20.8.13

Mehr Filme

Pain and Gain
Oh mein fickender Gott! Michael Bay kehrt nach 10 Jahren zum Ultrazynismus zurück und läßt eine Bande von Idioten Menschen entführen. Ultrazynismus, weil Bay aus einem grausamen Verbrechen eine Komödie inszeniert und den Zuschauer bei jeder Gelegenheit daran erinnert, daß es sich hierbei um wirkliche Ereignisse handelt. Seinen Höhepunkt findet diese Taktik in einer Szene, in der The Rock zuvor abgehackte Hände bei strahlendem Sonnenschein auf dem Grill röstet (um Fingerabdrücke zu entfernen) und dabei freundlich lächelnd einer Passantin zuwinkt, während im unteren Bildrand "This is still a real story" blinkt. Ich habe gelacht.
Leider ist der Film trotzdem nicht gut, denn wegen seines Prädikates "voll echt", ist er auf 130 Minuten Lauflänge ein wenig sehr dröge. Denn reale Menschen machen nicht immer interessante Sachen, und nach 30 Minuten geht den Pumpern auch schon die Luft aus. Und ehrlich mal: Wenn man über dumme Bodybuilder lachen will, braucht man eigentlich keinen Film.

Olympus Has Fallen
Leider nicht ganz so reaktionär wie Taken, aber genauso bekloppter Edeltrash. Nachdem die Nordkoreaner das Weiße Haus stürmen und den Präsidenten als Geisel nehmen, kann nur Gerard Butler helfen, der in Ungnade gefallen ist, nachdem er die First Lady hat abnippeln lassen. Leider ist er kein abgeranzter Penner - das war den Autoren dann wohl doch ein wenig zu viel. Mit einem enormen Bodycount hat Fuqua gut vorgelegt - mal sehen was Emmerich draus macht. Ich bin trotzdem zuversichtlich, denn was patriotischen Pathos angeht, macht den Deutschen in Hollywood keiner was vor.

A Good Day to Die Hard
John McClane fährt in die Russerei, weil Junior wen umgenietet hat. Weil der Taxifahrer ihn dann mit schlecht gesungenen Sinatra-Songs quält, muß er die Fahrt nicht bezahlen. Der erste und einzige nette Russe, den McClane im ganzen Film trifft; denn danach fährt er selbst Auto. Youtube mein Arsch! Und weil es nicht reicht, Moskau in Schutt und Asche zu legen, gehts danach weiter nach Tschernobyl - das kann nicht einmal McClane kaputter bekommen als es ist. Dann muß Sebastian Koch eben reichen.
Es ist schon schwer, sich als 4. Fortsetzung mit dem besten Actioner aller Zeiten messen zu müssen, aber das ist Teil 2-4 auch nie gelungen, also druff jeschissen. Teil 5 ist mit 98 Minuten knapp 30 Minuten kürzer als alle anderen Teile, und das ist auch gut so. Warum Zeit mit Handlung verschwenden (da haben die Vorgänger das Rad immerhin auch nie neu erfunden), wenn man stattdessen Autos und Straßen- oder gesichtslose Bösewichter kaputtmachen kann? Der Film beschleunigt nach 15 Minuten von 30 auf 200, und fährt dann 75 Minuten auf der Überholspur, sodaß man nie in Versuchung kommen kann, sich über die nicht vorhandene Handlung zu ärgern. Das hat Moore sich wohl bei Paul "Resident Evil 1-14" Anderson abgeschaut. Das mag für Die Hard schwach sein - für einen 08/15 Actionfilm isses aber immer noch okay. Besser als DTV Bruce Willis.

Cloud Atlas
Kollaboration der kreativsten Köpfe der Welt: bei den Wachowskis gibts wieder ordentlich Rambazamba mit PuffPengKnall, während Tykwer die ruhige Schiene fährt; interessant, daß alle Darsteller mindestens 321 verschiedene Rollen spielen - daran lächerlich sind die beschissenen Masken und die schlechten Dialekte. Platz 1: Tom Hanks als schmieriger Schotte.
Ich kann verstehen, daß man den Film sehr schlecht finden kann, Er ist es nämlich, und es gibt einfach zu viele von besseren weltbekannten Autoren geklaute Handlungsstränge, die man versucht, per Holzhammer in einen Gesamtkontext zu bringen. Als würde man 3 Stunden in in einem Schulbuch verschiedene Textauszüge lesen. "Fibel - Der Film" oder "Reader's Digest - der Film" wären dann auch vielleicht bessere Titel für den Film gewesen.
Aber: bei den Wachowskis gibts wieder ordentlich Rambazamba mit PuffPengKnall, während Tykwer die ruhige Schiene fährt; wenn er so weitermacht, muß ich wohl doch irgendwann anerkennen, daß er so etwas wie ein Regisseur ist. Der Film ist spannend, lustig, kitschig, er macht Spaß - auch wenn man vermutlich jede einzelne Szene in der Luft zerreißen könnte...

