26.3.10

Brooklyn's Finest


Antoine Fuqua versucht Robert Altmann und erzählt die Geschichten von 3 unterschiedlichen Polizisten in unterschiedlichen Situationen, die sich am Ende irgendwie über den Weg laufen. Das tut er ruhig, ohne allzu viele Schußwechsel und relativ sperrig. "Brooklyn's Finest" beginnt mit der Exekution eines Kriminellen durch einen Polizisten, der sich anschließend mit einer Tüte voller Geld aus dem Staub macht, und er bleibt auch die restlichen 125 Minuten unbequem - der Zynismus tropft die gesamte Laufzeit aus jeder Pore. Daß die Ordnungshüter alle mehr oder weniger falsche Entscheidungen treffen, korrupt sind oder versuchen, ihre Fehler unter den Teppich zu kehren, ist womöglich relativ einseitig konstruiert; es gibt keinen weißen Ritter, der das entstandene Unrecht wieder gutmacht, keine positive Figur, die dem Zuschauer zur Identifikation dient. Und trotzdem, oder vielleicht deswegen, ist der Film ambivalenter und reifer als der dröge "Training Day"; die Charaktere mögen dabei zwar am Reißbrett entstanden sein, sie sind in ihren Beweggründen und ihrer Korrumpiertheit aber wesentlich realistischer und glaubhafter als die nicht enden wollende Flut an wahren Actionhelden, mit denen uns Hollywood regelmäßig zuwirft. Polizisten sind auch nur Menschen, und Menschen sind meistens nicht gut.
Oder würde hier jemand nicht das Bündel Geld einstecken, das bei den toten Drogendealern auf dem Tisch liegt?

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