7.5.10

Lebende Organverpflanzungen

Repo Men


Wenn der Kapitalismus auch die letzte Bastion der Menschlichkeit zerstört hat, werden künstliche Organe teuer an Bedürftige verkauft. Wer es sich nicht leisten kann hat Pech gehabt oder vereinbart Ratenzahlung - ein Leben auf Kredit. Wer bei der Zahlung in Verzug gerät, bekommt Besuch von den "Repo Men", die sich mit aller nötigen Gewalt zurückholen, was sich der Schuldner nicht mehr leisten kann.
In vielen Momenten erinnert "Repo Men" stark an "Total Recall" - seien es die Kulissen, die von steril sauber bis zu düster dreckig reichen und dabei typisch Dick aussehen, die ausufernden Gewaltexzesse (menschliches zersiebtes Schutzschild inbegriffen) oder die relativ simple "Mann wird aus seinem Alltag gerissen und kämpft alleine gegen eine Übermacht"- Geschichte. Dabei ist er aber - und das ist im Vergleich mit Verhoeven vielleicht schwer zu glauben - ein ganzes Ende zynischer geraten. Die Menschen werden zwar bei beiden Regisseuren gleich doll als Vieh gehandelt, das jederzeit zum Schlachten freigegeben ist, Sapochnik zeigt aber eine noch furchtbarere und hoffnungslosere Welt, die nicht einfach nur Sauerstoff braucht, um überleben zu können.
"Repo Men" tut weh - und das fast durchgehend, was in einer der abartigsten Sexszenen aller Zeiten einen zweifelhaften Höhepunkt findet.
Das muß man aber selbst gesehen haben...

1 Kommentar:

  1. Bemerkenswert fand ich, dass der hier verlinkte Monty Python Sketch aus Meaning of Life im Film auf einem TV Gerät kurz zu sehen war!

    R.

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