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10.1.13

Abgründe: Einblicke in die Jahrescharts eines Mainstream-Zuschauers



Dark Shadows (2012) / 8 

"Alice" war furchtbar. Hier kehrt Burton zu einem seiner Leitmotive zurück: ein (endlich wieder mit Spaß von Depp gespielter) Weirdo, der nicht so recht in seine Zeit und Umwelt passt. Statt CGI-Kack ein wunderbar ausdetailliertes Herrschaftshaus; Gruftgesänge, "Nights in white Satin" und ein wieder in Sarkasmus erstarkter Burton, der seinen Vampir ein paar Bauarbeiter verputzen lässt. Während andere (wie Rajko) sich völlig ernstnehmenden Vampirkitsch abfeiern, raffen die meisten nicht, dass das verschwurbelte 80er-TV-Trash-Niveau hier Ironie ist. Ein Film für die ganze Familie.


Diktator, Der (2012) / 7
Nicht so gut wie "Borat", aber bei Sacha Baron Cohen hat man nach wie vor noch den Eindruck, dass er vor der Queen stehen und sie einfach "Fotze" nennen kann, ohne peinlich berührt zu sein.

Cabin in the Woods, The (2011) / 7
Ja, doch, war ein kurzweiliges Ding mit dem fast schon zum Scheitern verurteiltem Versuch, so etwas wie Innovation in das Horrorgenre zu bringen. Unter dieser Prämisse sorgte er für frischen, selbstironischen Wind. Löst man den Clou nun später auf und macht das Ganze noch Plottwist-haha-mäßiger oder nutzt man - wie letztlich getan - in "Cube 3"-Manier (nur besser) die früh gefallene Deckung für Zynik hinter der Glasscheibe? - man kann's eh keinem Lager recht machen. Toll war natürlich der Meerjungmann.

Looper (2012) / 7
Zusammengeklaubt aus unzähligen Zeitreisefilmen (inkl. ihrer ganzen Paradoxien) und Dystopiestoffen plus einem Gör mit "Elfenlied"-Kräften. Hätte man sicher besser machen können, hielt aber bei Laune. Mochte Joseph Gordon-Lewitts Style, mein Stecher bleibt allerdings dennoch Ryan Gosling.

Cosmopolis (2012) / 6
Tue mich noch schwer, die Rückkehr Cronenbergs zu feiern. Klar ist das ein sperriger Film, aber das alleine macht einen Cronenberg noch nicht aus. Die Klinik der Sprache, die Artifizialität des Gebaren, die Negierung des Finanzkapitals und dabei gleichzeitig wie Dagobert Duck mit der Limo durch die Stadt treiben - das hat mich alles null berührt, nur befremdet. Einem Arschloch bei seiner Gleichgültigkeit zuzusehen, anstrengend -  bis er seinem Käfig entsteigt und Paul Giamatti trifft.


Dark Knight Rises, The (2012) / 6
Wie "Dark Knight", nur schlechter. DER Blockbuster des Jahres stellt sich als eher fades Vehikel mit wurstiger Dramaturgie (Bane aus Liebe am Weinen? Geht's noch?) heraus, das zu sehr an Nolans Aalglattheit zu knabbern hat. Ganz rund lief selbst "The Dark Knight" nicht, hatte aber eben Hyäne Ledger.


Die innere Stimme wehrt sich zwar ständig "Du bist echt zu alt für diesen Scheiß", aber da der Film genau das weiß und dies thematisiert, ist er doch wieder gut und clever - und irgendwo doch nostalgisch. Die von Shannon Elizabeth beim ersten Teil ausgelöste Erektion beim Kinogeburtstag meines besten Kumpels vergisst man schließlich nicht, auch wenn Silikontitten natürlich längst nicht mehr geil sind.

Zu pädo. (Mir) zu unsympathische neunmalkluge Gören. Nicht mein Humor. War aber auch kein Pfadfinder.

End of Watch (2012) / 6
Found Footage (nervig). Copfilm. Jake Gyllenhal. Ist schon okay.



21 Jump Street (2012) / 6
Ich mochte beide Hauptdarsteller nicht wirklich, dafür umso mehr Johnny Depps Cameo und auch Ice Cube war überraschend gut aufgelegt. Schon eher mein Humor. 

Raid, The (2011) 

Ordentliches Gekloppe. Blade Runner würde 9/10 geben. 

