The Vow
Ein Mädchen schafft es, sich aus den Klauen ihrer bösen Nazi-Familie zu befreien und in einer versifften Hippie-Kommune unterzukommen. Dann hat sie einen Autounfall und verliert ihr Gedächtnis. Ihre Erfahrungen als Künstlerin und die sexuelle Befreiung ist dahin, weil sie glaubt, immer noch eine zugeknöpfte Jura-Studentin zu sein.
Ihre Familie und ihr ehemaliger Verlobter finden das toll - ihr Ehemann nicht.
Es folgen 90 anstrengende Minuten in Gefühlskitsch vergrabenem Klassenkampf - das liberale von George Clooney angeführte Hollywood gegen das alte Amerika der Republikaner und Freimaurer.
Aber wenn man am Ende erfährt, daß das Mädel sich aufgrund einer Affäre ihres Vaters (wer kann es Sam Neill verdenken; Jessica Lange ist scheiße alt geworden) von ihrer Familie losgesagt hat, erkennt man, daß Politik in der Liebe egal ist, solange man den gleichen verlogenen Moralvorstellungen unterliegt.
Ein zu Tränen der Kotze rührendes Happy End versteht sich da wohl von selbst.
Goon
Endlich mal ein Eishockey-Film, der sich nur um den wichtigsten Aspekt des Eishockeys dreht: Kerle, die sich die Fresse blutig schlagen, bis das Licht ausgeht.
Das ist weder anspruchsvoll, noch besonders dramatisch, aber blutrünstig und zuweilen sehr komisch - wie ein schwerer Autounfall auf der anderen Straßenseite.
Scheiß auf die Mighty Ducks! Quack Quack.
Tower Heist
Wenn Brett Ratner seinen eigenen Ocean's Eleven dreht, bekommt er nicht Leute wie George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon oder Casey Affleck; er bekommt Ben Stiller, Eddie Murphy, Matthew Broderick und...Casey Affleck.
So wirkt Tower Heist dann auch über seine gesamte Lauflänge wie der mongolide Sabber-Cousin auf einer Familienfeier, den man samt Rollstuhl im Keller einsperrt, damit er dem Date nicht vor Augen führt, daß der Genpool nicht 100%ig rein ist.
Warrior
Strunzdoofes Familiendrama, bei dem es wenigstens richtig aufs Maul gibt.
Ordentlich.
Und viel.
Wie Bloodsport ohne VanDamme.
Also besser.
What a Man
Wenn Schweighöfer es dem Meister Schweiger nachmacht, und Regie, Produktion, Drehbuch und Hauptdarsteller in sich vereint, dann hat das was zu heißen.
Hauptsächlich, daß der Film mindestens ebenso scheiße ist wie Keinohrhasen, Zweiohrküken oder Kokowääh, aber wenigstens ist Schweighöfer so gnädig, seinem Film keine Überlänge zu spendieren.
Ist irgendwie schade; Schweiger konnte noch nie was, aber Schweighöfer war mal so etwas wie ein guter Schauspieler. Daß jetzt zugunsten von 08/15 RomCom-Crowd-Pleasern und Geld komplett über den Haufen zu werfen, zeigt einmal mehr, wie weit der Untergang schon vorangeschritten ist.
The Nines
Ryan Reynolds ist Gott, weiß es aber nicht, und wir müssen uns nun in 3 verschiedenen Episoden ansehen, wie er immer wieder mit Hope Davis und Melissa McCarthy streitet.
Klingt genauso schlecht, wie es ist.
Go
Einer der letzten Filme der 90er, der versuchte, Tarantino und Altman unter einen Hut zu bekommen; und da Liman zu der Zeit noch mit Energie und Enthusiasmus gearbeitet hat, gelingt ihm das sogar halbwegs.
Vielleicht liegt es aber auch an den gut gelaunten Jungdarstellern, daß der Film heute noch Spaß macht wie vor 13 Jahren im Kino; oder daran, daß der Film immer klein genug blieb, um ihn noch nicht totgesehen zu haben (Hallo, Pulp Fiction!).
Und "Tantra, Baby!" und "I'd like to order your most expensive bottle of champgne." befindet sich auch heute noch in meinem Sprachgebrauch.
