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1.2.10

Neulich bei den Health Angels

Neulich wollte ich meinen Kumpel auf Arbeit zum Geburtstag überraschen. Er ist Zivi in so einem Sozi-Projekt, das sich "Health Angels" nennt. Ich wollte mal Behinderte aus der Nähe sehen. Fuhr ich also in den etwas entlegenen Stadtteil, aber konnte das Heim nicht finden. Fragte einen Passanten: "Entschuldigen Sie, wissen Sie, wo ich die Health Angels finde?" - "Sind Sie lebensmüde? Zwei Straßen weiter, dann rechts, Wollweberstraße 42". Komischer Kauz, dachte ich und dankte. Die Gosse sah suspekt und schäbig aus, doch dann fiel mir ein, ich würde Kloppis auch hierher abschieben. Ich betrat das Haus, vor dem einige Motorräder standen, und folgte der Musik, es roch nach schalem Bier und Ying-Ling-Zigaretten. Hm, vielleicht wird das ja doch noch 'ne nette Party. Und da waren zehn Hünen mit Bärten in Lederhosen und Jeans-Westen. "Hey Jungs, bin ich hier richtig bei den Health Angels? Wo finde ich denn den Thorsten? Habt Ihr meine Frage verstanden oder soll ich sie nochmal langsam wiederholen?" Schweigen. Leicht unwirtliche Blicke. "Schöne Hosen habt Ihr, wisst Ihr, Latex ziehe ich auch gerne mal an... seid Ihr alle taub oder was ist Eure Behinderung?... Hey, ist das 'ne Jukebox!? Darf ich mal?" Mindestens fünf von denen sahen mittlerweile aus wie Berserker. Ich suchte was Entspannendes...



Auf einmal kam Thorsten. "Dirt, was machst Du denn hier?" - "Hey alles Gute, Thorsten! Lass uns Party machen!" "Geht gleich los, geb' den Patienten nur noch ihre Medizin."

4.6.09

Sneak 4.6.09

Mit Horror scheint es die Berliner Sneakgemeinde nicht so zu haben; viele sind gleich am Anfang gegangen, und die die blieben fanden es überwiegend schlecht. Dabei haben wohl die wenigsten mitbekommen, daß die Stellen, an denen sie gelacht haben, auch wirklich lustig gemeint waren - Raimi verknüpft klassischen Grusel mit schwarzem Humor und Slapstick, ohne daß es allzu sehr ins Lächerliche abdriftet. Das alles wird mit Effekten und Kameraarbeit inszeniert, die man auch schon lange vor Spider-Man nicht mehr gesehen hat: die schrägen Einstellungen, die schnellen Schwenks und die Vas-O-Cam werden dem Zuschauer hier um die Ohren geworfen, wie zuletzt in Evil Dead 2, und am Ende sieht Alison Lohman so geschunden aus, als hätte Raimi sie mindestens ebenso hart mit Gegenständen beworfen, wie er es seinerzeit mit Bruce Campbell tat. Er hat es also noch nicht verlernt, und die Vorfreude auf vielleicht in ferner Zukunft erneut tanzende Teufel steigt - dann aber bitte wieder mit dem einzig wahren Prügelknaben in der Hauptrolle - und nicht mit der (durchaus ansehnlichen) Kopie.