Spanne großartig-beschissen doch eher selten abgedeckt wird. Vielleicht fällt mir aber auch gerade nur nichts ein. The Sixth Sense hat mir damals echt gefallen, bevor Shyamalan weiter an seinen Holzhammertwists erstickt ist, aber ob ich den heute (oder jemals) als großartig bezeichnen würde, ist fraglich. Und außerdem hat er mitm Happening eine megaunterhaltsame Trashperle abgeliefert, sodaß der tote Bruce auch nicht völlig alleine dasteht.
    Auf meiner Todesliste noch über der Swank steht aber seit "Lola Rennt" Tom Tykwer, der mit "The International" einen mörderspanneden Thriller abgeliefert hat, den ich nicht hassen konnte, obwohl ich es ernsthaft versucht habe.

    2. Erstelle eine Film Top 5 folgender Jahrzehnte und erkläre kurz, warum du diese Titel ausgewählt hast: 1940er / 1970er / 1990er.

    DIRT: 1940er: Alte Filme sind grundsätzlich scheiße.
    1970er: 1. Clockwork Orange 2. Harold & Maude 3. Alien 4. Taxi Driver 5. [Irgendwas mit Bud Spencer und Terence Hill]
    1990er: 1. American Beauty 2. Naked Lunch 3. Ghost Dog 4. Scream 5. Sieben

    ALFONS: Mit Toplisten tu ich mich schwer, ich hab ja nicht einmal einen Lieblingsfilm, weil ich mich nie entscheiden kann, also ohne Rangreihenfolge und wirkliche Bedeutung:
    40er:
    -Cocktail für eine Leiche - wegen der technischen Verspieltheit
    -Feuerzangenbowle - weils der Rühmann-Vorzeigefilm ist
    -Der große Diktator - weil der in so einer Liste nicht fehlen sollte
    -Der Dritte Mann - alleine wegen der Zither
    -Münchhausen - weil die UFA da noch so richtig geklotzt und nicht gekleckert hat, und weil man der Welt zeigen wollte, daß in Deutschland alles i.O. ist, weil man den Krieg so nebenbei mit links führt.

    70er:
    -Star Wars - muß man das erklären...?
    -Zwei wie Pech und Schwefel - Dank Rainer Brandt und Oliver Onions - mindestens einen Spencer/Hill sollte wirklich jeder in seiner Liste haben, da muß man sich auch nicht streiten, welcher besser ist. Den hier kann ich allerdings selbst im Schlaf mitsprechen.
    "Und wer darf nun als Erster?" - "Das is mir Schnuppe, solange ich nicht der Zweite bin!"
    -Taxi Driver - weil DeNiro nie wieder so großartig war, und weil "angry black man" in den deutschen Credits als "betrunkener Neger" gelistet ist
    - Leben des Brian - weil der immer besser war als die Suche nach dem Gral.
    "Er ist nicht der Messias und nun verpißt Euch!"
    -Drüber, drunter und drauf - weils der erste Erotikfilm ist, den ich je gesehen habe

    90er:
    - Der schmale Grat - weil damit zum Thema Krieg alles gesagt ist
    - The Last Boy Scout - weil Stirb Langsam aus den 80ern ist und hier nicht genannt werden darf, und weils keinen besseren Buddyfilm gibt.
    - Magnolia - weil Paul Anderson ein Genie ist
    - Fight Club - weil der ne ganze Klasse besser ist als "Sieben", Dirt.
    - Pulp Fiction

    Es gibt in jedem Jahrzehnt sicher bessere Filme, aber die fallen mir gerade nicht ein.

    3. Erstelle eine Film Flop 5 folgender Jahrzehnte und erkläre kurz, warum du diese Titel ausgewählt hast: 1950er / 1980er / 2000er.

    DIRT: Interessiert das tatsächlich irgendjemanden?
    ALFONS: Vor allem, merkt man sich so richtig schlechte Filme aus den 50ern?

    - The Descent - weil dumme Fotzen mit dummen Problemen durch die Finsternis tapsen, und sich selbst umnieten, statt Gollum aufs Maul zu geben - und weil Marshall mit seinen Nachfolgewerken meine Theorie bewiesen hat, daß er wirklich nichts kann.
    - Ratatouille - weil ich mich nicht mit kochenden Ratten in der realen Welt anfreunden kann.
    - Blind Side - unverhohlen gefeierter Rassismus, der mit dem Oscar belohnt wurde
    - Haute Tension - weil er ne Welle französischer Horrorfilme heraufbeschworen hat, die alle mindestens genauso doof waren
    - Pearl Harbor - weil Michael Bay damit endgültig seinen Status als humorloser Vollidiot zementiert hat - wie Armageddon so selbstironisch ausfallen konnte, bleibt für ewig ein Rätsel.

    4. Von welchem Regisseur erwartest du in diesem noch jungen Jahrzehnt besonders viel? Von welchem Regisseur möchtest du in den kommenden Jahren nichts mehr sehen? Begründe!

    DIRT: Nicolas Winding Refn: Brauch man wohl nicht weiter begründen.
    Von David Lynch will ich nichts mehr sehen, hat die Erdung mittlerweile völlig verloren.

    ALFONS: Wes Anderson kann seine familiären Psychosen gerne ewig in Filme zimmern und Paul hat nach "There Will Be Blood" und 5 Jahren Pause die Meßlatte auch sehr hoch gelegt.
    Aufhören darf dafür Kevin Smith - die 90er sind vorbei und er nicht (mehr?) komisch.

    5. Nimm Stellung zu Sinn und Unsinn derartiger Blog-Stöckchen!

    DIRT: Bullshit, meine arme Zeit, die ich hierfür verschwendet habe.
    ALFONS: Solange ich mir die Stöckchen so zurecht zimmern kann, wie sie mir gefallen, finde ich das gut - aber ich höre mich ja auch gerne selbst reden und muß mich bremsen, nicht zu viele Anekdoten auf einmal zu erzählen.
    Hab ich z.B. mal die Geschichte erzählt, als ich mit meinen Kumpels ein Raumschiff gebaut habe und wir uns damit
    DIRT: Halt die Fresse, Alfons!
    ALFONS: Menno!
    MATT DAMON: Matt Damon!

    23.3.12

    Filme

    The Vow
    Ein Mädchen schafft es, sich aus den Klauen ihrer bösen Nazi-Familie zu befreien und in einer versifften Hippie-Kommune unterzukommen. Dann hat sie einen Autounfall und verliert ihr Gedächtnis. Ihre Erfahrungen als Künstlerin und die sexuelle Befreiung ist dahin, weil sie glaubt, immer noch eine zugeknöpfte Jura-Studentin zu sein.
    Ihre Familie und ihr ehemaliger Verlobter finden das toll - ihr Ehemann nicht.
    Es folgen 90 anstrengende Minuten in Gefühlskitsch vergrabenem Klassenkampf - das liberale von George Clooney angeführte Hollywood gegen das alte Amerika der Republikaner und Freimaurer.
    Aber wenn man am Ende erfährt, daß das Mädel sich aufgrund einer Affäre ihres Vaters (wer kann es Sam Neill verdenken; Jessica Lange ist scheiße alt geworden) von ihrer Familie losgesagt hat, erkennt man, daß Politik in der Liebe egal ist, solange man den gleichen verlogenen Moralvorstellungen unterliegt.
    Ein zu Tränen der Kotze rührendes Happy End versteht sich da wohl von selbst.

    Goon
    Endlich mal ein Eishockey-Film, der sich nur um den wichtigsten Aspekt des Eishockeys dreht: Kerle, die sich die Fresse blutig schlagen, bis das Licht ausgeht.
    Das ist weder anspruchsvoll, noch besonders dramatisch, aber blutrünstig und zuweilen sehr komisch - wie ein schwerer Autounfall auf der anderen Straßenseite.
    Scheiß auf die Mighty Ducks! Quack Quack.

