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10.3.12
16.4.10
Fantastic Mr. Fox
Eine dreifache Premiere für Wes Anderson: erster nicht eigener Stoff, erster Animationsfilm, erster Film ohne R-Rating. Letzteres ist relativ einfach umzusetzen. "Fuck" im Drehbuch durchgestrichen und durch "Cuss" ersetzt, schon hat man das PG-Rating. Das Wort "Cuss" ertönt sehr häufig.
Wer Anderson kennt, weiß was ihn erwartet: Hölzerne minimalistische Stop-Motion, die auch als solche erkannt werden will, eine Dahl-Umsetzung von dessen Vorlage nur noch die Grundzüge übrig geblieben sind und skurrile Dialoge/Aktionen/Situationen am laufenden Band - "Fantastic Mr. Fox" ist Anderson pur.
Darin dürfte auch sein (einziges) Problem liegen: er wird als Familienfilm verkauft, ist bis auf die Tricktechnik aber nur bedingt kinderkompatibel - was wiederum kein Problem sein sollte, wenn man es vorher weiß, und die Kinder einfach zu Hause läßt.
"Hat man einen gesehen, hat man alle gesehen" - könnte man über Anderson sagen. Könnte man. Seine Filme durchziehen immer die gleiche melancholische Lethargie, die gleichen Farbtöne, die gleichen verschrobenen Charaktere, die gleichen Kamerafahrten, die gleiche Aufarbeitung von Vaterkomplexen, die gleiche Easy-Listening-Musik. Könnte man sagen - muß man aber nicht. Warum? Seht einfach selbst.
14.6.09
Zuletzt gesehen: Death Race (2008)

Nachdem Kupferstecher Alfons, bedingt durch den There-Will-Be-Blood-Schock keine Filme von P.W.T.S. Anderson mehr schauen mag, habe ich mich schweren Herzens geopfert und dessen neuestes Werk begutachtet. Und ich muss sagen (das darf ruhig vorweggenommen werden), mit DEATH RACE hat sich der sympathische Wahlkirgisier wieder gefangen und liefert einen Streifen in der Tradition seines großen Erfolges PUNCH-DRUNK LOVE ab.
Denn wieder einmal geht es um den modernen Mann und seinen Platz in der Gesellschaft. Doch wo Adam Sandler seinen Testosteronüberschuss noch mit dem Sammeln von Vielfliegermeilenpuddingbonuspunkten in nützliche Bahnen zu lenken suchte, tritt Jason Statham gleich das Pedal bis zum Bodenblech. Denn in einer Welt der Massenmedien und –arbeitslosigkeit kann ein Mann nur eines tun: Für gelangweilte Internetzuschauer dem futuristischen Zwangsvollzugsrennsport fröhnen und die Mithäftlinge mit Öl und Napalm traktieren. Unterstützt wird er dabei durch eine Navigatorin aus dem benachbarten U-30-Biatch-Knast, die ihm sagt, wann die nächste Bodenplatte auf der Strecke irgendwelche Extras an seiner Karre aktiviert. Dies ist vielleicht der Zeitpunkt, an dem unsere älteren Semester sich gerne ausklinken würden, weil sie so etwas zur Genüge von ihren heimischen Super-Mario-Kart-Sessions kennen und lieber etwas Hipperes, Frischeres serviert bekommen hätten.
Doch dies wäre ein Fehler, denn erstens wird im Film selbst schon genug ausgeklinkt (Spikes, Ketten mit Morgensternen, etc.), und zweitens ist Anderson trotz Daueraction mit seiner Sinnsuche in Fragen männlicher Identität noch lange nicht am Ende. Dafür sorgen raffiniert verschlüsselte Subtext-Bilder (die Gefängnisdirektorin, gespielt von einer Frau, zwingt unserem Helden eine Maske auf), welche die Regie immer wieder mit frischen, so noch nie da gewesenen Ideen (in der Gefängniskantine wird mit Tabletts gekämpft) zu garnieren versteht. Alles, was seinem Ölbohrfilm abging, ist plötzlich wieder vorhanden, jedes inszenatorische Rädchen greift ins andere und treibt den Entertainmentboliden mit Vollgas Richtung Programmkinomatinée, in welcher er in einer gerechten Welt künftig laufen wird. Wenn die Weiber uns denn lassen.
Fazit: Viele haben es geahnt, DEATH RACE untermauert es nun eindrucksvoll: Der Bollywood-Film ist im Kommen.
