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12.7.10

Fusion 2010

Eigentlich wollte ich noch wieder von der diesjährigen Fusion berichten, wo "Fusionella" und "Frauenpissrinne" im Verlaufe des letzten Jahres doch ganz gut ankamen als Suchbegriffe. Aber mittlerweile ist es schon wieder zwei Wochen her und ich glaub', ich hab's jetzt verkackt. Über die Fusion spicht man ja sowieso nicht, Pseudokommunismus und so. Bei Einfahrt wurden wir da auch gleich gefragt "Habt Ihr Feuerwerkskörper oder Deutschland-Flaggen dabei?" - Nein, natürlich haben wir Atzen zur WM keine Deutschlandflaggen mit an Board. Vollidioten. "Nein, nur 'nen Koffer voll Drogen". - "Okay, Ihr seid sauber".

Das Kino hatte dieses Jahr nicht allzu viel Interessantes im Angebot, nachdem wir letztes Jahr mit Ed Woods "Glen or Glenda" und "Bride of the Monster" beschenkt wurden. Okay, "Flash Gordon" war natürlich erbaulich, aber im nächsten Jahr wünsche ich mir mal "Barbarella" oder "Mettokalypse". Ansonsten lässt sich die diesjährige Fusion mit einem Wort beschreiben: "Synapsenkitzler". Jeder, der da war, weiß damit was anzufangen. Alle anderen haben Pech gehabt oder youtuben den Stuff und seine dazugehörige Geschichte. Ganz an den Michael-Jackson-Moonwalk-Flashmob vom letzten Jahr kommt's aber nicht heran, umso mehr habe ich mich über den Michael-Jackson-Moonwalk-Flashmob-Gedenkschrein gefreut. Ansonsten wie immer: Vollgeschissene Dixies, benutzte Fotzenblutauffänger unter unserem Auto, Vegetarierfraß (besonders angetan war ich von der Steinofen-Pizzeria, die an ein italienisches Straflager gemahnte), jede Menge Kulturkosmonauten, FKK am Shower-Tower, Spaßsozialismus wie immer mit 2,50 € + 50 Cent eh nie wieder zurückgebrachtem Pfand für 'nen 0,33l Lübzer...
Eigentlich hat mir Alfons aufgetragen, hier noch mal mit Fäkalvokabular der ersten Güte zu glänzen und den letzten Bericht in den Schatten zu stellen. Aber so plump wie seine "31. Minuten" bin ich dann doch nicht. Außerdem läuft mir gerade der Schweiß die Kimme runter und alles klebt vor Hitze, als hätte mich jemand mit einem Cocktail aus Lady-Bitch-Rays-Fotzenschleim und Alfons' Arsch- und Sackhaaren eingeschmiert...

Über die übliche Feierei berichtet dieses Stück dann:

28.6.09

Fusion 2009: Festival of the Weird

Dirt war dieses Wochenende das machen, was er neben dem Pornodrehen und post-orgiastischen Extra-Abspritzen für Großaufnahmen am besten kann: Tanzen.

Kulturkosmonautik und Ferienkommunismus sind die Schlagwörter der FUSION, einem Festival für 5000 Alt-Hippies, Rastas, Druffis und andere Grenzgänger - selbst Michael Jackson soll gesehen worden sein - und 50000 jener Mimikry-Leute, die sich für ein Wochenende als solche tarnen. Da alles ja so ganz anti gegenüber dem üblichen Festivalalltag sein soll, sind Festivalgelände und Campinggelände eine Einheit. Man muss sich nicht den Sack von Einlass-Security-Anabolika-Stieren abgrabbeln lassen und kann seine Feuerwerkskörper bequem zu den Floors mitnehmen und in die Menge jagen. Dieses Jahr leider fast ohne Öko-Familien, die mit ihrem sechsjährigem Nachwuchs neben den Drogenopfern spielen. Sie hatten ihr eigenes Reich. Entspannt können die Bierflaschen direkt auf die Tanzfläche geschmissen werden und nach 72 Stunden fühlt man sich, als würde man in Afrika auf einer Müllhalde nach Essbarem suchen.