    Tower Heist
    Wenn Brett Ratner seinen eigenen Ocean's Eleven dreht, bekommt er nicht Leute wie George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon oder Casey Affleck; er bekommt Ben Stiller, Eddie Murphy, Matthew Broderick und...Casey Affleck.
    So wirkt Tower Heist dann auch über seine gesamte Lauflänge wie der mongolide Sabber-Cousin auf einer Familienfeier, den man samt Rollstuhl im Keller einsperrt, damit er dem Date nicht vor Augen führt, daß der Genpool nicht 100%ig rein ist.

    Warrior
    Strunzdoofes Familiendrama, bei dem es wenigstens richtig aufs Maul gibt.
    Ordentlich.
    Und viel.
    Wie Bloodsport ohne VanDamme.
    Also besser.

    What a Man
    Wenn Schweighöfer es dem Meister Schweiger nachmacht, und Regie, Produktion, Drehbuch und Hauptdarsteller in sich vereint, dann hat das was zu heißen.
    Hauptsächlich, daß der Film mindestens ebenso scheiße ist wie Keinohrhasen, Zweiohrküken oder Kokowääh, aber wenigstens ist Schweighöfer so gnädig, seinem Film keine Überlänge zu spendieren.
    Ist irgendwie schade; Schweiger konnte noch nie was, aber Schweighöfer war mal so etwas wie ein guter Schauspieler. Daß jetzt zugunsten von 08/15 RomCom-Crowd-Pleasern und Geld komplett über den Haufen zu werfen, zeigt einmal mehr, wie weit der Untergang schon vorangeschritten ist.

    The Nines
    Ryan Reynolds ist Gott, weiß es aber nicht, und wir müssen uns nun in 3 verschiedenen Episoden ansehen, wie er immer wieder mit Hope Davis und Melissa McCarthy streitet.
    Klingt genauso schlecht, wie es ist.

    Go
    Einer der letzten Filme der 90er, der versuchte, Tarantino und Altman unter einen Hut zu bekommen; und da Liman zu der Zeit noch mit Energie und Enthusiasmus gearbeitet hat, gelingt ihm das sogar halbwegs.
    Vielleicht liegt es aber auch an den gut gelaunten Jungdarstellern, daß der Film heute noch Spaß macht wie vor 13 Jahren im Kino; oder daran, daß der Film immer klein genug blieb, um ihn noch nicht totgesehen zu haben (Hallo, Pulp Fiction!).
    Und "Tantra, Baby!" und "I'd like to order your most expensive bottle of champgne." befindet sich auch heute noch in meinem Sprachgebrauch.

    1.3.12

    Mal wieder paar Filme gesehen

    Real Steel
    Lieber schlecht geklaut als gut erfunden: Der beste Stallone-Film aller Zeiten - "Over the Top" - wird mit "Rocky" und einer Prise Science-Fiction vermischt. Das Ergebnis ist eine absurde Vater-Sohn-rekindling-Geschichte, in der sich Roboter auf die Fresse hauen.
    Obwohl es kaum zu glauben ist, klingt das weniger lächerlich als es wirklich ist.
    Als biederer Familienfilm zum Kotzen schlecht - als unfreiwillig komische Trashperle ein weiteres Highlight von 2011.

    The Descendants
    Wenn George Clooney versucht, seinen Mitmenschen den Tod seiner Frau zu verkaufen, ist das Ergebnis vielleicht schlechter als "Sideways" oder "About Schmidt", aber nicht so rührselig, wie die Situation vermuten läßt.
    Viel mehr ist es eine ehrliche Auseinandersetzung mit Tod und Verlassensängsten, die ohne übertriebenen Kitsch auskommt und dabei auch nicht den Boden unter den Füßen verliert.

    The Girl with the Dragon Tattoo
    Als jemand, der sich den Romanen und den ersten Verfilmungen immer verschlossen hat, weil er nur einen 08/15 TV-Krimi vermutet hat, war ich nicht überrascht, daß es sich doch bloß um einen 08/15 Krimi handelt, der sich lediglich durch Finchers Inszenierung von einem TV-Film abhebt.
    Appetit auf mehr habe ich jetzt trotzdem nicht.

    Timecop
    Müllige Science-Fiction-Klamotte mit Van Damme aus der Zeit, wo es gerade in wurde, Van Damme nicht mehr cool zu finden, weil er einfach nichts kann.
    Peter Hyams kann dafür ein wenig mehr und Ron Silver vielleicht auch - und in Verbindung mit einem zum Himmel stinkenden, unlogischen Drehbuch kommt bei der erneuten Sichtung nach über 15 Jahren doch ein gewisser Spaß auf.

    Trespass
    Schumacher und Cage auf dem absoluten Tiefpunkt.
    Einzig positiv: von hier kann es nur bergauf gehen.

    *Edit Dirt*
    Young Adult
    Nicht so leichtfüßig wie JUNO. Nicht so witzig wie THANK YOU FOR SMOKING. Und nicht so cool wie Goerge Clooney in UP IN THE AIR. Dennoch säuft sich Charlize Theron eskapistisch und beinahe barfliegenhaft durch einen schön deprimierenden Film.

    23.2.12

    Footloose vs. Footloose

  • In Footloose spielt ein junger Kevin Bacon die Hauptrolle -
    In Footloose spielt ein Niemand die Hauptrolle, der aussieht wie das Titelbild des aktuellen Goldwell-Katalogs
  • In Footloose ist das Mädchen eine megageile Blondine mit geilem Arsch, kleinen Titten und so blauen Augen, daß der BDM grün vor Neid wird. -
    In Footloose ist das Mädchen Lori Singer; die ist zwar auch nicht komplett häßlich, aber da sie Sarah Jessica Parker in ihrer Clique hat, wirkt sie eher wie ihr Bruder: der Beastmaster.
  • In Footloose wird Kevin Bacon nur von dem Autounfall erzählt. - In Footloose wird der Autounfall bis ins kleinste Detail gezeigt. Offenbar waren alle vorher schon mit Benzin übergossen und haben mit offener Flamme gespielt, da das Auto sofort komplett brennt, nachdem es von einem LKW gerammt wird.
  • In Footloose zeigt das Mädchen, was es für eine Fotze ist, indem es auf zwei nebeneinander fahrenden Autos steht, während ein LKW auf Konfrontationskurs ist. -
    In Footloose zeigt das Mädchen, was es für eine Fotze ist, indem es während der Fahrt mit einer Fahne aus dem Autofenster winkt.
  • In Footloose zeigt Kevin Bacon mit einem Blick, daß er das ganze Leid der Welt auf seinen Schultern trägt. - In Footloose zeigt das Ken mit jedem Blick, daß er nicht schauspielern kann.
  • In Footloose reicht ein Kofferradio, das weniger Leistung hat als ein iPhone, um alle zum Tanzen zu bewegen. - In Footloose braucht man das komplette Soundsystem des Fast Food Schuppens, damit 3 Leute tanzen.
  • In Footloose spielen sie Schißhase mit Treckern, während Bonnie Tyler "I need a Hero" wimmert. - In Footloose fahren sie ein Rennen mit Schulbussen, während irgendwer "I need a Hero" um 500% beschleunigt runterspielt.
  • In Footloose gewinnt Kevin Bacon, weil sein Schnürsenkel am Gaspedal hängen bleibt. - In Footloose gewinnt Ken, weil die Bremsen nicht funktionieren, da der Bus brennt. Natürlich explodieren am Ende auch alle Busse.
  • In Footloose sieht Kevin Bacon aus wie der letzte Homo, wenn er seinen "angry dance" abzieht - aber in den 80ern gehörte so etwas zum guten Ton. - In Footloose sieht Ken aus wie der letzte Homo, wenn er seinen "angry dance" abzieht - aber es ist nur noch peinlich. Wie das richtig funktionieren kann, zeigt Hot Rod:

