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21.5.10

Schuld & Wut

Five Minutes of Heaven


So ist das also. Man ist jung, dumm, idealistisch und will unbedingt jemanden erschießen. Da findet sich schnell jemand - man befindet sich immerhin in Nordirland in den 70ern und die Katholiken lauern hinter jeder Ecke. 33 Jahre später sieht man dann zwei gescheiterte Existenzen: den Todesschützen, der keinen Seelenfrieden finden kann, da seine Tat an ihm nagt, und den Bruder des Opfers, der das Gräuel mit ansehen mußte und anschließend von seiner Mutter für den Tod verantwortlich gemacht wird.
Ein Fernsehteam will beide nun für eine Dokumentation in einem Raum versammeln, sie nach 33 Jahren miteinander konfrontieren, versöhnen, was auch immer - Hauptsache Quote.
Oliver Hirschbiegel ist es nach über 25 Jahren im Filmgeschäft endlich mal gelungen, einen sehenswerten Film abzuliefern; ein Kammerspiel, das durch zwei Darsteller getragen wird, die Verzweiflung und Wut durch einen simplen Gesichtsausdruck darstellen können; minimalistisch und präzise. Die Lösung, die eigentlich altbekannte Opfer-Täter-Beziehung durch sich selbst aufzu- und dadurch beide zu erlösen, ist dabei ebenso simpel wie notwendig.
Nicht simpel sind lediglich ein paar herausragenden Plansequenzen, die es schaffen, trotz behäbiger Inszenierung wahnsinnige Spannung zu erzeugen.