14.4.10
Quickies
Nine Dead
9 Leute wachen gefesselt in einem Raum auf, und ein Mann droht, alle 10 Minuten einen von ihnen zu töten, bis sie rausgefunden haben, wieso er sie entführt hat. Klingt interessant - ist es aber nicht. Zerfahrene Regie, löchriges Drehbuch, unglaubwürdige Charaktere, hanebüchene Dialoge und überzogene Theatralik sorgen für das ständige Verlangen, den Müll endlich auszuschalten. Hält man aus irgend einem Grund aber doch durch, wird man mit einem Ende belohnt, für das der Regisseur Prügel verdient - ja, wirklich so miserabel...
Sorority Row
Das perfekte Beispiel dafür, wieso Teenieslasher den Bodensatz des Horrorfilms bilden: An den Haaren herbeigezogene Ausgangssituation treibt einen geheimnisvollen Killer dazu, Menschen umzubringen. Der Täter ist nach 20 Minuten offensichtlich und auch minimaler Gore und endlos Titten helfen nicht über die gepflegte Langeweile hinweg, die sich dadurch beim Katz-und-Maus-Spiel einstellt. Man kann ihn sich aber auch durch die knallharte Kritik an den oberflächlichen Studentenverbindungen schönreden.
The Truth About Average Guys
Joe Average findet ne Tussi geil und erfindet einen geistig behinderten Bruder, um sie zu beeindrucken. Klingt bescheuert - ist aber lustig.
Minimalistischer Indiefilm, der keine 1000 Dollar gekostet haben soll. Das erkennt man zwar an den Sets, die aus den eigenen Wohnungen bestehen, den Nichtschauspielern, der oft fehlenden Filmmusik und der nicht immer konsistenten Beleuchtung - Dialoge und Handlung sind aber so geistreich, daß man sogar über die teilweise hölzern agierenden Nebendarsteller hinwegsehen kann. Dabei wird konsequent versucht, gegen die Stereotypen der Hollywood RomCom anzugehen, was aber nicht immer gelingt - vor allem das Ende erinnert hier leider an den Totalausfall "(500) Days of Summer". Nichtsdestotrotz sehenswert.
My Sassy Girl
Wenn das Original genau so ein schlechter Scherz ist, dann gute Nacht.
The Stepfather
Dylan Walsh übt sich in einer Terry O'Quinn Parodie - erinnerte irgendwie eher an "Disturbia" als an das Original, was an der gelackten Hochglanzproduktion und dem nett anzusehenden Bikini-Mädchen liegen könnte. Leider ist der Film völlig überraschungsarm, da der Zuschauer von Anfang an die Wahrheit beider Seiten serviert bekommt, statt kurz mal zweifeln zu dürfen, ob hier nicht doch eher Paranoia seitens des Jungen vorherrscht. Durch die halbnackte Amber Heard wenigstens nicht komplett öde, auch wenn sie - wie alle anderen Schauspieler - die ganze Zeit so aussieht, als hätte sie keine Lust auf den Film.
Ten Inch Hero
Hübsche- fernab der Realität zusammengeschusterte RomCom, in der am Ende jeder Topf seinen Deckel bekommt. Die Darsteller kennt man fast alle aus Teenie-Soaps, und man darf erleichtert feststellen, daß Sean Patrick Flannery wohl doch nicht die letzten 10 Jahre durchgesoffen hat - zumindest sieht er hier ganz anständig aus.
Finding Bliss
Filmhochschulabsolventin fängt als Editor in einem Pornofilmstudio an und findet die Liebe - aber erst nachdem sie ihre Vorurteile über Bord geworfen hat; eine RomCom mal in einem anderen Milieu, die natürlich gleich noch mit dem großen "mehr Toleranz allem gegenüber"-Zeigefinger daherkommt. Als gelegentlichem Erotika-Genießer bringt mir diese Botschaft eher weniger, aber es gibt wohl genug Kleingeister, die hier sehen könnten, daß die Pornobranche eine Industrie ist, in der auch nur Menschen ihren Job ausüben.
Männerherzen
Da denkt man am Anfang noch, daß das eine hübsche Komödie werden könnte, wird aber nach 30 Minuten schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Statt "Love Actually" vollständig zu fleddern, setzt Verhoeven dann doch lieber auf deutsches Betroffenheitskino, um am Ende für jeden noch so mistigen Charakter ein kleines Happy End hinzuzaubern. Widerlich.
Fatso
Schreit nach einer Klage: die Norweger haben Alfons' Lebensgeschichte verfilmt, ohne ihn vorher zu fragen. Introvertierter Nerd, der außer Pornos keine Hobbies hat, verfällt der jungen neuen Mitbewohnerin, die sich aber lieber sehr laut von einem Ken ficken läßt. Tragikkomödie mit Fäkalhumor der Extraklasse gepaart mit Dialogen, die vor unterstem Gossenvokabular nur so strotzen - ich habe gelacht (und ein klein wenig geweint).
The Bounty Hunter
Unterirdisches Paradebeispiel für eine öde Hollywood RomCom, die zwar zuweilen ganz lustig ist, aber sonst auch nur den vorhersehbar ausgelutschten Weg beschreitet, den man inzwischen auswendig kennt. Sie kriegen sich am Ende.
Don McKay
Ein Film, der spielerisch Mindfuckfilme aufs Korn nimmt, aber trotzdem bitterernst und als Mindfuckfilm daherkommt. Wenn Haden-Church verwirrt schaut, ist es der Zuschauer auch; Verwirrung wird verstärkt, weil man dabei sogar noch weniger Infos bekommt als er. Interessant.
I Am Virgin
Was nach einer hübschen Komödie klingt, ist in Wirklichkeit ein öder Softporno im billigen Videolook mit nichts außer vielen Trockenfickübungen und Silikontitten. Ich hab die ganze Zeit auf "The Asylum" in den Credits gewartet, aber selbst die haben es mit "18 Year Old Virgin" besser hinbekommen - und der war schon schlecht (hatte aber wenigstens eine hübsche Hauptdarstellerin zu bieten).
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Wie kann man nur so viel Scheiße gucken?
AntwortenLöschenUnd nur so konsequent neues Zeugs, wo liegt eigentlich deine Schmerzgrenze? Schon mal einen Film von vor 1980 gesehen?
"Wie kann man nur so viel Scheiße gucken?"
AntwortenLöschenDas klappt mit einer sehr hohen Schmerzgrenze.
"Schon mal einen Film von vor 1980 gesehen?"
Nee, die Filme sind doch alle Scheiße.
Du willst also sagen, das Udo und Rene mit ihren 7 Punkten für "Schön bis in den Tod" daneben liegen? Schäm Dich! Das war bisher meine Obliegenheit! ;)
AntwortenLöschenWie René dazu kommt, geht mir irgendwie ab, aber Udos Argumentation ist ein wenig nachvollziehbar, wenn auch nicht gerade teilenswert.
AntwortenLöschenIch sehe da keine Ironisierung der Studentenverbindungen, ich sehe da Realsatire - und beides rechtfertigt alleine keinen guten Film.
Yooo, sehe ich ähnlich, wenngleich ich ja zugeben muss, dass mein Slasherherz mit den ganzen Titts & Gores (nach dem ganzen PG-13 der letzten Zeit) schon seinen Spaß hatte. Aber 7 Punkte rechtfertigt das IMO trotzdem nicht.
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