  • In Footloose wird geraucht, was das Zeug hält. - In Footloose nicht, weil dort ein radikal religiöses Bild von Enthaltsamkeit gepredigt wird.
  • In Footloose tanzen Kevin Bacon und Chris Penn miteinander. Und wenn Chris Penn mit einem Kerl tanzt, sieht das nicht schwul aus. - Wenn die Kerle in Footloose miteinander tanzen, sieht das so aus, als würden sie sich permanent in den Arsch ficken wollen.
  • In Footloose spielen keine Neger mit. - In Footloose spielen Neger mit, die aber auch nur mit anderen Negern tanzen. Das Publikum soll ja nicht zu viel auf einmal geschockt werden.
  • In Footloose kämpft Kevin Bacon gegen das unfaire System...und gewinnt. - In Footloose kämpft Ken gegen den Drang, jede Szene zu tanzen...und verliert.
  • In Footloose spricht der Pfarrer am Ende seinen Segen, nachdem er erkennt, daß Bücherverbrennungen zum Holocaust führen, und alle tanzen im Lagerhaus. - In Footloose spricht der Pfarrer am Ende seinen Segen, weil Ken kurz an der gleichen Stelle sitzt wie sein Sohn früher, und alle verbrennen im Lagerhaus, nachdem die Sicherungen überlastet sind, und es keine Notausgänge gibt.
  • 21.2.12

    Zuletzt gekotzt bei

    Resturlaub


    Vor langen Zeiten lebte weit gegen Abend ein blutjunger Mensch. Er war sehr gut, aber auch über die Maßen wunderlich. Er grämte sich unaufhörlich um nichts und wieder nichts, ging immer still für sich hin, setzte sich einsam, wenn die andern spielten und fröhlich waren, und hing seltsamen Dingen nach. Höhlen und Wälder waren sein liebster Aufenthalt, und dann sprach er immerfort mit Tieren und Vögeln, mit Bäumen und Felsen, natürlich kein vernünftiges Wort, lauter närrisches Zeus zum Totlachen. Er blieb aber immer mürrisch und ernsthaft, ungeachtet sich das Eichhörnchen, die Meerkatze, der Papagei und der Gimpel alle Mühe gaben ihn zu zerstreuen, und ihn auf den richtigen Weg zu weisen. Die Gans erzählte Märchen, der Bach klimperte eine Ballade dazwischen, ein großer dicker Stein machte lächerliche Bockssprünge, die Rose schlich sich freundlich hinter ihm herum, kroch durch seine Locken, und der Efeu streichelte ihm die sorgenvolle Stirn. Allein der Mißmut und Ernst waren hartnäckig.

    Seine Eltern waren sehr betrübt, sie wußten nicht was sie anfangen sollten. Er war gesund und aß, nie hatten sie ihn beleidigt, er war auch bis vor wenig Jahren fröhlich und lustig gewesen, wie keiner; bei allen Spielen voran, von allen Mädchen gern gesehn. Er war recht bildschön, sah aus wie gemalt, tanzte wie ein Schatz.

    Unter den Mädchen war eine, ein köstliches, bildschönes Kind, sah aus wie Wachs, Haare wie goldne Seide, kirschrote Lippen, wie ein Püppchen gewachsen, brandrabenschwarze Augen. Wer sie sah, hätte mögen vergehn, so lieblich war sie. Damals war Rosenblüte, so hieß sie, dem bildschönen Hyazinth, so hieß er, von Herzen gut, und er hatte sie lieb zum Sterben. Die andern Kinder wußten's nicht. Ein Veilchen hatte es ihnen zuerst gesagt, die Hauskätzchen hatten es wohl gemerkt, die Häuser ihrer Eltern lagen nahe beisammen.

    Wenn nun Hyazinth die Nacht an seinem Fenster stand und Rosenblüte an ihrem, und die Kätzchen auf dem Mäusefang da vorbeiliefen, da sahen sie die beiden stehn und lachten und kicherten oft so laut, daß sie es hörten und böse wurden. Das Veilchen hatte es der Erdbeere im Vertrauen gesagt, die sagte es ihrer Freundin, der Stachelbeere, die ließ nun das Sticheln nicht, wenn Hyazinth gegangen kam; so erfuhr's denn bald der ganze Garten und der Wald, und wenn Hyazinth ausging so rief's von allen Seiten: Rosenblütchen ist mein Schätzchen!

    Nun ärgerte sich Hyazinth, und mußte doch auch wieder aus Herzensgrunde lachen, wenn das Eidechschen geschlüpft kam, sich auf einen warmen Stein setzte, mit dem Schwänzchen wedelte und sang:

    Rosenblütchen, das gute Kind,
    Ist geworden auf einmal blind
    Denkt, die Mutter sei Hyazinth,
    Fällt ihm um den Hals geschwind;
    Merkt sie aber das fremde Gesicht,
    Denkt nur an, da erschrickt sie nicht,
    Fährt, als merkte sie kein Wort,
    Immer nur mit Küssen fort.



    Ah! wie bald war die Herrlichkeit vorbei. Es kam ein Mann aus fremden Landen gegangen, der war erstaunlich weit gereist, hatte einen langen Bart, tiefe Augen, entsetzliche Augenbrauen, ein wunderliches Kleid mit vielen Falten und seltsame Figuren hineingewebt. Er setzte sich vor das Haus, das Hyazinths Eltern gehörte. Nun war Hyazinth sehr neugierig, und setzte sich zu ihm und holte ihm Brot und Wein. Da tat er seinen weißen Bart von einander und erzählte bis tief in die Nacht, und Hyazinth wich und wankte nicht, und wurde auch nicht müde zuzuhören. Soviel man nachher vernahm, so hat er viel von fremden Ländern, unbekannten Gegenden, von erstaunlich wunderbaren Sachen erzählt, und ist drei Tage dageblieben, und mit Hyazinth in tiefe Schachten hinuntergekrochen.

    Rosenblütchen hat genug den alten Hexenmeister verwünscht, denn Hyazinth ist ganz versessen auf seine Gespräche gewesen, und hat sich um nichts bekümmert; kaum daß er ein wenig Speise zu sich genommen. Endlich hat jener sich fortgemacht, doch dem Hyazinth ein Büchelchen dagelassen, das kein Mensch lesen konnte. Dieser hat ihm noch Früchte, Brot und Wein mitgegeben, und ihn weit weg begleitet. Und dann ist er tiefsinnig zurückgekommen, und hat einen ganz neuen Lebenswandel begonnen. Rosenblütchen hat recht zum Erbarmen um ihn getan, denn von der Zeit an hat er sich wenig aus ihr gemacht und ist immer für sich geblieben.

    Nun begab sich's, daß er einmal nach Hause kam und war wie neugeboren. Er fiel seinen Eltern um den Hals und weinte. "Ich muß fort in fremde Lande," sagte er; "die alte wunderliche Frau im Walde hat mir erzählt, wie ich gesund werden müßte, das Buch hat sie ins Feuer geworfen, und hat mich getrieben, zu euch zu Gen und euch um euren Segen zu bitten. Vielleicht komme ich bald, vielleicht nie wieder. Grüßt Rosenblütchen. Ich hätte sie gern gesprochen, ich weiß nicht, wie mir ist, es drängt mich fort; wenn ich an die alten Zeiten zurück denken will, so kommen gleich mächtigere Gedanken dazwischen, die Ruhe ist fort, Herz und Liebe mit, ich muß sie suchen gehn. Ich wollt' euch gern sagen, wohin, ich weiß selbst nicht, dahin wo die Mutter der Dinge wohnt, die verschleierte Jungfrau. Nach der ist mein Gemüt entzündet. Lebt wohl."