Maniac
Das Original fand ich damals Scheiße, deswegen war ich gerade um so mehr überrascht. Das Remake besticht durch Ruhe, geilen Soundtrack und schöne Kamera; der Sleaze des Originals geht dadurch verloren und der Film wirkt poetisch.
Nicht ganz so romantisch wie Punch-Drunk Love oder Drive, aber meine Augen waren am Ende trotzdem leicht feucht. Sehr schön geworden.

Jack Reacher
Ruhiger und streckenweise mörderspannend inszenierter Thriller von Christopher McQuarrie, der durch einen megacoolen und ständig kalauernden Tom Cruise ein wenig an Bruce Willis in The Last Boy Scout erinnert. Der Grat zwischen überzogener- und unfreiwilliger Komik ist schmal und wird öfter überschritten, aber das sorgt zumindest dafür, daß es auf 130 Minuten keinen Leerlauf gibt. Das absolute Sahnehäubchen dabei ist Werner Herzog als Bösewicht der haarsträubend blöden Geschichte, der die Rolle so ruhig und gelassen spielt, wie man ihn immer kennt - großartig.
"I was in prison in Syberia. I spent my first winter wearing a dead man's coat. A hole in one pocket. I chewed these fingers off before the frostbite could turn to gangrene."

Prometheus
Meeh - Scott kopiert Scott, aber schlecht.

Dredd
Am Anfang gehen 2 Leute in ein riesiges Haus mit vielen Bösewichtern, und am Ende kommen 2 Leute wieder raus aus einem riesigen Haus mit vielen toten Bösewichtern. Kompromißlose schnörkellose Action mit viel Gore und einer Prise trockenem Humor. Die amerikanische Antwort auf den indonesischen Überraschungserfolg "Serbuan maut" - nur in 3D und in gut.


4 Fäuste gegen Rio
Konnte dem Film nie was abgewinnen, hab mich aber von den guten Screenshots überrumpeln lassen.
Film ist sogar noch schlechter als ich dachte - nach knapp 10 Jahren Dauerfeuer ist bei Brandt und Spencer/Hill/Barboni einfach die Luft raus.

2 außer Rand und Band
Einer der Filme, die ich inner Dauerschleife sehen könnte - da sitzt einfach jeder Gag. Höhepunkt: Das Abendessen, bei dem eine Flasche Whiskey nach der anderen auf Ex aus Weingläsern gesoffen wird.
"Die ersten 20 Liter gehen so rein, dann muß ich mal kurz aufstossen."

Zwei Bärenstarke Typen
Nach DRudLHDT einer der ersten Spencer/Hill Filme, die ich je gesehen habe. Hat mich mit 6 oder 7 natürlich vor allem aufgrund der Bond-Persiflage geflasht, und genau das reißts auch heute noch, weil die Synchro nicht so viel bietet wie bei den anderen Titeln. Trotzdem geiler Film mit super Soundtrack.
"Die Ärzte sagen, es wäre einfacher, geschnetzelte Leber in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen."

6 Kommentare:

  1. Hast Du 'nen Ghostwriter? Die Schreibe klingt irgendwie nicht nach Alfons. Viel zu reflektiert. Und warum schon wieder "Pacific Rim"? Da ist doch irgendwas faul.

    "Maniac" - um das noch zu ergänzen - hatte am Ende den bisher besten Mindfuckmoment des Jahres.

    AntwortenLöschen
  2. Wovon redest Du? Hattest Du gerade Deinen eigenen Mindfuck?

    AntwortenLöschen
  3. Kann die in fast allen Punkten zustimmen - nur Tränen kam mir am Ende von Maniac nicht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Herz aus Eis oder einfach nur noch nicht so nahe am Abgrund wie ich...?

      Löschen
    2. Ja, ich weiß nicht so recht, ob das gut oder schlecht ist, am Ende von MANIAC zu weinen. Mir ist so etwas immer peinlich. Als Mann soll man doch seine Gefühle nicht so offen zeigen...

      Löschen
    3. Deswegen hatte ich auch die Vorhänge zu.

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.