24.4.10

Quickies



Deadly Impact
Nachdem ein böser böser Joe Pantoliano Young Indy gezwungen hat, seine Frau zu erschießen (der Knopf, der die große Bombe entschärft, war außerhalb seiner Handreichweite an ihrer Brust befestigt), widmet der sich dem Alkohol. Dann aber kommt der böse böse Bombenleger wieder, und es folgen ein paar fiese Szenen, billige CGI Explosionen und ein schneller Fick, weils der einen FBI Agentin da unten so juckt.
Robert Kurtzman hat auch mal "Wishmaster" gedreht, aber nach dem Ansehen seiner letzten Filme, muß man sich unweigerlich die Frage stellen, ob der damals wirklich gut war, oder ob die Erinnerungen einem hier nur Streiche spielen.

The Imaginarium Of Doctor Parnassus
Ich kann nicht erklären, warum er mir gefallen hat, die Geschichte wirkt zerfahren, die Darsteller abgelenkt und die Effekte streckenweise billig - und trotzdem ist das kunterbunte Nichts einfach schön geworden, und damit um einiges besser als die Schlaftablette mit den Märchenonkeln.
"Does it come with a happy ending?" - "We cannot guarantee that."

Mr. Brooks
Der Pate für die dritte Staffel von "Dexter" zeigt Costner als wahnsinnigen Serienmörder und trieft dabei vor humorfreiem Zynismus. Die Handlung ist stark konstruiert und nicht immer völlig glaubwürdig, Hurt und Costner im psychologischen Clinch reißen aber so einiges. Vergnüglich.

Eden Lake
Es gibt Filme, da stimmt einfach alles. Gute Schauspieler, schön gefilmt, spannend inszeniert und sich immer im Rahmen ihrer eigenen Logik bewegend. Auf Eden Lake trifft das leider nicht zu. Als britische Antwort auf "Predator" gedacht, läßt man hier eine Bande Kinder ein Pärchen durch den Wald jagen - eine Situation, die bereits nach 10 Minuten gegessen gewesen wäre, hätte die Muschi Michael Fassbender sich die Bengel vorgenommen und einmal vernünftig durchgedroschen. Stattdessen rennt er aber lieber weg, und der Zuschauer bekommt eine haarsträubendere Situation nach der anderen geboten, die nichts mehr mit Überkonstruktion zu tun hat, sondern einfach nur noch lächerlich ist. Wenn man "Jugendkriminalität" real in einem Film verarbeiten will, sollte man auch in der Realität bleiben und nicht nach 30 Minuten komplett nach Nimmerland abdriften. Ich schreie selten meinen Fernseher an, was daran liegt, daß ich eigentlich hart im Nehmen bin was Scheiße angeht - hier habe ich knapp 70 Minuten gebrüllt. Andererseits war vielleicht genau das die Intention. Wie viele Filme schaffen es denn sonst heute noch, solch starke Emotionen hervorzurufen?
Kelly Reilly sieht beschlammt übrigens wesentlich besser aus als Arnie.

Zombies Of Mass Destruction
Wer schon immer mal wissen wollte, wie die Gesichter zu den Pornostimmen von MIB, Starlight und Konsorten aussehen, sollte sich diesen Film anschauen; die Schauspieler klingen nämlich nicht nur so, als hätten sie keine Lust auf den Scheiß, sie sehen auch noch so aus. Es handelt sich hierbei zwar um eine Independentproduktion, die nur Millimeter über Amateurniveau angesiedelt ist, das ist aber keine Entschuldigung für unlustige Witze, schlechte Schauspieler und Langeweile. Politische Inkorrektheit und ein ordentlicher Eimer Gore reicht heute einfach nicht mehr aus, um einen Film als gut zu bezeichnen - auch wenn ich einmal kurz aufgelacht habe, als die Dame dem Mädchen Rettung verspricht und Sekunden später nur noch ihren Arm in der Hand hält, weil ein Auto den Rest mitgenommen hat.

High Plains Invaders
Buffys Spike in einem "Tremors 4" Remake vom Sci-Fi Channel. Schlecht animierte Aliens greifen eine kleine Stadt im wilden Westen an, und es liegt an einem zum Tode veruteilten Schurken, den Tag zu retten. Im Gegensatz zu "Zombies Of Mass Destruction" kann das durchaus als Trash durchgehen.

Icarus
Da kämpft man sich durch 30 Minuten elende Langeweile und bekommt in der Tat beachtliche Action mit ordentlich Blut geliefert - leider braucht es dann aber nochmal 30 Minuten gähnende Langeweile, bis die nächste gute Actionsequenz folgt, die wieder gähnende Langeweile einleitet. Wie beim letzten Seagal bleibt am Ende nur die Frage zurück, ob die B-Fans inzwischen so abgestumpft sind, daß sie alles aufsaugen was kein Totalausfall ist, wobei "Icarus" schon sehr nahe am Abgrund zu selbigem steht.

Peacock
Cillian Murphy macht einen auf Norman Bates, und der Zuschauer bekommt ein Puzzlespiel geliefert, das in die Abgründe der menschlichen Psyche eindringt und aufzeigt, wie Kindesmißhandlungen dazu führen, daß Mutter auch lange nach ihrem Tod noch die Zügel in der Hand hält. Was Mutter? Ich soll aufhören? Aber es ist doch erst 12, Mutter? Ach, Menno! Ja Mutter, ich räum ja schon mein Zimmer auf. NEIN! NICHT DEN PC AUSMA

9 Kommentare:

  1. "Wishmaster" ist geil. Aber Moment mal... das dachte ich eigentlich auch von der Musik, die ich früher hörte und den Klamotten, die ich da trug. Hm, und hab ich den "Wishmaster" nicht damals im rosa Poloshirt gesehen?

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  2. Das trägst Du doch auch heute noch - wäre also egal.

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  3. Ja, aber heute trage ich es als Guilty Pleasure.

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  4. Selbst Quickies, die schnelle Art der Befriedigung, sind hier zu einer zähen und müden Angelegenheit verkommen.

    Alles irgendwelche Filme aus dem untersten Videoregal, die kein Mensch kennt und kennen will.

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  5. Kein Wunder, daß es Dich immer wieder hier her treibt.

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  6. Danke für den Eden Lake Rüffel, kanns gar nicht oft genug geben sowas.

    Aber auf was spielt der "Märchenonkel" Spruch bei Parnassus an?

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  7. Auf das weltbekannte deutsche Kulturerbe, das Gilliam versucht hat sich anzueignen.

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  8. Ah ja, siehste, konnte ich doch einmal einen Film "vergessen" ;)

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  9. "Danke für den Eden Lake Rüffel, kanns gar nicht oft genug geben sowas."

    Bloß doof, dass es wohl erst der zweite Rüffel zum Film überhaupt ist, was? ;)

    Aber schön, dass Dir wenigstens Parnassus und Mr. Brooks gefallen haben!

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