27.6.09

Spuk in Hollywood - Toter kürzt Kinofilm

Soweit ist es nun schon gekommen: Büno wird aus Pietätsgründen im Kino nicht nach Michaels Telefonnummer fragen, und die Welt ist sich einig, daß das völlig gerechtfertigt ist. Das geht mir noch mehr gegen den Strich, als sämtliche RIPs, von denen man nirgends mehr verschont wird. Ein Mensch ist tot, das ist kein Grund zum Feiern, aber irgendwann muß auch mal Schluß sein; man darf ja heulen, wenn ein Mensch stirbt, für den sich seit über 10 Jahren niemand mehr interessierte - aber wird ein Film über einen Schwulen, der alles und jeden verarscht, pietätvoller, weil eine Szene herausgeschnitten wird, in der er sich wie ein Toter kleidet? Eine Szene, die lange vor seinem Tod entstand? Setzt er Michael damit nicht eher ein Denkmal? Ist es nicht wesentlich zynischer, ein schwarzes Baby nach dem unbeliebtesten Neger aller Zeiten zu benennen (nein, ich meine nicht Bill Cosby)? Ist es nicht wesentlich zynischer, mit Engelsflügeln über einer Musikveranstaltung zu schweben, während ein Engel am Krebs zu Grunde geht? Und wieso wird sich keiner daran stören, wenn Brüno in 4 Monaten auf der "Unrated Special King Of Pop Supersucker Edition" Blu-ray/DVD nach der Telefonnummer fragen wird?
Fanboys sind mir ja grundsätzlich suspekt, aber das hier artet ja fast noch schlimmer aus als bei Diana.
Mein Vorschlag: Zeigt statt der Szene einfach "USA for Africa", das würde die Scheinheiligkeit perfektionieren.

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