24.7.09

Sneak 23.7.09

Es muß für Filmverleiher doch immer wieder eine Freude sein, Käufern von Import DVDs ins Gesicht zu spucken, indem sie Filme für die OV Sneak freigeben, die in den USA schon seit einer halben Ewigkeit erhältlich sind. Fanboys hatte ich aufgrund seiner überdurchschnittlichen Durchschnittlichkeit aber schon wieder fast komplett vergessen, sodaß das Erlebnis heute nicht ganz so schlimm war, wie seinerzeit "Clerks 2" (vorher schon gefühlte 50 Mal auf HD DVD genossen) oder demnächst "Zack & Miri Make A Porno" (die Schlaftablette schlechthin).
Versteht mich nicht falsch, der Film ist immer noch komplett belanglos, aber wenigstens kann man über die mäßigen Pointen zumindest schmunzeln, wenngleich es auch keine echten Schenkelklopfer gibt.
Fanboys funktioniert als Film dramaturgisch überhaupt nicht, was vor allem an den völlig aufgesetzt und unnötig wirkenden Storyverlängerungen (Schwulenbar, Trejo Drogentrip, Knast, Nutten) liegt - es fühlt sich so an, als habe man einen Zettel mit Star Wars/Star Trek Referenzen gehabt, und schnell eine 08/15 Story drumherum geschrieben.
Was bleibt ist eine 90-minütige Sci-Fi Nummernrevue mit massiven Längen, manchmal komischen Cameos (leider kann nur Shatner wirklich überzeugen, weil er selbstironisch zu seinem Image als arroganter Arsch steht), und einem erstmalig extrem nervenden Seth Rogen, der statt der Hauptrolle lieber gleich in gefühlte 150 verschiedene Rollen schlüpft...und in keiner wirklich überzeugen kann - er ist eben kein Schauspieler und vor der Kamera nur erträglich, wenn er er selbst ist.
Diesmal ist das Verhalten der Weinsteins also halbwegs nachvollziehbar, den Film eine halbe Ewigkeit im Giftschrank zu verstecken, denn wie soll man etwas vermarkten, das zu 90% aus Star Wars Anspielungen besteht, aber nicht einmal bei dessen Fans 100%ig ankommt?
Denn ob das normale Mainstreampublikum einen Film lustig findet, dessen Anspielungen es nicht versteht, bleibt abzuwarten - allerdings lachen ja gerade die Leute, die sich für normal halten, gerne über uns Geeks (siehe "The Big Bang Theory"), die Rechnung könnte also doch aufgehen. Besser wird der Film dadurch aber auch nicht.
Kein Cameo von Lucas himself trotz Beteiligung seiner Firma (Ton) ist übrigens erbärmlich - aber vermutlich fand er das Drehbuch ähnlich gut, wie der Rezensent den fertigen Film, und wollte sich dafür nicht zur Hure machen. Recht so.

2 Kommentare:

  1. Ich kenne den immer noch nicht, was eigentlich als Fan so gar nicht geht, aber irgendwie jetzt wieder doch, wo ich das hier gelesen habe. Ich warte auf die deutsche Grabbeltisch-DVD, mal sagen.

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  2. Ich hab mich neulich mt einem anderen Hardcore Star Wars Fan unterhalten, der hier auch einen Blog pflegt, und der fand ihn ebenso mittelmäßig und vielleicht sogar noch einen Tick schlechter als ich, aber das wird er wohl die Tage noch selbst bei sich erläutern.
    Vielleicht hast Du aber auch den Prefetzky-Blick, und er gefällt Dir trotzdem...

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