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23.3.12
15.1.10
Zuweilen ganz gut

Eine Kutsche fährt bei Nacht und Nebel rasant durch die Straßen und verfolgt Sherlock Holmes, der es darauf anlegt, den finsteren Lord Blackwood davor zu bewahren, eine junge Dame zu töten. Es klappt natürlich: der Oberschurke wird verhaftet, niemand außer den Schergen ist verletzt und es folgt eine Schlagzeile, die den gelösten Fall proklamiert - aber das ist erst der Anfang...
Nach langer Leinwandabstinenz lag es ausgerechnet an dem sich ewig auf der Stelle drehenden Guy Ritchie, den inzwischen fürs Publikum angestaubten Meisterdetektiv einer Frischzellenkur zu unterziehen, und wenn Downey Jr. sich mit Law durch die englische Arbeiterklasse prügelt, und dabei auch immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat, dürfte die Mission Massentauglichkeit ein voller Erfolg werden.
Von der Vorlage sind dabei aber nur die zwingend wichtigen Punkte übrig geblieben: Sherlock ist immer noch hochintelligent, ein virtuoser Verkleidungskünstler und spielt die Violine mehr schlecht als recht, aber es fehlt ihm an echten Ecken und Kanten. Die elitäre Arroganz wird ebenso auf Sparflamme zurückgedreht wie seine Drogensucht nur zu erahnen ist: statt beim Kokainrausch in Opiumhöllen wird er in seiner Freizeit lieber beim bare knuckle boxen gezeigt - das ist zwar weniger düster aber auch noch im Rahmen der Vorlage. Überhaupt wird sein Charakter nur rudimentär beleuchtet, und das hauptsächlich durch seine Beziehung zu John Watson. Der will nämlich ausziehen und heiraten, was Holmes so gar nicht gefällt. Es ist dabei kein Wunder, daß Ritchie mit Homosexualitätsvorwürfen konfrontiert wurde, ein klein wenig übertrieben sind sie allerdings schon. Holmes ist eifersüchtig, aber nur auf die ihm gestohlene Gesellschaft seines Freundes; Einsamkeit zieht sich durch seinen Alltag und einen Lebenssinn hat er nur, solange er an einem Fall arbeitet. Viel mehr muß der Zuschauer auch nicht über ihn erfahren, nur noch, daß es da auch mal eine Frau gab, der er immer noch hinterher schmachtet. Womit man auch gleich die obligatorische love interest für den Film hat - was müssen die Produzenten geflucht haben, als sie merkten, daß es in Holmes' Leben nur sehr wenig Frauen gab? Da muß Irene Adler wohl noch für einige Fortsetzungen herhalten.
"Sherlock Holmes" ist über weite Strecken wesentlich ernster als es die Trailer vermuten lassen, und Ritchie hat es endlich geschafft, einen Film zu drehen, der nicht wieder nur wie ein Remake seines Erstlings anmutet, und trotzdem ist ihm hier nicht der große Wurf gelungen. Obwohl der Film von Anfang an mehr auf Action als auf Krimi geeicht ist, ziehen sich zu viele Passagen zu sehr in die Länge; es wird zu viel Lärm um nichts gemacht, und nichts passiert, was die Handlung vorantreibt - richtig an Fahrt gewinnt der Film erst in der zweiten Hälfte; davor wird dem Zuschauer ordentlich Sitzfleisch abverlangt; zu simpel ist die Geschichte, zu absehbar das Geheimnis um den von den Toten zurückkehrenden Lord Blackwood, um wirklich spannendes Genrekino zu bieten.
Und wenn der Film dann komisch sein will, sind es zu oft platte Pointen auf dem Niveau des Köters, den Holmes immerzu für seine chemischen Experimente mißbraucht. "Der schläft doch nur." - Hahahahahahahahahaha.
Was bleibt ist ein buddy movie, das ab und zu gute Pointen hat, ab und zu gute action bietet und ab und zu auch irgendwie spannend ist. Wenn man für die Synchro Rainer Brandt verpflichtet hätte, könnte man vermutlich noch einiges rausholen - Bud Spencer & Terence Hill auf Crack, das würde mir gefallen.
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12.6.09
Sneak 11.6.09

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