Denn wieder einmal geht es um den modernen Mann und seinen Platz in der Gesellschaft. Doch wo Adam Sandler seinen Testosteronüberschuss noch mit dem Sammeln von Vielfliegermeilenpuddingbonuspunkten in nützliche Bahnen zu lenken suchte, tritt Jason Statham gleich das Pedal bis zum Bodenblech. Denn in einer Welt der Massenmedien und –arbeitslosigkeit kann ein Mann nur eines tun: Für gelangweilte Internetzuschauer dem futuristischen Zwangsvollzugsrennsport fröhnen und die Mithäftlinge mit Öl und Napalm traktieren. Unterstützt wird er dabei durch eine Navigatorin aus dem benachbarten U-30-Biatch-Knast, die ihm sagt, wann die nächste Bodenplatte auf der Strecke irgendwelche Extras an seiner Karre aktiviert. Dies ist vielleicht der Zeitpunkt, an dem unsere älteren Semester sich gerne ausklinken würden, weil sie so etwas zur Genüge von ihren heimischen Super-Mario-Kart-Sessions kennen und lieber etwas Hipperes, Frischeres serviert bekommen hätten.
Doch dies wäre ein Fehler, denn erstens wird im Film selbst schon genug ausgeklinkt (Spikes, Ketten mit Morgensternen, etc.), und zweitens ist Anderson trotz Daueraction mit seiner Sinnsuche in Fragen männlicher Identität noch lange nicht am Ende. Dafür sorgen raffiniert verschlüsselte Subtext-Bilder (die Gefängnisdirektorin, gespielt von einer Frau, zwingt unserem Helden eine Maske auf), welche die Regie immer wieder mit frischen, so noch nie da gewesenen Ideen (in der Gefängniskantine wird mit Tabletts gekämpft) zu garnieren versteht. Alles, was seinem Ölbohrfilm abging, ist plötzlich wieder vorhanden, jedes inszenatorische Rädchen greift ins andere und treibt den Entertainmentboliden mit Vollgas Richtung Programmkinomatinée, in welcher er in einer gerechten Welt künftig laufen wird. Wenn die Weiber uns denn lassen.
Fazit: Viele haben es geahnt, DEATH RACE untermauert es nun eindrucksvoll: Der Bollywood-Film ist im Kommen.
6.6.09
Aus dem Filmtagebuch von Maik und Ronny: There Will Be Blood

Inhalt: Mann bohrt nach Öl und wird reich.
Kritik: Paul Anderson kennt man ja von brillanten Klassikern wie „Mortal Kombat“ oder „Resident Evil“, immer innovativ, nie langweilig und immer ordentlich Gore.
Die Vorfreude auf sein neuestes Werk war somit groß, groß waren auch die Ansprüche – immerhin nennt sich der Film „There Will Be Blood“ – frei übersetzt „Gore Galore“.
Stutzig könnte man werden, wenn man sieht, dass der Film zwei Oscars bekommen hat.
Moment! Oscar? Seit wann bekommen Splatterfilme einen Oscar? Wird sicherlich irgendwas mit den Special Effects zu tun haben...
Jetzt das Ergebnis: Der Film ist grottenscheiße, da fließt so gut wie gar kein Blut, nur ganze vier miese Tötungssequenzen hat der Streifen zu bieten!
Stattdessen sehen wir eine langweilige Kapitalismusscheiße angesiedelt im frühen 20. Jahrhundert. Über irgend so einen Ölheini und den Aufbau seines Imperiums. Hatten wir alles schon bei Onkel Dagobert. Wer will denn so was heute noch sehen?
Dann gibt’s zur Entschädigung noch nicht mal fette Action, die ersten 20 Minuten wird gar nicht gesprochen, sondern nur nach Öl gebohrt. Langweilig!
Und dann rennt der Ölheini mit seinem Kind rum und bohrt noch mehr nach Öl. Noch langweiliger!
Dann gibt’s als Höhepunkt ne fette Explosion, und der Film geht wie weiter? Langweilig!
Dann ist der Sohn taub. Langweilig!
Die Musik ist aus allen THX Trailern zusammengeklaut und die Kamera ist so lahmarschig, daß einem fast die Augen zufallen. Langweilig!
Am Ende schlägt der böse Mann dem Grinsesprallo den Schädel ein, da fließt dann auch Blut, das war zwar geil, allerdings nicht so geil wie bei SAW 4, als der Typ in Stücke gerissen wurde.
Das Publikum im Kino war übrigens so alt, dass die die Zeit damals wahrscheinlich noch miterlebt haben, vielleicht sollte man das auch, wenn man den Film verstehen will, auf jeden Fall war es uns seit sehr langer Zeit mal wieder richtig unangenehm, das Bier aufzumachen. Und die Knusperflocken hab ich ungeöffnet wieder mitgenommen.
Fazit: Nie wieder schauen wir einen Film von diesem Anderson Deppen!
There Will Be Blood My Ass!
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