Innkeepers - Hotel des Schreckens, The (2011) / 6

Jeder "Haunted House"-Film der letzten Jahre versprüht mehr Grusel. Dieses Hier-liegt-was-in-der-Luft-Gefühl, was Ti West im "House of the Devil" noch aufleben ließ, ging mir hier ab; vielleicht auch in der Vorahnung dessen, dass One-Trick-Pony West eh nur diese Masche fährt und einen mit 'nem 2 Minuten Showdown abkocht. Aber ich mochte zumindest die zwei Nerds irgendwie.

Ted (2012) / 5
Irgendwie lau und mainstream-anbiedernd. Das soll wirklich von MacFarlane sein? Mr. Floppy hätte diesen Bären in Grund und Boden geprügelt, seinen Kopf abgerissen und gehörig in seinen Plüschtierhalsstumpf gekackt. Mila Kunis als Eye Candy reißt es gerade noch so heraus (0/10 aber für die Witzbolde mit der Idee zur Bayern- und Berlin-Synchro)

Kacke wie der erste Teil. McClane würde 8/10 geben. 

Kacke wie der erste Teil. 

Kacke wie der erste teil. 


DER Film für Dr. Axel Stoll und Jünger. 



Also insgesamt kein dolles Jahr. Viel Nicht-Fisch-nicht-Fleisch mit entsprechend hankeyesken Konsens-Wertungen. Da ich "Dark Shadows" mit der mittlerweile aufgefressenen Ex-Freundin gesehen habe, wird der sicherlich auch noch abrutschen.

An Serien hat's die 7.Staffel von "Dexter" dieses Jahr ziemlich rausgerissen, während ich die aktuelle Staffel von "Californication" in Ermangelung an Titten und Kreativität (Wann kommt endlich raus, dass Hank gar nicht Rebeccas Vater ist und er dieses Gör endlich in den Wind schießen kann?) erstmal abgebrochen habe. Auf Sitcom-Ebene konnte ich nun "Community" für mich entdecken. Zwei geile Ischen (davon eine im achso-schüchternen Schulmädchen-Look, der danach schreit: "Dirt, bitte, knattere mich durch!"), filmsachverständiger Humor plus ein super aufgelegter Chevy Chase mit mittlerweile Steven-Seagel-Statur - sehr gut, um sich nach dem Malochen berieseln zu lassen.

30.9.11

Drive II

Liebe Arschlöcher,

Normalerweise lasse ich meine Ergüsse einfach nur für sich stehen, und sollten sie nicht mehr aktuell sein, ist es mir scheißegal. Im Falle dieses kurzen Abrisses über Drive, der von einer bewundernden Kritik in belangloses Fanboygeschwafel umschlägt, muß ich jedoch auch Stammleser, denen die Ausgangsversion, welche am 9.9.2011 zuerst veröffentlicht wurde...und hier verliere ich mich aufgrund meines fehlenden Abiturs in überlangen Sätzen. Was genau will ich eigentlich? Selbstgefälliges Egogewichse eines ADS-geschädigten Blogosphären-Hampelmanns? Wichtigtuerei für einen Platz im Dummschwätzer-Olymp? Die Überlegenheit den Hauptschulabschlusses gegen das Abitur darstellen? - Nein, sondern einfach nur darüber informieren, daß es wesentliche Ergänzungen gibt, die die Kritik in völlig neue Dimensionen des Schwachsinns hebt. Es ist für mich zweitmalig der gescheiterte Versuch einer Zusammenführung eines Urtextes mit weiterem Gewäsch, die ich in diesem Falle innerhalb einer lebhaften Diskussion mit mir selbst in Büro und Bett anbrachte.
Dieser war erstaunt über die in mir geweckten Emotionen, weshalb er meine angebrachten Andeutungen hinterfragte, woraufhin ich ihm erst einmal die Fresse polieren mußte, aber ich verrenne mich wieder im Nichts und fortgeschrittener schizophrenen Persönlichkeitsspaltung.
Es ist ein etwas experimentelles Feld für mich, neige ich doch in der Regel dazu, verbalen Dünnschiß zu verbreiten, ohne auf für mich wesentliche Details einzugehen. Ich hege daher große Hoffnung in Euch, den Bogen nicht als überspannt zu sehen, sondern vielmehr eine möglicherweise gänzlich neue Sichtweise in Drive zu entdecken, so er denn im Januar wirklich mal im Kino anläuft:


Driver ist schüchtern und redet nicht viel, aber sein spitzbübisches Lächeln reicht aus, um das Herz einer alleinerziehenden Mutter zu erweichen. Seine Wahl hätte schlimmer ausfallen können - z.B. hätte er Carey Mulligan mit ihrem Kampflesbenhaarschnitt aus Wall Street 2 erwischen können. Gottseidank ist ihr Haar aber wieder etwas länger, und das Paar ist schnucklig anzusehen, wenn es bei Sonnenuntergang durch die Heide fährt. Dazu donnert aus allen Kanälen schwülstigster 80s Synthie-Pop, der zusammen mit den überleuchteten Bildern eine Synergie bildet, die schöner nicht sein könnte. "Drive" ist romantische Poesie der Güteklasse A, die zeigt, daß Männer zuweilen dumm genug sind, alles für die Frau zu geben, ohne es hinterher zu bereuen - hier wird Selbstaufopferung in seiner pursten Form zelebriert. Deswegen wird auch mal kurz im Fahrstuhl ein Gesicht zu Klump getreten - der Fuß durch einen zuvor erhaltenen Kuß magisch gestählt, sodaß über dem Hals nicht mehr als eine blutige Masse übrig bleibt. Einem Kuß folgt ein Gewaltakt, der Gretchen Modermöse so verschreckt, daß sich die Tür zwischen ihnen schließt - ein simples, aber wirkungsvolle Bild. Dem Gros des Publikums bleibt dieser magische Moment, der zu den schönsten Momenten der Filmgeschichte zählt, leider verschlossen. Es hat den Wink mit dem Zaunpfahl am Anfang nicht verstanden, wenn die Kamera langsam über eine protzige Karre nach der anderen geht, um an einem unscheinbaren weißen Allerweltsmobil stehen zu bleiben. Es geht schließlich nicht um prollige Vin Diesel Action, sondern um Unauffälligkeit. Unauffällig und leise fährt Refns "Drive" direkt ins Herz und nimmt den Platz des besten Filmes des Jahres ein. Eine schönere Romanze gab es seit "Punch-Drunk Love" nicht mehr, Ihr Fotzen.

9.9.11

Romantic Comedies #263


Driver ist schüchtern und redet nicht viel, aber sein spitzbübisches Lächeln reicht aus, um das Herz einer alleinerziehenden Mutter zu erweichen. Seine Wahl hätte schlimmer ausfallen können - z.B. hätte er Carey Mulligan mit ihrem Kampflesbenhaarschnitt aus Wall Street 2 erwischen können. Gottseidank ist ihr Haar aber wieder etwas länger, und das Paar ist schnucklig anzusehen, wenn es bei Sonnenuntergang durch die Heide fährt. Dazu donnert aus allen Kanälen schwülstigster 80s Synthie-Pop, der zusammen mit den überleuchteten Bildern eine Synergie bildet, die schöner nicht sein könnte. "Drive" ist romantische Poesie der Güteklasse A, die zeigt, daß Männer zuweilen dumm genug sind, alles für die Frau zu geben, ohne es hinterher zu bereuen. Da wird auch mal kurz im Fahrstuhl ein Gesicht zu Klump getreten - der Fuß durch einen zuvor erhaltenen Kuß magisch gestählt, sodaß über dem Hals nicht mehr als eine blutige Masse übrig bleibt. Dem Gros des Publikums bleibt dieser magische Moment, der zu den schönsten Momenten der Filmgeschichte zählt, leider verschlossen. Es hat den Wink mit dem Zaunpfahl am Anfang nicht verstanden.
Da geht die Kamera langsam über eine protzige Karre nach der anderen, um an einem unscheinbaren weißen Allerweltsmobil stehen zu bleiben. Es geht schließlich nicht um prollige Vin Diesel Action, sondern um Unauffälligkeit. Unauffällig und leise fährt Refns "Drive" direkt ins Herz und nach oben auf der Leiter der besten Filme des Jahres. Eine schönere Romanze gab es seit "Punch-Drunk Love" nicht mehr.

Gruselige Vorstellung:
"Ryan Gosling replaced Hugh Jackman."

"Nicolas Winding Refn replaced Neil Marshall as director." - imdb