    Er riß sich los und ging fort. Seine Eltern wehklagten und vergossen Tränen, Rosenblütchen blieb in ihrer Kammer und weinte bitterlich. Hyazinth lief nun was er konnte, durch Täler und Wildnisse, über Berge und Ströme, dem geheimnisvollen Lande zu. Er fragte überall nach der heiligen Göttin (Isis) Menschen und Tiere, Felsen und Bäume. Manche lachten, manche schwiegen, nirgends erhielt er Bescheid. Im Anfange kam er durch rauhes, wildes Land, Nebel und Wolken warfen sich ihm in den Weg, es stürmte immerfort; dann fand er unansehnliche Sandwüsten, glühenden Staub, und wie er wandelte, so veränderte sich auch sein Gemüt, die Zeit wurde ihm lang und die innere Unruhe legte sich, er wurde sanfter und das gewaltige Treiben in ihm allgemach zu einem leisen, aber starken Zuge, in den sein ganzes Gemüt sich auflöste. Es lag wie viele Jahre hinter ihm.

    Nun wurde die Gegend auch wieder reicher und mannigfaltiger, die Luft lau und blau, der Weg ebener, grüne Büsche lockten ihn mit anmutigen Schatten, aber er verstand ihre Sprache nicht, sie schienen auch nicht zu sprechen, und doch erfüllten sie sein Herz mit grünen Farben und kühlem, stillem Wesen. Immer höher wuchs jene süße Sehnsucht in ihm, und immer breiter und saftiger wurden die Blätter, immer lauter und lustiger die Vögel und Tiere, balsamischer die Früchte, dunkler der Himmel, wärmer die Luft, und heißer seine Liebe, die Zeit ging immer schneller, als sähe sie sich nahe am Ziele.

    Eines Tages begegnete er einem kristallenen Quell und einer Menge Blumen, die kamen in ein Tal herunter zwischen schwarzen himmelhohen Säulen. Sie grüßten ihn freundlich mit bekannten Worten.

    "Liebe Landsleute," sagte er, "wo find' ich wohl den geheiligten Wohnsitz der Isis? Hier herum muß er sein, und ihr seid vielleicht hier bekannter als ich."

    "Wir gehn auch nur hier durch," antworteten die Blumen; "eine Geisterfamilie ist auf der Reise und wir bereiten ihr Weg und Quartier indes sind wir vor kurzem durch eine Gegend gekommen, da hörten wir ihren Namen nennen. Gehe nur aufwärts, wo wir herkommen, so wirst du schon mehr erfahren."

    Die Blumen und die Quelle lächelten, wie sie das sagten, boten ihm einen frischen Trunk und gingen weiter.

    Hyazinth folgte ihrem Rat, frug und frug und kam endlich zu jener längst gesuchten Wohnung, die unter Palmen und andern köstlichen Gewächsen versteckt lag. Sein Herz klopfte in unendlicher Sehnsucht, und die süßeste Bangigkeit durchdrang ihn in dieser Behausung der ewigen Jahreszeiten. Unter himmlischen Wohlgedüften entschlummerte er, weil ihn nur der Traum in das Allerheiligste führen durfte. Wunderlich führte ihn der Traum durch unendliche Gemächer voll seltsamer Sachen auf lauter reizenden Klängen und in abwechselnden Akkorden. Es dünkte ihm alles so bekannt und doch in niegesehener Herrlichkeit, da schwand auch der letzte irdische Anflug, wie in Luft verzehrt, und er stand vor der himmlischen Jungfrau, da hob er den leichten, glänzenden Schleier, und Rosenblütchen sank in seine Arme.

    Eine ferne Musik umgab die Geschehnisse des liebenden Wiedersehns, die Ergießungen der Sehnsucht, und schloß alles Fremde von diesem entzückenden Orte aus. Hyazinth lebte nachher noch lange mit Rosenblütchen unter seinen frohen Eltern und Gespielen, und unzählige Enkel dankten der alten wunderlichen Frau für ihren Rat und ihr Feuer; denn damals bekamen die Menschen soviel Kinder, als sie wollten.


    Der denkende Romantiker liest weiter Novalis. Der Rest lacht sich kaputt, wenn sich ein dummer Franke den mit Chili beschmierten Finger ins Arschloch rammt.

    9.9.11

    Romantic Comedies #263


    Driver ist schüchtern und redet nicht viel, aber sein spitzbübisches Lächeln reicht aus, um das Herz einer alleinerziehenden Mutter zu erweichen. Seine Wahl hätte schlimmer ausfallen können - z.B. hätte er Carey Mulligan mit ihrem Kampflesbenhaarschnitt aus Wall Street 2 erwischen können. Gottseidank ist ihr Haar aber wieder etwas länger, und das Paar ist schnucklig anzusehen, wenn es bei Sonnenuntergang durch die Heide fährt. Dazu donnert aus allen Kanälen schwülstigster 80s Synthie-Pop, der zusammen mit den überleuchteten Bildern eine Synergie bildet, die schöner nicht sein könnte. "Drive" ist romantische Poesie der Güteklasse A, die zeigt, daß Männer zuweilen dumm genug sind, alles für die Frau zu geben, ohne es hinterher zu bereuen. Da wird auch mal kurz im Fahrstuhl ein Gesicht zu Klump getreten - der Fuß durch einen zuvor erhaltenen Kuß magisch gestählt, sodaß über dem Hals nicht mehr als eine blutige Masse übrig bleibt. Dem Gros des Publikums bleibt dieser magische Moment, der zu den schönsten Momenten der Filmgeschichte zählt, leider verschlossen. Es hat den Wink mit dem Zaunpfahl am Anfang nicht verstanden.
    Da geht die Kamera langsam über eine protzige Karre nach der anderen, um an einem unscheinbaren weißen Allerweltsmobil stehen zu bleiben. Es geht schließlich nicht um prollige Vin Diesel Action, sondern um Unauffälligkeit. Unauffällig und leise fährt Refns "Drive" direkt ins Herz und nach oben auf der Leiter der besten Filme des Jahres. Eine schönere Romanze gab es seit "Punch-Drunk Love" nicht mehr.

    Gruselige Vorstellung:
    "Ryan Gosling replaced Hugh Jackman."

    "Nicolas Winding Refn replaced Neil Marshall as director." - imdb

    Romantic Comedies #471


    Bridesmaids

    Überraschend lustige und gute Komödie, der über die Laufzeit von über zwei Stunden kaum die Luft ausgeht, und die zeigt, daß a) Frauen alleine einen Film tragen können (Wer hätte das gedacht?) und b) sich hinter ihrer äußeren Fassade fast schon so etwas wie ein echter Mensch befindet, der über die Klasse einer "Sex & the City"-Fotze hinaus reicht.
    Abzug gibts lediglich für Maya Rudolph, die immer noch häßlich wie die Nacht ist, und für das Koks, das Rose Byrne aussehen läßt wie der Tod auf Latschen.
    Bonuspunkt: Chris O'Dowd, der es nicht hinbekommt, seinen irischen Dialekt abzustellen, obwohl er es krampfhaft versucht.
    Es ist ein ziemlich großer Fehler, daß "Bridesmaids" als weiblicher "Hangover" beworben wird, da er ihn in allen Belangen locker in die Tasche steckt:
  • Die Gags sind besser.
  • Die Charaktere sind tiefer - okay, das ist nicht schwer.
  • Zack "Ich hab Vollbart, bin also lustig wie Sau" Geilificktnix spielt nicht mit.
    Case closed.
  • 24.8.11

    Blick in die Seele

    Stock gefangen und raufgesetzt.

    Ein Film, den du schon mehr als zehnmal gesehen hast?