Drei Tage lang Durchswingen auf 'nem Nonstop-Floor? Wie das möglich ist? Ganz einfach: Eine Flasche Nordhäuser Doppelkorn und 'nen Kasten feines Oetti helfen für's Warm-Up, schnell noch drei Bahnen Peppen ziehen, bei dickem Geldbeutel natürlich Koks, die Jim-Beam-Liquid-Ecstasy-Mische nicht vergessen und ab damit auf den Floor. Mit Pilzen lassen sich Farben und Lichter anfassen. Den ab und an aufkommenden Hunger tilgt man mit Ökofraß, von dem die Luft versifft ist. Ferienkommunisten essen nämlich nur vegetarisch. Komisch bloß, dass diejenigen, die das Fleisch verabscheuen, es mit eierpampigen Tofu-Burgern imitieren. Freaks.

Achja, die Herausforderung eines jeden Festivals natürlich: Wie bringt man seinem Darm bei, 3 Tage lang keine Scheiße zu produzieren oder sie zumindest beim Anklopfen den Darmgang mithilfe des Schließmuskels wieder hinaufzuprügeln? Es ist freilich eine Kunst, die gelernt sein will. Doch es ist möglich. Habe ich mir sagen lassen. Für die Nicht-Asketen unter uns wartet irgendwann der unvermeidliche Gang zum Dixi, zur fäkalen Gaskammer, mit deren Gestank sich ethnische Kriege führen ließen. Aber vielleicht bin ich auch nur zu spießig (schade auch, dass ich sonntags meine FAZ hier nicht kaufen konnte), was so ein in Pisse schwimmendes und bis zum Toilettendeckel zugeschissenes Dixi angeht und sollte es lockerer sehen wie dieser Kulturkosmonaut aus dem Fusion Forum:

nur mal so ein vorschlag in dieser runde: ich hab letztes jahr über genau dies thema mit einer frau gesprochen, weil es - wie wohl immer und überall, wo viele menschen auftauchen - thema wurde. unsere gedanken liefen auf eine idee hinaus, die der menschheit das scheißen wieder näher bringen sollte. wir hatten überlegt einen kackwagen zu bauen, in dem der gast auf die verschiedensten interkulturellen arten erleichterung finden kann.
leider haben wir das aus verschiedensten gründen nicht weiter verfolgt, aber der punkt ist doch, dass mensch sich von seiner eigenen kacke so dermaßen entfremdet hat, dass mensch es nicht mal mehr gebacken kriegt, sie umweltgerecht zu versorgen, sobald es mal keine industrielle zivilanlage dafür gibt (wobei deren umweltverträglichkeit auch fraglich bleibt). ich meine, hier könnte man vielleicht mal bei unserer reinlichkeitserziehung einhaken: - klar, die eigenen kacke zu futtern kommt nicht gut! aber die tiefe ekelverpestete abscheu gegen die eigenen exkremente unserer gesellschaft tragen auch nicht dazu bei, dass mensch sich überhaupt traut, sich verantwortungsbewusst mit ihnen auseinander zu setzen und sie auf gesunde art und weise zu versorgen.



Für die Frauen wurde zum Pinkeln schon im letzten Jahr die praktische "Fusionella" eingeführt. Der Veranstalter:

"Auf der diesjährigen Fusion wird das Stehpinkeln erstmalig keine Genderfrage mehr sein und die Freudsche Theorie vom Penisneid endgültig ad absurdum geführt. Mittels eines kleinen, praktischen und zugleich stylischen Accessoires, der "Fusionella", haben Frauen nunmehr die Möglichkeit sich mal fix am Urinal einzureihen oder die eigens geschaffenen Frauenpissrinnen zu nutzen!
Das notwendige Hilfsmittel zum schnellen "Austreten" ist ein einmalig verwendbarer, mit einem Handgriff aufklappbarer Papptrichter."


Toll, oder? Die Accessoiretauglichkeit ist übrigens unbestritten. Sieht schick aus.




Also ich bin einmal tief in mich gegangen und habe verantwortungsbewusst über meine Exkremente nachgedacht. Im nächsten Jahr werd' ich einfach in die Fusionella kacken. Binde ich dann an eine Pyrorakete und ab damit.



Impressionen aus dem letzten Jahr:





Er war natürlich auch in diesem Jahr wieder körperlich anwesend.