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27.8.09

FFF: Letzter Tag

Paintball
Freizeitarmee bekommt statt Farbe Blei an die Omme - am Anfang gibts einen packend mit der Handkamera inszenierten Paintballkampf, bevor der Film zunehmend ins Lächerliche abgleitet. Das erste, was die Idioten machen, wenn sie mitbekommen, daß sie von einem Killer verfolgt werden, ist ihren Flecktarn auszuziehen damit man ihre nackten Arme noch kilometerweit weg erkennen kann. Das dazu kommende Rungebrülle nach verlorenen Kameraden wird zwar als idiotisch erkannt, der Funken Intelligenz verfliegt allerdings sofort wieder, wenn im zappendusteren Wald mit der Maglite rumgefuchtelt wird. Die Farce wird komplett, wenn man seltsam anmutende Handzeichen verwendet, die man vielleicht auf der Baumschule- aber nie bei der Armee gelernt hat, und wenn man bei jedem Schritt zum anderen sagt: "Cover Me!" - hatte ich erwähnt, daß die alle nur mit Paintballguns bewaffnet sind...?
Ach, und wenn ich eine Heidenkohle bezahle, um ein paar Deppen im Wald sterben zu sehen, würde ich darauf bestehen, daß der Killer eine Egokamera in HighDef mit sich führt, und keine, die nur schwammige Wärmebilder überträgt, aber vielleicht bin ich ja auch wieder nur zu blutgeil...

"Sind wir nicht auch Menschen? Weinen wir nicht auch, wenn Ihr uns verletzt?"

OSS 117 Rio Ne Répond Plus
Alle Frauenfeindlichkeit der Welt, massig Judenwitze und ein rührendes Playdoyer für die armen Nazis können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Fortsetzung gegen seinen Vorgänger abstinkt. Die gleiche Inszenierung und ein paar sehr merkwürdige Kalauer (fickende Spatzen?!?) legen die Vermutung nahe, daß es sich hier um einen mittelprächtigen Abklatsch handelt, bei dem das Erfolgsrezept des Vorgängers einfach ohne Motivation kopiert wurde. Das mag streckenweise immer noch wahnsinnig komisch sein, die Originalität, die OSS 117 vor 3 Jahren besaß, ist damit aber weg vom Fenster.

22.8.09

FFF: Kurze Zwischenbilanz

"Rat Race" mit Knarren; selten war ein Mainstreamactioner so gorig wie "The Tournament", alles handgemachte Effekte ohne CGI natürlich, und dazu kommt ein Menschenverachtungsfaktor, der sich gewaschen hat - niemand hat hier Zeit, sich um die Vermeidung von Kollateralschäden zu kümmern, und manche haben sogar Spaß daran, auf Knien um Gnade winselnde Menschen mit der Schrotflinte nierderzumähen. Ein Funken von Scheinheiligkeit blitzt leider durch, wenn bei der Erschießung eines Hundes weggeblendet wird, und daß obwohl es nur geschieht, um zu zeigen wie wahnsinnig böse Ian Somerhalders Charakter sein soll. Der fadeste Beigeschmack aber liegt in Robert Carlyles Rolle, einem abgewrackten Priester, der nur durch Zufall in die Chose reinrutscht, dadurch aber auf den Weg der Tugend zurückfindet, um am Ende wieder vor seinen Schäfchen predigen zu dürfen. Wahrscheinlich hat er Scott Mann auch gesagt: Sohn, wenn Du zeigst wie einem Hund der Schädel weggeblasen wird, kommst Du nicht in den Himmel! - Amen.

In einer Zeit als Neger noch stolz waren Neger zu sein, prügelt, schießt und fickt sich Black Dynamite seinen Weg durch die graue Masse, um den Mörder seines Bruders ausfindig zu machen. Dabei stolpert er auf ein Komplott der Regierung, die den ethnischen Vorteil der schwarzen Rasse ausmerzen will, indem sie durch gepantschten Alkohol deren Schwänze verkleinert. Was folgt ist das wohl kultigste Kung Fu Duell mit Richard Nixon, das es je auf die Leinwand geschafft hat. Ist beabsichtigter Trash Trash? Eine diskussionswürdige Frage, die aber nicht verhindern kann, daß Black Dynamite ein Mordsspaß ist.

Wer nach dem vielversprechenden Trailer einen ironisch psychologischen Selbstfindungstrip in Richtung Lem erwartet, wird leider schnell eines besseren belehrt. "Moon" ist geradliniges Kino ohne Wendungen und Überraschungen, übezeugt aber trotzdem durch seine ruhige Inszenierung und schöne Bilder, was einem in der post Star Wars Ära leider nur allzu selten vergönnt ist. Rockwell trägt das Kammerspiel mühelos über 90 Minuten auf seinen 4 Schultern, und wenn er es schafft, im Alleingang das böse monopolistische Wirtschaftskonglomerat in die Knie zu zwingen, freut sich der Gerechtigkeitskämpfer im Zuschauer. Hurra!