    Alfons: Da hat Paul ja total verkackt, aber ich kann durchaus verstehen, daß man sich Filme wie "Das Geräusch einer einzelnen klatschenden Hand" oder "Josef Hader liest aus der Talmud und Alf Poier illustriert dazu" nur einmal anschaut, weil man es einfach nur zum Kotzen findet, aber als Meisterwerk besprechen muß, weil es ja auf arte gelaufen ist.
    Ich bin da wesentlich einfacher gestrickt; wenn ich was geil finde, schaue ich es mir auch 20 mal an. Ich habe keine Ahnung, welchen Film ich am meisten gesehen habe, aber die 10er Marke locker durchbrechen tun "Stand by Me", "Raiders", "Star Wars", "Die Hard" und "Shawshank Redemption". Und das kratzt quasi nur an der Oberfläche...
    Dirt: Als ich noch jung war und eine Vokuhila-Frisur trug, habe ich Bloodsport und Scary Movie ziemlich oft gesehen, könnten zehn Male gewesen sein. Die am öftesten in den letzten fünf Jahren gesehenen Filme waren sicher The Man Who Wasn't There und Naked Lunch.
    Brian Fantana: "Bloodsport" ist auch bei mir eine hohe Hausnummer. "Du bist der Nächste!" Ebenso "Alarmstufe: Rot", da ich als Kind Koch auf einem Flugzeugträger werden wollte und mir da Tipps für die Bewerbung erhoffte. "Anchorman" muss in regelmäßigen Abständen sein, daran gleiche ich ab, wie ich altere. "Auf Messers Schneide" wird auch gerne genommen, mal bin ich für den Bären, mal für Hopkins, nie für Baldwin. "Total Recall", wenn ich mal Urlaub brauche. Und jedes Jahr die "Muppets Weihnachtsgeschichte", fürs epic Festtagsfeeling. Großes Schauspielerkino, und Michael Caine.


    Ein Film, den du mehrfach im Kino gesehen hast?
    Alfons: In Casino Royale war ich 6 mal, Scream hab ich dank diverser "Scream"-Nächte auch öfter gesehen, und da sind sicherlich noch mehr Filme, die ich 2-3 mal gesehen habe, die mir momentan aber nicht einfallen.
    Dirt: König der Löwen. Einmal mit Mama und Papa, einmal mit Oma und Opa, und einmal mit meiner Schulklasse
    Brian Fantana: Ganz oft "Titanic", immer wieder, mit Freunden, Frauen, Familie und mir. Pfeeeeif! Pfeeeeeeeiiiiif! Schnief. And I thought the old lady dropped it into the ocean at the end, but Alfons went down and got it for me.


    Ein Schauspieler, wegen dem du eher geneigt wärst, einen Film zu sehen?
    Alfons: Bruce Campbell. Wer dafür ne Erklärung braucht, hat noch nie einen Film mit ihm gesehen. PUNKT.
    Dirt: Wer ist Bruce Campbell?
    Ich kann bei Ralf Möller immer nicht nein sagen... Ach und Frauen zählen hier auch? Die Frage ist aber nicht gegendert worden! Dann alle Frauen mit großen Titten.

    Brian Fantana: Für mich gehe ich immer wieder gerne ins Kino. Und natürlich für alle Frauen aller Couleurs, da bin ich wie Warren Beatty.


    Ein Schauspieler, wegen dem du weniger geneigt wärst, einen Film zu sehen?
    Alfons: Hilary Swank; die Fotze steht auf meiner Todesliste noch über Brian Fantana.
    Dirt: Alle Frauen mit kleinen Titten.
    Brian Fantana: Til Schweiger kann schon mal ein Argument "Dagegen" sein, was aber nichts daran ändert, dass "Far Cry" ganz großes Tennis war. Wenn man es auf Grundlage von Tischtennis sieht, that is.


    Ein Filmmusical, dessen Songtexte du komplett auswendig kannst?
    Alfons: Bin weder weiblich noch schwul - also keins. Allerdings kenne auch ich den ein oder anderen ABBA-Song, sodaß auch bei mir Mamma Mia! am ehesten hinkommen würde.
    Dirt: Bin weder weiblich noch schwul - also keins.
    Brian Fantana: Bin zwar so dermaßen Ladies' Man, dass es für die anderen beiden hier auch reichen würde, aber dennoch beherrsche ich ganz passabel nahezu sämtliche Stücke aus "South Park: The movie" und "Team America" und "Sweeney Todd" und... Also, Karaokeabend nur mit mir, girls!


    Ein Film, bei dem du mitgesungen hast?
    Alfons: Gibts nicht.
    EDIT: Jetzt wo Dirt ihn erwähnt hat, gibt es tatsächlich einen Film, bei dem ich immer mitsingen muß:

    Dirt: Bin weder weiblich noch schwul - also keins.
    Brian Fantana: Glitter. So hieß doch dieser Spielberg-Film mt der Landung in der Normandie, oder?


    Ein Film, den jeder gesehen haben sollte?
    Alfons: Ferris Bueller's Day Off - alleine die Tatsache, daß ich ständig gefragt werde, was "Save Ferris" auf meinem T-Shirt bedeuten soll, sagt mir, daß den Film einfach zu wenig Leute kennen. Was unbegreiflich ist, weil es einer der besten Filme aller Zeiten ist.
    Dirt: Ghost World, um das Warten an Bushaltestellen wieder schätzen zu lernen.
    Brian Fantana: "Beyond Re-Animator". Man hat einfach nicht gelebt, wenn man eine Ratte nicht gegen einen Pimmel hat kämpfen sehen.


    Ein Film, den du besitzt?
    Alfons: Soll man da jetzt was möglich Ausgefallenes sagen, oder zieht dieser Fragebogen auf Leute ab, die sich alle 5 Jahre mal eine VHS vom Flohmarkt gönnen?
    Okay, einer: Night of the Hunter springt mir zuerst ins Blickfeld, wenn ich nach rechts zum Regal schaue.
    Dirt: Ziemlich juristische Frage. Besitze nur beschlagnahmte Astro-DVDs.
    Brian Fantana: "Max Schmeling".


    Ein Schauspieler, der seine Karriere nicht beim Film startete und der dich mit seinen schauspielerischen Leistungen positiv überrascht hat?
    Alfons: Als Justin Timberlake in dem unsäglichen "Mike Myers"-Heuler "The Love Guru" den Rasensprenger zum Besten gab, wußte ich, aus dem wird mal was.
    Dirt: Bud Spencer war ja früher mal als Schwimmer bei Olympia
    Brian Fantana: Selbstverfreilich The Rock. David Bowie. Berti Vogts, I could go on.


    Schon mal einen Film in einem Drive-In gesehen?
    Alfons: Natürlich! 1987 Beverly Hills Cop im einzigen Autokino der DDR. Muß glatt mal fragen, ob es davon noch Fotos gibt.
    Dirt: Hier im Osten gib's so'n ameriko-faschistoiden Scheiß nicht.
    Brian Fantana: Ich habe schon viele Filme mit Drive-Ins gesehen.


    Schon mal in einem Kino geknutscht?
    Alfons: Wenn ich 6,50€ (mal zwei) bezahle, muß es schon mehr sein als Knutschen. Wofür gibts Parkbänke?
    Dirt: Nein, nur gefickt.
    Brian Fantana: Ich könnte jetzt ausbreiten, wie sich Rourke den Popcorntütentrick für "Diner" bei mir abgeschaut hat, aber das führte zu weit. Stellt euch nur mal vor, dabei von Mickey Rourke beobachtet zu werden, und ihr habt eine Ahnung.


    Hast du jemals das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war?
    Alfons: Nein. Auch schlechte Filme machen im Kino Spaß.
    Dirt:Nein, aber ich komme jetzt nicht mit so 'nem Jeder-Film-ist-Kunst-und-hats-deshalb-verdient-bis-zum-Ende-angesehen-zu-werden-Scheiß. Ganz einfach: Bevor man das Ende eines Films nicht gesehen hat, kann man ihn nicht beurteilen.
    Brian Fantana: Ich selbst nie. Musste aber mal das Kino verlassen, weil einem Freund schlecht war. Zählt das auch?


