7.7.10

Filme



S.N.U.B!
Was als seriös atmosphärischer postapokalyptischer Bunkerfilm beginnt, schlägt nach ca. 20 Minuten zur monströsen Trashgranate um: Schleusen sind in dem Atomschutzbunker nicht nötig, wenn man raus will, macht man die Tür einfach schnell wieder zu. Die Strahlenschutzanzüge bestehen aus Anoraks und Gasmasken, bei denen die Kapuze einfach so fest wie möglich zugezurrt wird, und die nach 5 Minuten mutierten Knackis aus dem Gefängnis von gegenüber krabbeln durch den Luftschacht hinein, und bringen einen nach dem anderen um. Gorig. War zumindest nicht langweilig. Ich habe gelacht.

Tarzan
Ich wollte mich ein wenig an Klassikern der Weltliteratur versuchen und Rice Burroughs schien mir da gerade richtig. Ein wenig irritiert war ich zwar, daß die da am Anfang gleich mit wahnsinnig viel Make Up im Dschungel rumrennen, aber es gibt ja künstlerische Freiheiten. Was nicht zu entschuldigen ist, ist aber die Tatsache, daß da nur sehr wenige Gemeinsamkeiten mit der Vorlage zu erkennen sind. Überhaupt hat der Film nur sehr wenig Handlung. Jane läuft durch den Dschungel, trifft Tarzan, dann gehts in die Zivilisation, und dann ist Tarzan wieder im Dschungel und schreit. Was dafür ausufernd viel Platz eingeräumt wurde, sind die vielen Fickszenen, an die ich mich aus der Vorlage auch nicht so richtig erinnern konnte - Da hat Joe D'Amato den Stoff wohl sehr frei adaptiert. Aber Rocco Sifredi sieht in der Hauptrolle wenigstens richtig bärig aus.

The House Of The Devil
Ti West zelebriert klassisches Horrorkino und schickt den Zuschauer auf eine Achterbahnfahrt der unheimlichen Unbehaglichkeit. Keine Szene, keine Kameraeinstellung bei der man nicht denkt, es würde gleich etwas passieren, auch wenn die Protagonistin nur die Straße entlang läuft oder im Wohnheim die Tür zu ihrem Zimmer öffnet. Es dauert aber sehr lange, bis wirklich etwas passiert, und wenn es dann losgeht ist es auch schnell wieder vorbei.
Mutig ist auch Wests Entscheidung, in Hommage an Carpenter eine verdammt unattraktive Hauptdarstellerin zu casten, die in ihrer Häßlichkeit fast mit Jamie Lee Curtis konkurrieren könnte. Ein großartiger Film

The Happening
Wahlberg + Shiamalan + Natur als Killer = bombastischer Trash.
Viel hat man ja im Vorfeld gelesen über bedrohliche Bilder von Bäumen, Leute die vor Wind davonlaufen, und Wahlberg, der bei einer Plastikpflanze um Gnade winselt, aber man muß das Ausmaß dieser Scheiße wirklich selbst erlebt haben, um es vollständig zu begreifen. Das ist alles sogar schlimmer als bei "Knowing", der ebenso fehlbesetzt und an den Haaren herbeigezogen war - aber wenigstens opulente Bilder und eine gruselige Stimmung zu bieten hatte.

The Book Of Eli
Mad Maxianische Atmosphäre trifft auf religiöses Gekröse und stylische Action der Hughes Brüder, bei denen man sich fragt, warum sie nach 10 Jahren Filmabstinenz mit so einem hanebüchenen Stoff auf die Leinwand zurückkehren. Langweilig ist das vielleicht nicht, aber nach dem grandiosen Storytwist wird die komplette Handlung als fürn Arsch entlarvt, und alle Entscheidungen werden ad absurdum geführt - aber vermutlich wollte man einfach nicht, daß der Film nur 10 Minuten lang wird.

Big Trouble In Little China
Carpenter macht auf Komödie und schickt Kumpel Kurt Russell auf ein herrlich blödsinniges Abenteuer, in dem er nicht mehr macht, als einen dämlichen Spruch nach dem anderen zum besten zu geben. Wenn er dann doch mal was tut, gibts meistens uff die Fresse, und das Happy End ist eher glücklicher Zufall als berechnend cooles Heldentum. - Unterschätzt.

5 Kommentare:

  1. ad "The House Of The Devil"

    Ein Levi's-Model ist bei Alfons also eine "verdammt unattraktive Hauptdarstellerin"? Das kommt davon, wenn man seine Nudel sonst zu oft in drei Zentner wiegende Walrosskühe steckt. Alfons, wer soll Dich und Deine Kritiken da eigentlich noch ernst nehmen? Schön, Ti West dreht 2009 einen Film, den man auch in den Siebzigern auf dem Grabbeltisch der Videothek seines Vertrauens hätte finden können. Und sonst? Auf einer Stufe mit THE HAPPENING.

    AntwortenLöschen
  2. Ja, ich finde die total häßlich.
    Nicht hauptsächlich, weil sie so dürre ist, sondern weil sie einfach häßlich ist.
    Das sind oberflächliche Vorurteile, aber was nützt es mir, daß sie privat vielleicht total nett ist...?

    AntwortenLöschen
  3. Das ist vielleicht Deine Meinung, man.

    AntwortenLöschen
  4. Ich würde sagen, das lassen wir mal lieber unsere Leser entscheiden.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.