    Ein Film, der dich zum Weinen gebracht hat?
    Alfons: Als damals "My Girl" auf Video rauskam wurde mir von vielen Mädchen gesagt, ich solle mir Taschentücher bereit legen, weil das Ende so traurig sei. Hab ich natürlich nicht gemacht, aber mich mental darauf vorbereitet, und am Ende war es ein wirklicher Kampf, keine Träne im Auge zu haben. Es hat geklappt. Ich bin schließlich keine Fotze. Und selbst wenn ich danach noch irgendwann geheult haben sollte, würde ich es hier nicht öffentlich preisgeben - ich bin schließlich keine Fotze.
    Dirt: Alter, was sind das für schwule Fragen? Bei Big Fish saß ich völlig alleine um 15 Uhr in einer Vorstellung, während des Films ist mir dann eine Hornisse auf einmal ins Auge geflogen.
    Brian Fantana: "Big Fish" war die matschigste Kopie, die ich je im Kino gesehen habe. Schon weit vor dem Finale lief es mir nur so runter. Und dann erst das Finale! Musste in einem leeren Colabecher nach draußen getragen werden. Und habe ich schon von "Titanic"erzählt? Wie sie da so tot und dann wieder auf dem Schiff und alle da und er da so oben an der Treppe und voll Himmelsmetapher, *plärr*


    Popcorn?
    Alfons: Gaskammer.
    Dirt: Lernt man heutzutage nicht mehr, vernünftige Fragen mit Subjekt, Verb und Objekt zu stellen?
    Brian Fantana: Schmuggelschokolade.


    Wie oft gehst du ins Kino?
    Alfons: Vor einem Jahr hätte ich gesagt "Seit 2002 komme ich im Schnitt auf 2 Filme pro Woche"; bisher kann ich meine Kinobesuche dieses Jahr an 2 Händen abzählen. Weniger Zeit und Unlust dürften der Grund sein.
    Dirt: Wer geht denn heut noch ins Kino? Kann man doch alles saugen.
    Brian Fantana: Ich gehe so oft, dass zwei Hände nicht ausreichen, aber ich weiß immer nicht, wie ich ab 10 weiterzählen soll. Deshalb schätze ich: 10+


    Welchen Film hast du zuletzt im Kino gesehen?
    Alfons: Super 8
    Dirt: Okay, zuzletzt habe ich zusammen mit meiner Tochter, mein elftes Kind aus einer Affäre, Ponyo gesehen.
    Brian Fantana: Prevolution of the Rise of the Planet of the Apes Banana-Cut


    Dein Lieblingsgenre?
    Alfons: Wenn Film eine Leidenschaft ist, ist das Genre egal.
    Dirt: Behinderte Frage, Film ist grenzenlos.
    Brian Fantana: Science-Fiction mit Amour fou-Einsprengseln, gerne in der Gegenwart und von den Coens


    Der erste Film, den du im Kino gesehen hast?
    Alfons: Eine Rotkäppchen-Verfilmung im Kosmos mit 3 oder 4. Bis heute erinnere ich mich an den Wolf, der mir damals so eine scheißende Angst einjagte, daß ich bei Papa auf den Schoß klettern mußte. Aber die Liebe zum Film war entfacht, und bis zum Mauerfall habe ich dann schon mehr Filme im Kino gesehen, als andere in ihrem ganzen Leben. Kostete ja auch nur 50 Pfennig - mein wöchentliches Taschengeld.
    Dirt: Woher soll ich das noch wissen? Erinnere mich erst an Deep Throat mit meiner Mama. Danach begann dann ihre Schicht.
    Brian Fantana: Citizen Kane. Mit Balu und Baghira.


    Welchen Film hättest du lieber niemals gesehen?
    Alfons: Dieser Amateurfilm mit dem Mädchen im Brunnen. Danach bekam ich einen komischen Anruf und nun befürchte ich, daß mir die nächsten Tage irgendwas zustoßen wird.
    Dirt: Mettokalypse Now. Seitdem kann ich keine Wurst mehr essen.
    Brian Fantana: "Ratatouille". Seitdem schockiert es mich, wieviele Kochtalente jedes Jahr gemeuchelt werden. Ich meine, jede dieser Ratten könnte einen besseren Job machen als das, was da so bei Lanz rumsteht.


    Der merkwürdigste Film, den du mochtest?
    Alfons: Es gibt ne ganze Menge Filme, die ich mag, für die man mich ohrfeigen würde, z.B. halte ich "Max & Moritz Reloaded" für ein unterschätztes Meisterwerk.
    Dirt: Naked Lunch.
    Brian Fantana: Casino Royale, der alte, also, nicht der ganz alte, der danach, der mittelalte. Wie man doch aufpassen muss als Filmfreund.


    Der beängstigendste Film, den du je gesehen hast?
    Alfons: Ganz klar Arachnophobia; der hat mich in meiner Phase als harter Kerl mit 14/15 ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es gibt aber auch nichts Fürchterlicheres als Spinnen - von kleinen Mädchen, die aus Fernsehern klettern mal abgesehen.
    Dirt: Damals, als ich klein war, fand ich Friedhof der Kuscheltiere total beängstigend, so, dass ich aus machen musste. Dieses Gefühl kam nie wieder.
    Brian Fantana: Ju-On. Der japanische, nicht das US-Remake, das auch in Japan gedreht wurde, quasi inhaltsgleich, aber nicht ansatzweise so gruselig, also...


    Der lustigste Film, den du je gesehen hast?
    Alfons: Schindlers Liste. Sag ich zumindest immer, wenn mich irgendwelche Deppen im Laden nach einer Komödie fragen. Woher wollen die wissen, ob mein Humor ihnen schmeckt?
    Dirt: Alfons hat nicht mit Harold and Kumar geantwortet? Hm, The Big Lebowski ist ganz cool, weil's 'nen Lebensgefühl ist.
    Brian Fantana: Ich sag mal Harold und Kumar, damit Alfons sich nicht so unvollendet fühlt. Das hätte noch monatelang an ihm genagt, dass er seine Lieblingskomödie verleugnet, nur um den Schindler-Witz bringen zu können, und dann wäre er launisch geworden, hätte Dirt und mich wieder unnötig leiden lassen, und das muss ja alles nicht sein, dafür sind wir ja viel zu sehr Familie hier.


    Zählt das, wenn ich den Stock jetzt an Dirt und Brian weiterreiche? Wenn nicht, dann bekommt ihn jetzt einmal Jochen und einmal Udo. Ersterer, weil da schon so lange nichts mehr kam und zweiterer, weil ich gerne hören würde, wie es bei der Premiere von Langs Nibelungen so war.

    16.8.11

    Filme zum Kotzen #1


    Groupies bleiben nicht zum Frühstück

    Ein Mädel hat aufgrund eines beschissenen Drehbuches ein Jahr lang im Mustopf verbracht und ist sich deswegen nicht bewußt, daß sie gerade mit dem heißesten Typen der heißesten Band aller Zeiten rummacht. Das sorgt natürlich für Komplikationen der Sorte scheißegal, bevor man schließlich merkt, daß man ja doch gar keine Probleme hatte.
    "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" ist miserabel verlogene Schönmalerei von Scheiße, bei der einem vor Zucker die Zähne klirren. Hier gibt es kein Schwarz und kein Weiß - hier gibt es nur Weiß und Weiß, das maximal durch Mißverständnisse schwarz wirkt; und weil es keine Bösewichte oder zumindest ansatzweise Arschlöcher gibt, darf man 90 Minuten dabei zusehen, wie charakterlose Abziehbilder von Kens und Barbies durch Berlin laufen, radeln oder fahren, bevor am Ende alle zusammen am Strand sitzen und singen. Dabei wurde natürlich auch darauf geachtet, keine ungerade Anzahl an Personen zu casten, damit auch wirklich niemand am Ende alleine sein muß.
    Respektabel ist dabei lediglich das Talent des Filmes, das Verlangen auszulösen, selbst die niedliche Anna Fischer mit einer Schrotflinte über den Haufen zu schießen - vom sonst eigentlich recht sympathischen (aber wesentlich unniedlicheren) Kostja Ullmann ganz zu schweigen.
    Handelt es sich hier um den schlechtesten deutschen Film des Jahres 2010? - Keine Ahnung, aber in den Top Ten ist er auf jeden Fall.

    5.5.11

    4 auf einen Streich

    Middle Men
    Die Männervariante vom Social Network (i.e. mit ordentlich Titten) erzählt locker flockig die Geschichte von Joe Everybody, der in den 90ern die Kreditkarten ins Netz brachte, und damit die Pornographie auf die heimischen PCs. Ein schaler Beigeschmack entsteht leider dadurch, daß Geschichte immer von den Gewinnern erzählt wird - und während man einem fiktiven Luke Wilson gegönnt hätte, daß dieser ohne legliches Selbstverschulden ein wenig in Scheiße gerutscht ist, um am Ende klinisch rein daraus aufzutauchen, wirkt es als Darstellung realer Ereignisse ein wenig suspekt und dem Erzähler zugunsten zurecht gebogen, und man bleibt am Ende zwangsläufig mit der Frage stehen, ob das alles wirklich so war. Das Problem hatte Finchers Film nicht - aber der hatte ja auch keinerlei Sympathieträger, mit denen man mitfiebern sollte.

    Thor
    Lang, lang ists her, als man Samstags spätestens um 6 Uhr aufstehen mußte, um nicht die besten Zeichentrickserien zu verpassen. Und obwohl man damals fast alles aufgesogen hat, was flimmerte, war man trotzdem schon ein wenig snobistisch veranlagt und hat manche Sachen einfach nur gehaßt. Marvels Thor gehörte dazu. Das lag aber weniger an den Geschichten, an die man sich heute kaum noch erinnert, als an dem Stil. Denn während man mit "Hulk", "She-Hulk", "Spiderman & seine fantastischen Freunde" oder "Robocop" feinste Bombast-Zeichentrick-Unterhaltung vorgesetzt bekam, stammte Thor aus einer vergangenen Generation von Serien aus den 60ern, die minimalistisch (i.e. billig) inszeniert wurden. Selbst im Pre-Teen-Alter kam man sich da leicht verarscht vor, wenn einfach nur Comic-Panels abgefilmt wurden, und die einzige Bewegung bei den Lippen zu sehen war, oder durch Verschiebung der Panels entstand, um Geschwindigkeit vorzugaukeln.
    Schlag ins Wasser.
    Die nächste Begegnung mit Thor folgte wenig später in "Die Rückkehr des Unglaublichen Hulk", und hinterließ einen nur marginal besseren Eindruck - aber was konnte man von einem Fernsehfilm, der während der Hochzeiten des pulpigen 80er TV-Trashs entstand, auch anderes erwarten?
    Und heute? - Marvel hat die prominentesten Helden inzwischen verheizt und kramt nun Thor wieder aus der Mottenkiste. Einerseits gut, weil er für den "Avengers" Film gebraucht wird und als Figur der nordischen Mythologie bekannt ist; andererseits schlecht, weil er als Figur der nordischen Mythologie bekannt ist, und das Publikum weniger empfänglich für Hammer schwingende Götter sein dürfte, als für Waffendealer mit Raketenantrieb.
    Aber Branagh macht seine Sache gut: Pompös, Pathos, bunt und Selbstironie wunderbar zusammengemischt, sorgen für das bisher beste "Intro" eines Rächers (solange man den von Marvel gerne unter den Teppich gekehrten Ang Lee nicht mitrechnet), was man bei der Vorlage nicht unbedingt erwartet hätte. Drama, Trash und Comedy sind gut ausbalanciert und überwiegen sogar der von Haudegen Vic Armstrong inszenierten Actioneinlagen. Somit ist "Thor" nicht der befürchtete Schnellschuß eines Studios, das für nächstes Jahr einen vereinenden Blockbuster auf Lager hat, sondern ein enorm unterhaltsamer Spaß. Hut ab!
    Ob das offene Ende aber so gewandt fortgesetzt wird, bleibt abzuwarten - immerhin hat Marvel mit bisher mit 3 X-Men Filmen bewiesen, wie wenig Zeit für Charaktere bleibt, wenn der Fokus nicht nur auf einem einzigen Helden liegt. Und Joss Whedon, der gerade an den Avengers arbeitet, ist da leider auch kein Erfolgsgarant.

    Legend of the Guardians
    Schönes Beispiel für falsch inszenierten Pathos. Irgendeine Eule wird vom Mossad entführt, um auf Herrenkrieger gepolt zu werden, kann aber zur Gestapo fliehen, um dort auf Herrenkrieger gepolt zu werden. Wer seinen Kindern Selbstaufopferung und Heldenehre mit dem Holzhammer einimpfen will, ist mit diesem Film hervorragend bedient. Wer gerne 100 Minuten lang kotzen will, auch.

    The Dilemma
    Ron Howard versucht sich an einer Komödie, verrät es aber niemandem - am wenigsten dem Publikum. Kevin James war noch nie komisch, kann also nichts dafür, wenn er völlig unlustig durch einen Film tappst, von Vaughn ist man aber eigentlich Besseres gewohnt hat man vor laaaaanger Zeit aber schon mal was Besseres gesehen.
    Scheinbar gibt er sich hier aber mehr Mühe, wie Kevin James auszusehen, als witzig zu sein. Der einzige, der irgendwie mitbekommen hat, daß er vermutlich eine Komödie dreht, ist Channing Tatum (hat er wahrscheinlich auf Facebook oder Twitter gelesen), der hier eine ironisch überzogene Selbstreflexion seines "tumben Jungen"-Images darbietet, und wenn man sagen muß, daß Channing Tatum das Lustigste an einem Film ist, ist das kein Kompliment für den Film. Der ist aber auch grottenschlecht und langweilig. Aber wer will schon sehen, wie Vaughn sich 2 Stunden lang selbst kasteit, nachdem er gesehen hat, wie die Frau seines besten Freundes eben jenen hintergeht? "Ey Alter, Deine Olle fickt quer." - und fertig. Dafür braucht es 5 Minuten - und keinen ganzen Film.

    30.4.11

    Romantic Comedies #21

    Source Code


    Was passiert, wenn man den Murmeltiertag zum Thriller umpolt, haben wir vor langer langer Zeit schon in Jack Sholders 12:01 gesehen, und Duncan Jones hat dem überhaupt nichts hinzuzufügen, also bedient er sich billigen Budenzaubers und verkauft uns alten Müll in funkelnder Glitzerfolie. Wer sich davon genauso ablenken läßt, wie von den schönen Bildern in seiner episch-bräsigen Langeweile-Feldstudie "Moon", wird hier ein herausragendes Stück Filmgeschichte erleben, das mit Christopher Nolans Magnum Opus "Inception" konkurrieren kann - alle anderen sehen einen von vorne bis hinten berechenbaren Thriller, der die ganze Zeit vorgibt, mehr zu sein als die Summe seiner Teile.
    Was passiert, wenn man "Groundhog Day" zum Thriller umpolt, haben wir vor langer langer Zeit schon in Sholders 12:01 gesehen, und Duncan Jones hat dem überhaupt nichts hinzuzufügen, also bedient er sich billigen Budenzaubers und verkauft uns alten Müll in funkelnder Glitzerfolie. Wer sich davon genauso ablenken läßt, wie von den schönen Bildern in seiner Langeweile-Feldstudie "Moon", wird hier ein herausragendes Stück Filmgeschichte erleben, das mit Nolans Meisterwerk "Inception" konkurrieren kann - alle anderen sehen einen von vorne bis hinten berechenbaren Thriller, der die ganze Zeit vorgibt, mehr zu sein als die Summe seiner Teile, und letztlich am eigenen Anspruch scheitert.
    Was passiert, wenn man "Groundhog Day" zum Thriller umpolt, haben wir 1993 schon in Sholders 12:01 gesehen, und Jones hat dem überhaupt nichts hinzuzufügen, also bedient er sich billigen Budenzaubers und verkauft uns alten Müll in funkelnder Glitzerfolie. Wer sich davon genauso ablenken läßt, wie von den schönen Bildern in seiner Langeweile-Feldstudie "Moon", wird hier ein herausragendes Stück Filmgeschichte erleben, das mit Nolans Machwerk "Inception" konkurrieren kann - alle anderen sehen einen von Anfang an vorhersehbaren Thriller, der die ganze Zeit vorgibt...haben sie manchmal Déjà-Vus, Mrs. Lancaster? - Ich glaube nicht, aber ich könnte ja mal in der Küche nachfragen.
    Was passiert, wenn man "Groundhog Day" zum Thriller umpolt, haben wir 1993 schon in Sholders 12:01 gesehen, und Jones hat dem überhaupt nichts hinzuzufügen, also bedient er sich billigen Budenzaubers und verkauft uns ein Stück Scheiße eingewickelt in Bonbon-Papier - schmeckt aber trotzdem wie Scheiße.
    Und was ist mit der Botschaft? - Ja, Krieg ist die Hölle und das Leben ist schön. Super!

    15.4.11

    Zuletzt gesehen

    Yogi Bear
    Die Realfilmadaption einer beliebten Zeichentrick-Serie aus meiner Kindheit geht hier noch schlimmer nach hinten los, als seinerzeit bei den Flintstones oder Scooby-Doo, denn statt sich hier vollends auf den Helden und seine Picknick-Korb Obsession zu konzentrieren, verkommt Yogi in seinem eigenen Film zur peinlichen Nebenfigur. Stattdessen muß Ranger Tom/Ed den Yellystone Park vor einem bösen Bürgermeister schützen, der für das Gelände ganz finstere Pläne hat. Spätestens wenn dann auch noch Anna Faris als des Rangers Love Interest auftaucht, sollte auch der letzte wissen, daß man es hier ganz einfach verkackt hat. Aber das ist ja scheißegal, solange der Film gute 3D-Effekte hat...

    Faster
    Guter Film. Schnörkellos.

    Unstoppable
    Ein Tony Scott typisches Schnittgewitter für Epileptiker, das 1000 mal rasanter inszeniert ist, als der Zug, der herrenlos durch die Walachei tingelt. Dabei ist es wunderbar lächerlich, Denzel Washington 90 Minuten lang zuzuschauen, wie er in der Lok sitzend eine Bimmelbahn verfolgt. Die Kamera bleibt dabei kaum länger als eine Sekunde lang ruhig, um dann wieder zu swooshen und zu zooongen: in-, um-, unter-, über-, neben- allem was ihr vor die Linse kommt. Gepaart mit triefendem Heldenpathos ist "Unstoppable" jetzt schon ein heißer Anwärter auf die unterhaltsamste Trash-Gurke des Jahres.

    Armageddon
    Wo wir gerade bei Trash-Gurke sind. Bay hat Emmerich hier eindrucksvoll gezeigt, daß sein Pathos in "Independence Day" geradezu amateurhaft ist, und daß nur echte Amerikaner dazu in der Lage sind, den Schleim aus dem Bildschirm triefen zu lassen.
    Der großartigste Moment ist dann auch der, in dem Will Patton seinen Sohn besuchen will, seine Ex-Frau ihm das verweigert, und dem Kind sagt, daß das nur ein "salesman" sei. Wenn die Rakete dann startet und Brucie mit seinen Jungs in Zeitlupe über das Rollfeld tappst, brüllt das Kind vor dem Fernser:
    "Look, mommy! It's the salesman."
    "I've got to tell you something: that's not a salesman - that's your daddy."
    Und beide fallen sich heulend in die Arme.
    EPIC!

    Season of the Witch
    Verflucht schlechtes Machwerk, das Nicolas Cage wieder einmal in einer NullBock-Rolle zeigt. Das wäre zu verschmerzen, könnte der Film zumindest eine stringente Handlung vorweisen; leider holpert er aber von Wüste A über Dorf B und Wald C nach Burg D, präsentiert schlechte Effekte, billige Monster und ein ödes Finale. Eine sinn- und lustlose Aneinanderreihung von Momenten und Begegnungen sorgt dafür, daß "Season of the Witch" keine handvoll unfreiwillig komische Momente zu bieten hat und deswegen nicht einmal als Pulp durchgehen kann. Dann doch lieber noch einmal Solomon Kane ausleihen - da sieht man die investierte Energie in jeder Einstellung.

    All Good Things
    Bevor sie sich bei Lars von Trier völlig nackicht auf einem Stein sonnt, zeigt Kirsten Dunst hier zum ersten Mal blanke Titte, und bezeichnet das auch noch als ihre bis dato beste Performance. Den Film darauf zu reduzieren wäre allerdings unfair - immerhin spielt ja Ryan Gosling die Hauptrolle, der mehr Talent im kleinen Finger hat als die Dunst in beiden Titten zusammen.
    Durch feines Underacting porträtiert er den reichen Unternehmersohn, der verdächtigt wird, seine Frau umgebracht zu haben. Ruhig aber nicht immer gelassen, bedrohlich aber nicht immer spannend - gut.

    London Boulevard
    Als Carlito's Way in schlecht verschrieenes kleines Drama, das völlig unaufgeregt die aufknospende Beziehung von Ex-Knacki und Hollywood-Sternchen zeigt. Mal komisch, mal ernst, hervorragend besetzt und nicht neu aber aufrichtig mit einem schönen Ende.

    Harry Potter 7.1
    Spätestens seit Teil 4 sind die Verfilmungen nur noch Katalysatoren, um die eigenen Erinnerungen an die Vorlage lebhafter zu gestalten. Das funktioniert auch hier wieder prächtig, dürfte Nichtkenner der Bücher aber noch ratloser zurücklassen als der letzte Film. Völlig überstürzt werden hier plötzlich Charaktere und Nebenhandlungen eingeführt, die wegen vermuteter Unwichtigkeit aus den letzten Filmen gestrichen wurden, sich nun aber als essentiell für das Finale entpuppen.
    Dementsprechend gehetzt wirken dadurch viele Szenen, während andere wieder getreu der Vorlage fast überlang ausgewalzt werden, was den Eindruck einer holprigen Inszenierung erwecken kann. Aber um das Problem zu beheben, müßte man ab Teil 4 alle Teile neu (und besser) verfilmen - was angesichts des Trends in Hollywood schon in 10 Jahren passieren könnte.

    The Tourist
    Das Hollywood-Debüt des neuen "Wunderkindes" Donnersmarck entpuppt sich erwartungsgemäß als die Blase heiße Luft, die er mit seinem letzten Film schon fabriziert hat - da hilft kein Depp, keine Jolie, kein Venedig und auch nicht die großspurige Ankündigung, das klassische Hollywoodkino wieder aufleben zu lassen. Das war nämlich meistens nicht so langweilig und vorhersehbar.

    Inception
    Eine der allerersten Kritiken zum Film sprach vom teuersten Arthousefilm aller Zeiten. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch und wurden auch nicht getrübt, als die ersten normalen Zuschauer aus dem Kino kamen. "Zu komplex" sagten die einen, "zu verwirrend" die anderen - was wirklich auf intelligentes Kino schließen ließ, das für die breite (doofe) Masse zu ungeeignet schien.
    Die Enttäuschung ist nun groß. Der Film ist weder Arthouse, noch verwirrend, noch komplex, er ist ein Actionfilm, der vorgibt eine große Handlung zu haben, die mit Taschenspielertricks verschachtelt werden soll. Dabei steht sich Nolan aber selbst im Weg, da er es nicht lassen kann, dem Publikum jeden Kniff doppelt und dreifach zu erklären. Da hatte jemand (zu Recht?) sehr wenig Vertrauen in die Aufnahmefähigkeit des Publikums, und weniger wäre hier mehr gewesen.
    Insofern ähnelt "Inception" am ehesten seinem "Prestige", der allerdings mit der Warnung kam, man solle - wie bei einem normalen Zaubertrick - nicht zu sehr aufpassen, um sich nicht den Spaß und die Überraschung zu verderben.
    Vielleicht hätte er auch hier statt der ekelhaft schulmeisternden Art eine "Achtung: Kopp aus!" - Botschaft vorschalten müssen, damit der Film seine volle Wirkung erzielen kann...?